Norheim

Norheim
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Ortsgemeinde Norheim
Norheim
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Norheim hervorgehoben
49.8116666666677.8161111111111135
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Kreuznach
Verbandsgemeinde: Bad Münster am Stein-Ebernburg
Höhe: 135 m ü. NN
Fläche: 3,15 km²
Einwohner:

1.456 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 462 Einwohner je km²
Postleitzahl: 55585
Vorwahl: 0671
Kfz-Kennzeichen: KH
Gemeindeschlüssel: 07 1 33 071
Adresse der Verbandsverwaltung: Rheingrafenstraße 11
55583 Bad Münster am Stein-Ebernburg
Webpräsenz: www.norheim.de
Ortsbürgermeister: Ludwig Wilhelm (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Norheim im Landkreis Bad Kreuznach
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Über dieses Bild

Norheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der der Verbandsgemeinde Bad Münster am Stein-Ebernburg an.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Norheim liegt im Nahetal in der Nähe des Rheingrafensteins und des Rotenfels. Im hiesigen Dialekt der Norheimer Bürger heißt Norheim Norem.

Geschichte

Norheim ist das älteste urkundlich erwähnte Weindorf an der Nahe. Es wurde 766 als „Narheim in pago Nahgowe“ im Lorscher Codex (Codex Laureshamensis) genannt. Der fränkische Edeling Adalger verkaufte zu diesem Zeitpunkt seinen in "Narheim" gelegenen Grundbesitz für 2 Pfund Silber an das Kloster Lorsch an der Bergstrasse (siehe hierzu die Urkunde 2007 aus dem Lorscher Kodex).

Der Besitz wurde 962 von Lorsch nach St. Maximin in Trier getauscht. 1190 kamen dann Gerichtsbarkeit und Besitztümer an die Herren von Bolanden vom Reich zu Lehen. Über die Rheingrafen und die Sponheimer kam es ab 1440 für drei Jahrhunderte an die Sickinger auf der Ebernburg. Als der letzte Vertreter 1768 verstarb, fiel die Herrschaft als herrenloses Lehen wieder an die Kurpfalz zurück.

Nach dem Ende der Napoleonischen Kriege und durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses, 1815, wurde Norheim preußisch und dem Oberamt Kreuznach zugeordnet.

Norheim, Evangelische Kirche

Die katholische Pfarrkirche Kreuzerhöhung zu Norheim stammt in Teilen (Turm) aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Ab 1363 war sie dem Stift St. Crucis zu Mainz inkorporiert. Nach der Reformation bis zum Jahr 1698 wurde die Kirche dem evangelischen Bekenntnis zugesprochen. Die heutige gotische Form des Schiffes erhielt sie 1864, im Jahr 1911 wurde der Turm um eine geschieferte Schallstube erhöht und mit einem spitzen, achtseitigen Helm versehen. Der Turm steht im Osten und bildete früher den Chor. Der Eingang wurde ebenfalls 1911 durchbrochen.

Norheim hatte drei Wassermühlen. Die älteste war die Witt'sche Mühle welche erstmals im Jahr 1471 erwähnt wird. Es handelte sich um eine altdeutsche Gangmühle mit unterschlächtigem Wasserrad. Es wurde Getreide und laut Adam Karst (1838 – 1852) auch Ölfrucht gemahlen. Als Bannmühle, durften die Norheimer Bürger nur dort ihr Korn mahlen lassen. Nach dem Verkauf an den Müller Krieger wurde die Mühle 1833 stillgelegt.

Die zweite Mühle ist die Steinsche Mühle (seit 1910 Krugermühle). Sie liegt 20m unterhalb der Witt'schen Mühle und wurde 1722 mit freiherrlicher Genehmigung der Sickinger als Eigentumsmühle erbaut. Da die Norheimer an die Witt'sche Mühle gebannt waren, musste sich der damalige Besitzer Stein seine Kunden in Traisen und Hüffelsheim suchen und Getreide auf dem Kreuznacher Kornmarkt kaufen und dort als Mehl wieder anbieten. Bei der Krugermühle handelte es sich um eine Getreidemühle mit eigenem Mühlteich und einem unterschlächtigen Zuppingerrad. Dieses war bis zur Stilllegung 1975 im Einsatz. Seit 1995 ist die Anlage mit einem neuen Rad reaktiviert und erzeugt mittels eines Asynchron-Generators Strom. Die erwartete Jahresleistung liegt bei 200.000 kWh.

Die dritte Mühle ist die Weidenmühle am östlichen Ortsausgang. Sie wurde 1726 vom Müller Matthias Schmitt gebaut. Es handelte sich um eine Eigentumsmühle in der Konzession der Sickinger, in der Getreide gemahlen wurde. Der Antrieb erfolgte über ein unterschlächtiges Wasserrad. Nachdem Anfang des 19. Jahrhunderts die Witt'sche Bannmühle ihren Betrieb einstellte, war die Weidenmühle die bedeutendste Mühle Norheims. Ihr Betrieb wurde 1950 nach dem Tod des letzten Müllers Hans Brosius eingestellt.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Norheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[2]

  SPD CDU FDP Gesamt
2009 5 9 2 16 Sitze
2004 6 9 1 16 Sitze

Städtepartnerschaften

  • Mit dem Ort Tannay in Nièvre in Frankreich besteht seit 7. September 1968 eine Partnerschaft.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Katholische Kirche Kreuzerhöhung im Ortskern Norheim

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Norheim

Persönlichkeiten

Literatur

  • Gerd Spengel: Mühlen im Gebiet der Mittleren und unteren Nahe Band 1 und 2, Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Bad Kreuznach ; 29.1 Verlag Gras & Jung. 1998.
  • Walter Zimmermann: Die Kunstdenkmäler des Kreises Kreuznach, Nachdr. d. Ausg. Düsseldorf, Schwann, 1935 Pädagogischer Verlag Schwann-Bagel. 1985.

Quellen und Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen

Weblinks

 Commons: Norheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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