Nikolai Dimitrijewitsch Kusnezow

Nikolai Dimitrijewitsch Kusnezow

Nikolai Dmitrijewitsch Kusnezow (russisch Николай Дмитриевич Кузнецов, wiss. Transliteration Nikolaj Dmitrievič Kuznecov; * 10. Junijul./ 23. Juni 1911greg. in Aktjubinsk; † 30. Juli 1995) war ein sowjetischer Triebwerkskonstrukteur.

Geschichte

Kusnezow diente ab 1933 in der Sowjetarmee und erreichte im Jahre 1938 den Abschluss als Fliegeringenieur an der Militärakademie für Ingenieure der Luftstreitkräfte „Prof. N. J. Schukowski“. Er wurde dort Leiter des Lehrstuhles für Flugtriebwerke. 1939 wurde Kusnezow Mitglied der KPdSU. Er forschte im Institut auch an Gasturbinen.

Nach dem 2. Weltkrieg kamen deutsche Spezialisten für Strahltriebwerke der Firmen Junkers und BMW in die UdSSR und brachten ihre Gasturbinen mit. Neben den bereits eingesetzten Typen Jumo 004 und BMW 003 befanden sich auch Pläne für die Propellerturbine Jumo 022 bei den Unterlagen. Kusnezow, der schon 1946 Chefkonstrukteur für Strahltriebwerke geworden war, entschied sich 1949, als er das OKB-276 (Experimental-Konstruktionsbüro-276) übernahm, die Propellerturbine weiterzuentwickeln. Es gelang Kusnezow, bis 1953 ein Triebwerke großer Leistung, das Turboprop-Triebwerk Kusnezow Kusnezow NK-12 (MW), mit bis zu 11000 kW zu entwickeln, das unter anderem in der Antonow An-22 eingesetzt wird.

1954 begann Kusnezow mit den Arbeiten an einem Zweistrom-Strahltriebwerk mit Nachbrenner, dem Kusnezow NK-6, dem ersten sowjetischen Typ dieser Bauart.

1957 erhielt er den Orden Held der sozialistischen Arbeit

Ab der 1959 war er auch an der Entwicklung von Triebwerken für die der projektierten sowjetischen Mondrakete N1 beteiligt. Dafür wurden die Triebwerke Kusnezow NK-15 und Kusnezow NK-15V (später weiterentwickelt zu Kusnezow NK-33 und Kusnezow NK-43) entwickelt, die mehrfach einsetzbar waren. Letztlich konnten diese Konstruktionen die Anforderungen erst zu spät erfüllen.

In den 1960er Jahren entwickelte er speziell für die Tupolew Tu-144 das Kusnezow NK-144.

Aufbauend auf diesen Erfahrungen entstand dann das Triebwerk Kusnezow NK-321 (auch als NK-32-1 bezeichnet) für den Bomber Tupolew Tu-160, welche auch in der leistungsstärksten Version der Tupolew Tu-144 (Version Tu-144LL) für gemeinsame Erprobungen mit der NASA in den 1990er eingesetzt wurden.

Ende der 1980er Jahre begann die Entwicklung des ultrawirtschaftlichen Fantriebwerkes Kusnezow NK-93, das ein Nebenstromverhältnis von fast 17:1 aufweist und damit auf der Welt einzigartig ist.

Siehe auch


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