Neuprerau

Neuprerau
Nový Přerov
Wappen von ????
Nový Přerov (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihomoravský kraj
Bezirk: Břeclav
Fläche: 610 ha
Geographische Lage: 48° 49′ N, 16° 30′ O48.80944444444416.497222222222180Koordinaten: 48° 48′ 34″ N, 16° 29′ 50″ O
Höhe: 180 m n.m.
Einwohner: 329 (28. August 2006)
Postleitzahl: 691 81
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung (Stand: 2006)
Bürgermeister: Petr Hryčovský
Adresse: Nový Přerov 54
69181 Březí u Mikulova

Nový Přerov (deutsch Neuprerau) ist eine Gemeinde mit 329 Einwohnern im Okres Břeclav in Tschechien. Sie liegt 2 km östlich der Thaya in Südmähren. Unmittelbar südlich des Dorfes verläuft die Landesgrenze, dahinter erstreckt sich die zu Wildendürnbach gehörige österreichische Katastralgemeinde Altprerau. Östlich des Ortes befindet sich der 237 m hohe Přerovský vrch.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das zur Herrschaft Dürnholz gehörige Dorf wurde um 1350 angelegt. Seine Bewohner leben von Landwirtschaft und Weinbau. Nach der Verödung der Ortschaft durch Hussitenüberfälle und weitere Kriege wurde Neuprerau großteils durch kroatische Bauern neu besiedelt. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich die Namensform der Ortschaft öfters. Zuerst als "Petryn iterum" im Jahre 1323, später als "Meseritscher Petrein" und "Unter-Petrein" bekannt.

Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Durch den Friedensvertrag von St. Germain wurde Neu-Prerau zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. Nach dem Münchner Abkommen rückten am 8. Oktober 1938 deutsche Truppen im Ort ein. 1945/46 wurde die deutsche Bevölkerung auf Grund der Beneš-Dekrete enteignet und vertrieben. [1] 29 kroatische Familien wurden zwischen 1948 bis 1950 nach Nordmähren umgesiedelt und der Ort, zum Teil, wieder neu besiedelt.

Von 1939 - 1945 wurde die Ortschaft mit Jasowitz zur Gemeinde "Petrein" vereint. Nach 1945 wurde die Gemeinde wieder selbstständig und ist heute ein Ortsteil von "Alt-Petrein".

Ein Ortssiegel ist seit dem 17. Jh. bekannt. Es zeigt zwei säulenartige Türme mit einem Pflugeisen in der Mitte. [2]

Matriken werden seit 1686 und Grundbücher seit 1784 geführt.

Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsche Tschechen Kroaten
1793 271 -
1836 454
1869 615
1880 673 98 0 575
1890 711 96 41 574
1900 781 123 53 605
1910 829 596 72 161
1921 878 548 91 238
1930 880 153 151 576
1939 801
Quelle: 1793, 1836, 1850 aus: Südmähren von A-Z, Frodl, Blaschka
Sonstige: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche des St. Michael (1690)

Quellen

  • Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens, Bd.3, 2001, Neuprerau : Seite.251, 431, 573.
  • Gerald Frodl, Walfried Blaschka: Kreis Nikolsburg von A–Z, 2006, Neuprerau: Seite 137.

Literatur

  • Felix Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk in Südmähren, 1990.
  • Anton Kreuzer: Die Kroatensiedlungen in Südmähren, 1968.

Weblinks

Belege

  1. Archiv Mikulov: Odsun Nĕmců - transport odeslaný dne 20. kvĕtna 1946.
  2. Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden, 1992, Neuprerau Seite 156

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