Oskar S. Strauss

Oskar S. Strauss
Oscar Straus

Oscar Solomon Straus (* 23. Dezember 1850 in Otterberg in Rheinland-Pfalz; † 3. Mai 1926 in New York City) war Diplomat und Handelsminister der USA. Von 1906 bis 1909 war er unter Theodore Roosevelt der erste Jude in einem US-Regierungskabinett.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Straus' Urgroßvater Jacob Lazarus war einer der jüdischen Vertreter des 1806 unter Napoleon etablierten Sanhedrin in Paris. Großvater Isaac nahm 1808 auf ein Dekret Napoleons hin den Nachnamen an. Sein Vater Lazarus Straus war - eng befreundet mit Carl Schurz - in die Deutsche Revolution 1848/49 involviert und emigrierte 1854 mit Familie in die USA. 1865 zog die Familie nach New York und Oscar Straus graduierte 1873 in Recht an der Columbia University. Bis 1881 arbeitete er als Anwalt.

Straus beteiligte sich an den erfolgreichen Wahlen Grover Clevelands und auf Empfehlung Henry Ward Beechers ernannte man ihn 1887 für 2 Jahre zum Bevollmächtigten für das Osmanische Reich. Unter Präsident William McKinley diente er 1897-1900 erneut als US-Diplomat im Osmanischen Reich und bewirkte dabei die Aussiedelung der Moslems des Sulu-Archipels während des Philippinisch-Amerikanischen Krieges ins Sultanat.

1902 ernannte ihn Theodore Roosevelt zum Nachfolger des verstorbenen Expräsidenten Benjamin Harrison am PCA in Den Haag.

1906 bis 1909 war er demokratischer Minister für Handel und Arbeit des US-Handelsministeriums.

Mit Regierungsantritt des Republikaners William Howard Taft verließ er das Handelsministerium und wurde 1909/10 US-Botschafter im Osmanischen Reich. 1912 kandidierte er erfolglos für das Amt des Gouverneurs von New York (Bundesstaat) und fungierte dann als Berater Präsident Wilsons.

Straus war an zahlreichen Komitees und Ausschüssen beteiligt. Er war Präsident der National Primary League, der American Social Science Association sowie Vizepräsident der National Civic Federation. Zudem gab er Vorlesungen über internationales Recht am Naval War College, der Yale University und der Harvard University. Er befasste sich mit der Geschichte der Juden in den USA und war erster Präsident der American Jewish Historical Society [1]. 1922 veröffentlichte er eine Autobiographie.

Oscar Straus wurde auf dem Beth-El Cemetery in Brooklyn, N.Y., bestattet. Man errichtete für ihn das Oscar Straus Memorial in Washington D.C.

Bekannte Familienangehörige

  • Bruder Isidor Straus (1845 – 1912), Mitbegründer von Macy’s
  • Enkel Roger Williams Straus, Jr. (1917 – 2004), Publizist
  • Bruder Nathan Straus (1848 – 1931), Händler
  • Neffe Jesse Isidor Straus (1872 - 1936), US-Botschafter in Frankreich 1933 - 1936

Literatur

  • O.S. Straus: Under Four Administrations: From Cleveland to Taft. Houghton Mifflin. Boston. 1922 online
  • O.S. Straus und M. Emile De Laveleye: The Origin of the Republican Form of Government in the United States. Kessinger Publishing. 2007
  • O.S.: Roger Williams: The Pioneer of Religious Liberty. Ayer Co Pub. 1936

Quellen

  1. Oscar Solomon Straus -- jewishencyclopedia

Weblinks


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