Obersdorf (Wilnsdorf)

Obersdorf (Wilnsdorf)
Obersdorf
Gemeinde Wilnsdorf
Koordinaten: 50° 50′ N, 8° 4′ O50.8380555555568.0680555555556370Koordinaten: 50° 50′ 17″ N, 8° 4′ 5″ O
Höhe: 370–460 m ü. NN
Fläche: 4,32 km²
Einwohner: 1.973 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1969
Karte

Lage des Ortes Obersdorf innerhalb der Gemeinde Wilnsdorf.

Obersdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Wilnsdorf im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Obersdorf liegt im Siegerland in einer sehr waldreichen Region im Rothaargebirge. Die höchste Erhebung im Ortsgebiet ist der Homberg mit 451,4 m ü. NN. Im Süden liegt der Dillberg mit 405,9 m ü. NN. Obersdorf hat eine Fläche von 4,32 km².

Rödgen ist ein Teil Obersdorfs und liegt an der Bundesstraße 54, nordöstlich vom alten Obersdorfer Ortskern. Im Laufe der Zeit sind die beiden ehemals eigenständigen Siedlungen zusammengewachsen.

Nachbarorte

Nachbarorte von Obersdorf sind Siegen im Norden, Niederdielfen im Nordosten, Oberdielfen im Osten, Wilnsdorf im Südosten, Rinsdorf im Süden, Eisern (zu Siegen) im Südwesten und Siegen im Nordosten.

Geschichte

Pfarrkirche Rödgen
La-Tène-Ofen Obersdorf
Hotel „Rödger Hof“
Der Obersdorfer Sportplatz wurde 2009 saniert

Bereits am 4. März 1328 wurde der Ort Rödgen erstmals erwähnt. In der Urkunde ist die Rede von einem Pastor zu „Rode“.[1] Dieser hatte seit 1400 sein eigenes Kirchspiel.[2]

1417 wurde Obersdorf selbst erstmals urkundlich erwähnt unter dem Namen „Operstorff“. 1467 wurde eine Pestepidemie erwähnt, unter der wahrscheinlich viele Obersdorfer ihr Leben ließen. 1773 lebten in Obersdorf 115, in dem noch abgetrennten Rödgen 36 Menschen.[3] 1782 wurde die evangelische Kirche in Rödgen errichtet, die katholische Kirche teilte sich ihren Kirchturm mit der evangelischen Kirche, sie wurde 1788 eingeweiht. 1816 wurde Obersdorf preußisch.

1872 wurde die erste evangelische Schule im Ort gebaut. 1906 wird die Freiwillige Feuerwehr gegründet, am 14. November 1921 bekommt der Ort Elektrizität. 1967 feiert der Ort sein 550-jähriges Bestehen.

Am 1. Januar 1969 wurde das Amt Wilnsdorf aufgelöst und die bis dahin eigenständige Gemeinde Obersdorf im Zuge der kommunalen Neugliederung in die neue Großgemeinde Wilnsdorf eingegliedert.[4]

In den Jahren 2007 / 2008 wurde die komplette Obersdorfer Ortsdurchfahrt saniert. Außerdem wurde ein neues Wohngebiet erschlossen.

Einwohnerzahlen

Einwohnerzahlen des Ortes:[5]

Jahr 1773[3] 1818 1885[6] 1905 1910[7] 1931[8] 1933[9] 1939[9] 1950 1967 1969 1991[10] 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Einwohner 151 246 368 435 490 560 599 594 809 1306 1382 1856 1923 1916 1931 1954 1980 1973

Anmerkungen: Zahlen 1969 / ab 2005 je zum 31. Dezember; 1991 zum 31. März.

Gruben

In Obersdorf gab es folgende Gruben:

  • Brüderschaft (1869-1877) in Rödgen.
  • Erstes Glück (1847-1903), gehörte ab 1848 zu Prinz Friedrich.
  • Handbeil (vor 1812-1903, Handbeil und Pickhardt), wurde 1838 neu verliehen und gehörte ab 1848 zu Prinz Friedrich. Es existierten ein Oberer Stollen und ein Tiefer Stollen. Es wurde Spateisenstein abgebaut.
  • Prinz Friedrich (1848-1903), gehörte zu Ameise in Eisern. Im September 2007 kam es beim 88 m tiefen Schacht Blaue Hessel der Grube zu einem Tagesbruch.
  • Rex, ab 1903 (Eisenstein); kam 1916 zu den Rheinische Stahlwerken in Duisburg-Meiderich
  • Silberquelle (vor 1874-1911), gehörte zu Eisernhardter Tiefbau. Die Grube stellt am 7. September 1893 ihre Förderung ein. Ab 1906 wird in der Grube Ameise gearbeitet, sie geht 1938 in den Besitz der Eisernhardter Tiefbau über. Ab 1874 wurde Tiefbau betrieben, ihre Teufe betrug 180 m.

Infrastruktur und Verkehrsanbindung

Der Teil Rödgen liegt an der Bundesstraße 54 zwischen Wilnsdorf und Siegen. Der Kernort Obersdorf liegt allerdings abseits an der vor dem Ort abzweigenden Landstraße 909. Über den Anschluss „Siegen-Süd“ ist Obersdorf an die Autobahn 45 angebunden.

Industrie findet man im Ort keine. Obersdorf verfügt über eine eigene Grundschule und einen Kindergarten sowie einen Bolzplatz, einen 2009 sanierten Sportplatz und eine Turnhalle.

Sehenswürdigkeiten

Durch die oberflächennah vorkommenden Eisenerze, welche in Pingen gewonnen werden konnten, reicht die Periode der Eisenverhüttung im Siegerland schon bis in die La-Tène-Zeit 500 v. Chr. zurück. Davon zeugt der auf dem Homberg gelegen eisenzeitliche Windofen Silberquelle im Ort.

Die Pfarrkirche Rödgen ist eine historische Kirche von 1328 mit einem evangelischen und einem katholischen Teil.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Siegener Urkundenbuch Band I, Siegen, 1887, S. 108, Nr. 176.
  2. Dieter Krumm: Wilnsdorf in alten Ansichten aus der Zeit zwischen 1880 und 1925; Verlag Europäische Bibliothek 1976
  3. a b Franz Dango: Wilnsdorf - Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955
  4. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  5. Otto Schaefer: Der Kreis Siegen, Siegen 1968
  6. Westfälisches Gemeindelexikon 1887, S. 112 / 113
  7. gemeindeverzeichnis.de - Landkreis Siegen
  8. Genalogy.net: Amt Wilnsdorf
  9. a b verwaltungsgeschichte.de - Stadt und Landkreis Siegen
  10. WILNSDORF Aktuell – Bürgerinformationen aus der Gemeinde, Ausgabe 1992/93
  11. Sammlung Jung-Dörfler, Museum Wilnsdorf
  12. Wilhelm Schmidt, lwl.org

Weblinks

 Commons: Obersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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