Obi (Baumarkt)

Obi (Baumarkt)
OBI Bau- und Heimwerkermärkte GmbH & Co. Franchise Center KG
Logo der OBI GmbH & Co. Deutschland KG
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1970
Sitz Wermelskirchen, Deutschland
Leitung Geschäftsführer Jochen Ludwig, Franz-Peter Tepaß[1]
Mitarbeiter rund 40.610 (2010) [2]
Umsatz 6,4 Mrd. EUR (2010) [3]
Branche Baumärkte, Einzelhandel
Website www.obi.de
Außenansicht eines Kölner Obi-Baumarktes

Obi (Eigenschreibweise OBI in Majuskeln) ist eine europaweit agierende Baumarkt-Handelskette mit Hauptsitz in Wermelskirchen in Deutschland. Die Unternehmensgruppe Tengelmann hält 74,23 % der Anteile der Holdinggesellschaft Olympics Baumarkt Holding [4], die verbleibenden Anteile hält die Lueg-Gruppe.[5] Obi gehört zu den größten Baumarktunternehmen Deutschlands mit 561 Standorten in 13 Ländern (davon 340 in Deutschland).[6] Weltweit war das Unternehmen 2010 der fünftgrößte Baumarktbetreiber.[7] Im Geschäftsjahr 2010 erzielten die Obi-Märkte mit 40.610 Mitarbeitern einen Umsatz von 6,4 Mrd. Euro.[8] Der Umsatzanteil des Auslandes betrug 44 Prozent.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gegründet wurde Obi 1970 von Emil Lux (1918–2005) und Manfred Maus mit der Eröffnung des ersten Obi-Marktes im Einkaufszentrum Alstertal in Hamburg-Poppenbüttel. Die Idee des Firmennamens Obi geht auf die französische Aussprache des Wortes Hobby zurück, da im Französischen ein H nicht gesprochen wird. Manfred Maus kaufte den Namen Obi (für 3000 Franc) von Geschäftsleuten, die in Frankreich einen Baumarkt mit diesem Namen betrieben. Aufgrund des Kaufvertrages dürfen in Frankreich keine weiteren Obi-Märkte eröffnet werden.[9] Die in Frankreich bestehenden „obi“-Märkte gehören zur französischen Leroy-Merlin-Baumarktgruppe.

1985 übernahm die Unternehmensgruppe Tengelmann die Mehrheit an Obi.[10], der Anteil wurde im Jahr 2007 durch die Übernahme der Anteile der Gründerfamilie Lux von 63 % auf 74 % erhöht. [11]

Ende der 1990er Jahre wurde die Kette IMO-Baumarkt mit 6 Märkten erster Franchisepartner in Österreich. Weiterhin betreiben 8 Franchisepartner insgesamt 32 Märkte. Unter diesen Partner ist der seit 1894 bestehende Baustoffhändler A. Sochor, das selbst etwa einen Umsatz von 100 Millionen Euro (2006) erreicht.[12]

Die zehn Schweizer Märkte werden seit der Kooperation mit der Migros als Franchisepartner betrieben.

Konzernstruktur

Obi betreibt Baumärkte in Deutschland, Österreich, Schweiz, Russland, Polen, Tschechien, Italien, Bosnien-Herzegowina, Slowenien, Ungarn, Kroatien, der Ukraine und Rumänien. Ein zeitweiliges Engagement in China wurde wieder aufgegeben. Die deutschen Märkte werden von der „Deutsche Heimwerkermarkt Holding GmbH“, ebenfalls in Wermelskirchen, gesteuert.

Viele OBI-Märkte sind aber nicht Teil des Konzerns, sondern werden von eigenständigen Unternehmern in Franchise betrieben.

Zu dem Unternehmen gehören mehrere Servicegesellschaften:

  • Obi Mietprofi (Werkzeug- und Maschinenverleih)
  • Obi Renovierungs-Service (Handwerkerservice)
  • Obi Smart Technologies ehemals GfD – Gesellschaft für Datenverarbeitung (IT-Dienstleistungen)

Neben Produkten für den Bau- und Heimwerkerbedarf bietet das Unternehmen auch Haushaltswaren und Gartenbedarfsartikel an. Bekannt wurde das Unternehmen durch sein Markensymbol, den Biber. Mittlerweile steht die Baumarktbranche in einem starken Verdrängungs- und Konkurrenzkampf, so wurde auch die Werbeintensität deutlich erhöht, unter anderem auch als Co-Sponsor bei Sportsendungen und Sportveranstaltungen. Obi war beispielsweise das einzige Einzelhandelsunternehmen, das als offizieller Sponsor der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 auftrat.

Kooperationen

Obi kooperiert im Ausbauhaus-Geschäft mit der B.O.S. Haus GmbH, einer Vertriebstochter von Bien-Zenker.

Mit Obi@Otto war Obi eine Kooperation mit dem Otto-Versand in Hamburg eingegangen. Ziel war es, die Vorteile eines Onlineshops und einem hauseigenen Lieferservice, Hermes sowie mit Schenker für Großsendungen (wie z. B. Gartenhäuser), mit dem gängigen Obi-Sortiment zu verknüpfen. Der Otto-Versand führt seinen Markenauftritt jedoch seit Anfang 2007 ohne die Obi-Baumarktgruppe unter dem Namen „OTTO Baumarkt direkt“ in Zusammenarbeit mit der hagebau in Soltau weiter.

