Opeka

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Pater Pedro Opeka (* 29. Juni 1948 in Buenos Aires, Argentinien) ist ein katholischer Missionar.

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Leben und Werk

Er wurde als Sohn einer slowenischen Auswandererfamilie in einem Vorort von Buenos Aires geboren. Nach einer Maurerlehre bei seinem Vater entschied er sich mit fünfzehn Jahren für den Priesterberuf, und besuchte das örtliche Seminar der Lazaristen. Mit zwanzig Jahren setzte er seine Ausbildung in Ljubljana, der Heimat seiner Eltern, in der damaligen Republik Jugoslawien, fort. Zwei Jahre später begab er sich erstmals nach Madagaskar, arbeitete als Maurer in Pfarreien der Lazaristen und ging dann mit dem Entschluss, Missionar zu werden, nach Paris, um dort sein Theologiestudium zu beenden. Von Paris knüpfte er Beziehungen zur Gemeinschaft von Taizé und unternahm Reisen in Europa. Am 28. September 1975 erhielt er in Buenos Aires die Priesterweihe und wurde dann einer Pfarrei in Vangaindrano im Südosten von Madagaskar zugewiesen.

Antananarivo

1989 wurde er mit der Leitung eines Priesterseminars in Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars, betraut. Dort begann sein Engagement für die Obdachlosen und "Müllkinder" in den Elendsquartieren am Rand der Stadt. Noch im selben Jahr gründete er die humanitäre Vereinigung Akamasoa ("Gute Freunde" auf madagassisch) und richtete mit Unterstützung dieses Vereins in der Folgezeit in der Umgebung von Antananarivo fünf Siedlungszentren bestehend aus insgesamt siebzehn Dörfern ein, in denen mittlerweile über 20.000 Personen leben, davon rund 60 % Kinder unter 15 Jahren.

Sein Verein unterhält heute 72 Schulen, drei Mittelschulen, ein Gymnasium mit insgesamt 280 festangestellten Lehrkräften. Über 3.000 einstöckige Ziegelsteinhäuser sind in 17 Jahren errichtet worden, 40 Ärzte arbeiten in Akamasoa und in anderen, vom Verein betreuten Dörfern im ganzen Land. Er betreibt das größte Fussballstadion des Landes und besitzt das modernste Krankenhaus Madagaskars. Pedro Opeka setzt sich außerdem für den Umweltschutz ein.

Über sein Leben sind mehrere Bücher und Dokumentarfilme veröffentlicht worden, im Februar 2007 erschien auch eine deutsche Übersetzung seiner Autobiographie. 2005 wurde er, ebenso wie zuvor Mutter Teresa, mit der World Service Medal ausgezeichnet. Im Oktober 2007 wurde er von der französischen Regierung zum Ritter der Ehrenlegion ernannt!

Im deutschen Sprachraum setzen sich für die Gemeinde Akamasoa vor allem ein: der Kiwanis Service Klub Austria ("Kärnter Dorf" in Akamasoa mit 88 Häusern und einem Krankenhaus), die Kiwanis Foundation International, der Münchner Verein "Madagaskar und wir e.V." und die Schulen der Stadt Wunstdorf bei Hannover.

Veröffentlichungen von Pedro Opeka

  • Pedro Opeka ("Père Pedro"), in Zusammenarbeit mit Carole Escaravage und Grégory Rung: Combattant de l'Esperance: autobiographie d'un insurgé. JC Lattès, Paris 2005, ISBN 2-7096-2718-3; deutsche Bearbeitung von Gérard Turbanisch: Kämpfer der Hoffnung - Wie ich den Kindern Madagaskars eine Zukunft gab, Ullstein, Berlin 2007, ISBN 978-3-550-07893-4
  • Anne Facérias & Daniel Facérias (Hrsg.): Abbé Pierre - Père Pedro, Pour un monde de justice et de paix. Presses de la renaissance, Paris 2004, ISBN 2-7509-0044-1 (Interviews und Gespräche mit Abbé Pierre)
  • Let's do it for the kids, Musik CD des Kiwanis Education Programs, zu beziehen über die Marco Polo Help Foundation, www.marco-polo.cc

Literatur

  • Carole Escaravage & Grégory Rung: La force de l'engagement: en(-)quête de héros. Presses de la renaissance, Paris 2007, ISBN 978-2-7509-0031-1
  • Akamasoa 1989-2006. Imprimerie St. Paul Fianrantsoa, Antananarivo 2006
  • Aimé Ravalimanana: Dix ans d’action humanitaire. Antananarivo 1999 (nur über die Vereinigung Akamasoa zu beziehen)
  • Alain Scherrer: Le père Pedro de Manantenasoa: debout, encore et quand même. Éditions du Puits fleuri, Héricy 1996, ISBN 2-86739-084-2
  • Denise Gault (in Zusammenarbeit mit Pedro Opeka): Père Pedro ou Les collines du courage. Albin Michel, Paris 1994, ISBN 2-226-06921-6

Dokumentarfilme

Weblinks


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