Nationalbank Polens

Nationalbank Polens
Nationalbank Polens
Narodowy Bank Polski
Hauptsitz Warschau, Polen
Gegründet 1924/1945
Präsident Sławomir Skrzypek
Zentralbank für Polen
Währung

Złoty

-ISO 4217 Code PLN
Website

http://www.nbp.pl

Vorgänger

Bank Polski

Liste der Zentralbanken
Sitz der Zentralbank in Warschau

Die Narodowy Bank Polski (NBP, deutsch Nationalbank Polens) ist die Zentralbank Polens mit Sitz in Warschau.

Inhaltsverzeichnis

Struktur

An der Spitze der Narodowy Bank Polski steht der Präsident. Dieser wird für einen Zeitraum von sechs Jahren vom Sejm auf Antrag des Staatspräsidenten ernannt. Seit dem 10. Januar 2007 ist Sławomir Skrzypek Präsident der Narodowy Bank Polski.

Der Präsident ist Teil des Rates für Geldpolitik (Rada Polityki Pieniężnej) welchem neun weitere Mitglieder angehören. Die Mitglieder des Rates werden zu gleichen Teilen durch den Staatspräsidenten, den Sejm und den Senat bestimmt. Der Rat trifft die währungspolitischen Beschlüsse der Zentralbank.

Die Geschäfte werden vom Verwaltungsvorstand (Zarząd) geleitet. Hauptaufgabe des Verwaltungsvorstandes ist die Umsetzung der währungspolitischen Vorgaben des Rates.

Für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben wie etwa der Sicherstellung der Geldversorgung in den Wojewodschaften hat die Zentralbank mehrere Filialen außerhalb Warschaus. Diese befinden sich in Białystok, Breslau, Bydgoszcz, Danzig, Katowice, Krakau, Kielce, Lublin, Łódź, Olsztyn, Oppeln, Posen, Rzeszów, Stettin und Zielona Góra.

Geschichte

Die Gründung der heutigen Zentralbank geht zurück auf die Gründung der Bank Polski deren Einrichtung bereits 1918 am Beginn der Wiederherstellung Polens nach der Teilung geplant wurde. Die Satzung der Bank wurde am 20. Januar 1924 verabschiedet. Der Bank hatte das alleinige Recht Banknoten auszugeben. Ihr stand ein fünfköpfiges Gremium vor, Präsident der Bank war Stanisław Karpiński. Um die Unabhängigkeit der Bank zu gewährleisten war die Bank als Aktiengesellschaft gegründet worden deren Kapital von 176.000 Aktionären gehalten wurde. Ihre Arbeit nahm die Bank am 28. April 1924 mit der Durchführung einer Währungsreform auf. Die bis dahin geltende Polnische Mark, welche durch eine Hyperinflation belastet war, wurde durch den Złoty abgelöst. Die Unabhängigkeit bestand faktisch aber nicht. Auf Grund der schlechten Wirtschaftssituation und der Steigerung der Staatsschulden veranlasste die Regierung die Bank zur Ausgabe von mehr Banknoten und es kam erneut zu einer, wenn auch mit 15% Steigerung pro Jahr nur schweren, Inflation. Mit dem Polenfeldzug sowie der sowjetischen Besetzung Ostpolens endete die Arbeit der Bank. 1945, nach dem Ende des Weltkrieges, wurde die Narodowy Bank Polski als Staatsbank gegründet. Sie unterstand dem polnischen Finanzministerium (Ministerstwo Skarbu[1] Ursprünglich war die Bank nur als Bank der Banken gedacht und sollte keinen direkten Geschäftsbeziehungen mit Unternehmen unterhalten. Diese Vorgabe wurde aber bereits ein Jahr nach (Wieder-)Gründung der Bank aufgegeben. Die Aufgaben der Bank wurden beständig ausgeweitet. So wurde 1975 die Bank PKO BP übernommen und die Narodowy Bank Polski entwickelte sich zum Bankmonopol in der Volksrepublik Polen. In den 1980er Jahren begann die Aufgabe des Monopols und die Konzentration auf die Aufgaben als Zentralbank. Mit der politischen Wende und dem freien Geldverkehr kam es erneut zu einer Hyperinflation und führte 1997 zu einer erneuten Währungsreform.

Weblink

Fußnoten

  1. Das Ministerium ist nicht mit dem heutigen Ministerium für Staatsvermögen gleichzusetzen da es die Aufgaben eines Finanzministeriums wahrnahm.

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