Außerdem war Obi dem Payback-System bis zum 30. Juni 2007 angeschlossen. Obi hat mittlerweile ein eigenes Bonusprogramm für Kunden aufgebaut.

Kritik

  • Obi wird von Gewerkschaften vorgeworfen, Betriebsräte systematisch zu behindern oder deren Gründung von Anfang an zu unterbinden. Dazu sollen die Mitarbeiter massiv unter Druck gesetzt und Betriebsratsmitglieder mit fadenscheinigen Gründen gekündigt worden sein. In nur ca. 40 von 330 Baumärkten von Obi gibt es Betriebsräte.[13] [14]
  • Der TÜV Rheinland wirft OBI vor, seit 2009 die Kunden durch missbräuchlich verwendete Prüfsiegel bei sicherheitstechnisch heiklen Geräten getäuscht zu haben. [15]

Weblinks

 Commons: Obi (Baumarkt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Impressum
  2. http://tengelmann.de/fileadmin/pdf/2010/GB_Tengelmann_2010_DEU.pdf Geschäftsbericht Tengelmann 2010 S. 45
  3. http://tengelmann.de/fileadmin/pdf/2010/GB_Tengelmann_2010_DEU.pdf Geschäftsbericht Tengelmann 2010 S. 45
  4. Anteil laut Konzernabschluss 2009 der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG (s. www.ebundesanzeiger.de)
  5. wer-zu-wem.de – OBI
  6. http://tengelmann.de/fileadmin/pdf/2010/GB_Tengelmann_2010_DEU.pdf Geschäftsbericht Tengelmann 2010 S. 45 f.
  7. http://tengelmann.de/fileadmin/pdf/2010/GB_Tengelmann_2010_DEU.pdf Geschäftsbericht Tengelmann 2010 S. 45
  8. http://tengelmann.de/fileadmin/pdf/2010/GB_Tengelmann_2010_DEU.pdf Geschäftsbericht Tengelmann 2010 S. 45
  9. http://www.obi.de/de/company/de/Unternehmen/Historie/index.html
  10. http://tengelmann.de/unternehmen0/unternehmensgeschichte0/unternehmensgeschichte1971-19931.html
  11. http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,498644,00.html
  12. Sochor A. & Co GmbH auf Staatswappenträger abgerufen am 1. Oktober 2010
  13. http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,632202,00.html/
  14. http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/1722309_0_2147_bietigheim-obi-will-betriebsrat-kuendigen.html/
  15. http://wirtschaft.t-online.de/tuev-wirft-obi-taeuschungsmanoever-mit-guetesiegeln-vor/id_43498058/index
51.1464857.2484

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • OBI — steht für: eine deutsche Baumarktkette, siehe Obi (Baumarkt) die Schärpe eines Kimono und den Gürtel des japanischen Keiko Gi, siehe Obi (Gürtel) eine Insel bzw. Inselgruppe der Molukken, siehe Obi (Insel) bzw. Obi Inseln zwei voneinander… …   Deutsch Wikipedia

  • Obi — steht für: eine deutsche Baumarktkette, siehe Obi (Baumarkt) die Schärpe eines Kimono und den Gürtel des japanischen Keiko Gi, siehe Obi (Gürtel) eine Insel bzw. Inselgruppe der Molukken, siehe Obi (Insel) bzw. Obi Inseln zwei seit 1982… …   Deutsch Wikipedia

  • Baumarkt — Ein Baumarkt ist in der Regel ein großflächiger Supermarkt, der sich auf Materialien für Heimwerker spezialisiert hat. Baumärkte wurden konzeptionell aus den USA übernommen, wo sie unter der Bezeichnung „Homecenter“ bekannt sind. Im… …   Deutsch Wikipedia

  • Toom BauMarkt — GmbH Unternehmensform GmbH Gründung 1978 Unternehmenssitz …   Deutsch Wikipedia

  • Toom Baumarkt — GmbH Rechtsform GmbH Gründung 1978 Sitz Köln Porz …   Deutsch Wikipedia

  • Bauhaus (Baumarkt) — Bauhaus AG Rechtsform GmbH Co. KG (Deutschland) Gründung 1960 Sitz …   Deutsch Wikipedia

  • Praktiker (Baumarkt) — Praktiker AG Rechtsform Aktiengesellschaft ISIN DE000A0F6MD5 Gründung …   Deutsch Wikipedia

  • Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte Holding AG — Unternehmensform Aktiengesellschaft ISIN …   Deutsch Wikipedia

  • Konzessionsverkauf — Der Begriff Franchising oder Konzessionsverkauf stammt aus der Distributionspolitik und bezeichnet eine hybride Verkaufsform, also eine Mischung aus indirektem Verkauf und direktem Verkauf. Beim Franchising stellt ein Franchisegeber einem… …   Deutsch Wikipedia

  • M-Budget — Migros Genossenschafts Bund Unternehmensform Genossenschaft Gründung 1925 Unternehmenssitz …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”