One Guard

One Guard
Basketball-Positionen
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Point Guard [pɔɪnt gɑːɹd] (engl., zu deutsch Aufbauspieler, wörtlich richtungsweisender Verteidiger) ist eine Positionsbezeichnung in der Sportart Basketball. Er wird auch Playmaker (Spielmacher) genannt und ist üblicherweise der kleinste Spieler einer Basketballmannschaft (zwischen 1,80 und 1,90 Meter). In der Regel ist er sehr schnell und wendig und besitzt ausgezeichnetes Ballhandling. Ebenso ist seine Spielübersicht von großer Bedeutung, denn der Point Guard entscheidet darüber, wann welcher Spielzug gestartet wird. Er muss sich daher auch durch kluge Entscheidungen auszeichnen. Der Point Guard ist eine Art „verlängerter Arm“ des Trainers auf dem Spielfeld.

Zu den bekanntesten Point Guards zählen Bob Cousy, John Stockton, Tony Parker, Isiah Thomas, Jason Kidd und Steve Nash. Eine Ausnahme zur üblichen Definition eines Point Guards als kleinsten Spieler bilden Oscar Robertson (1,96 m) und Magic Johnson (2,06 m). Beide hatten trotz ihrer Größe die Fähigkeiten eines Point Guards, was sie alles in allem zu den besten Spielern ihrer Position machte. Auch LeBron James (2,04 m) fällt in diese Kategorie.

Geschichte

Die Einteilung der Aufbauspieler in einen Point Guard und einen Shooting Guard ist eine neuere Erfindung. Ursprünglich waren die beiden Guards – ebenso wie die beiden Forwards – mit den gleichen Aufgaben betraut, nämlich den Ball aus dem Rückfeld (der eigenen Spielhälfte) nach vorne zu bringen und dort Spielzüge zu starten. Da die beiden Guards in der Regel außerhalb der Dreipunktelinie, also relativ weit weg vom Korb agieren, nennt man sie zusammenfassend den Backcourt (im Gegensatz zum Front Court aus Center und Forwards).

Die Bezeichnung Guard stammt aus der Entstehungszeit der Sportart Basketball, als man die Spieler – wie im Fußball – in Angreifer (Forwards) und Verteidiger (Guards) einteilte. Doch schon nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung alle fünf Feldspieler eingebunden sein würden. Die Einführung der Mittellinie 1932 und das damit einhergehende Verbot des Rückspiels verstärkte diese Entwicklung noch. Die Abschaffung des Sprungballs nach jedem Korberfolg (stattdessen gibt es Einwurf unter dem eigenen Korb) im Jahr 1937 ließ die Guards auf den schnellen Ballvortrag und damit den Spielaufbau spezialisieren. Als Basketball in den 1930ern nach Deutschland kam, entstand daher die Bezeichnung Aufbauspieler statt der direkten Übersetzung Verteidiger.

Bob Cousy, 1960.

Als erster echter Aufbauspieler wird in der Regel Nat Holman, der in den 1920ern bei den New York Whirlwinds und den Original Celtics spielte, bezeichnet. Als einer der ersten dirigierte er die Spielzüge auf dem Feld. Zur damaligen Zeit galt jedoch noch die Einteilung in Guard = Verteidiger und Forward = Angreifer, weshalb Holman als Forward auflief.

Bob Cousy von den Boston Celtics gilt derweil als Revolutionär der Point-Guard-Position. Anfangs belächelt für seine wirr anmutende Art zu passen, entpuppte sich Cousy als der dominante Guard der 1950er und wurde mit seinem Passspiel Vorbild für ganze Generationen ihm nachfolgender Guards. Ein anderer, Marques Haynes von den Harlem Globetrotters, gilt ebenso als Revolutionär des Ballhandlings. Haynes war vermutlich der erste, der hinter dem Rücken und durch die Beine dribbelte, und fand damit, ebenso wie Cousy, zahlreiche Nachahmer in den nachfolgenden Guard-Generationen.

Die 1960er sahen mit Oscar Robertson den ersten Forward, der die Aufgaben des Guards übernahm. Seitdem wurde diese Spielweise von einigen wenigen herausragenden NBA-Spielern nachgeahmt, so etwa Magic Johnson, Scottie Pippen, Grant Hill und LeBron James. Für einen weiteren Spieler dieser Spielweise, Paul Pressey, wurde Mitte der 1980er der Begriff Point Forward geprägt. Da diese Spieler zwar im Angriff die Aufgaben des Point Guards, in der Verteidigung aber die gegnerischen Shooting Guards oder Small Forwards verteidigten, wurde ihnen in der Regel ein kleinerer Spieler an die Seite gestellt, der dann den gegnerischen Point Guard verteidigte (beispielsweise Byron Scott bei Magic Johnson).

Obwohl auch in den 1990ern und im neuen Jahrtausend klassische Ballverteiler wie Assist-Rekordhalter John Stockton, Mark Jackson und der zweifache MVP-Gewinner Steve Nash zu sehen waren, kamen zunehmend neue Typen von Point Guards hinzu: zunehmend größere und kräftigere Spieler wie Gary Payton, Chauncey Billups oder Deron Williams agierten häuftig nah am Korb, wo sie gegen kleinere Gegenspieler leichter zu Punkten kamen. In der NBA-Saison 2007/08 gelang mit Chris Paul einem klassischen Point Guard ein Player Efficiency Rating von 28,3 und damit der höchste Wert, den je ein PG erzielen konnte. Paul kam bei der Wahl zum MVP 2008 auf Platz 2 hinter Shooting Guard Kobe Bryant.

Literatur

  • Sven Simon: Point Guard History. In: Five, 3/2005, S. 40–44.

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