Palygorskit

Palygorskit
Palygorskit
Mineraly.sk - palygorskit.jpg
Chemische Formel (Mg,Al)2[OH|Si4O10] • 4 H2O
Mineralklasse Schichtsilikate (Phyllosilikate)
VIII/H.33-20 (nach Strunz)
74.03.01a.01 (nach Dana)
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse monoklin-prismatisch \ 2/m
Farbe weiß, grau
Strichfarbe weiß
Mohshärte 2 bis 2,5
Dichte (g/cm3) 2,2
Glanz matt
Transparenz durchscheinend bis undurchsichtig
Bruch uneben
Spaltbarkeit gut nach {110}
Habitus nadelige Kristalle; faserige bis massige Aggregate
Kristalloptik
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
Δ = 0,017
Weitere Eigenschaften
Besondere Kennzeichen beige, graublaue oder weiße Fluoreszenz

Palygorskit oder auch Attapulgit [1] ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate, sowie der Abteilung der Schichtsilikate. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Mg,Al)2[OH|Si4O10] • 4 H2O [1] und entwickelt meist nadelige Kristalle, aber auch faserige bis massige Aggregate in weißer bis grauer Farbe.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Benannt wurde Palygorskit nach seiner Typlokalität Palygorskaya, einem Gebirgszug im Ural. Erstmals gefunden und beschrieben wurde es 1862.

Bildung und Fundorte

Palygorskit bildet sich hydrothermal in verschiedenen Gesteinen wie Granit, Marmor oder Serpentinit.

Fundorte sind neben seiner ersten Fundstätte Palygorskaya in der Russischen Föderation unter anderem Hejná in Tschechien, sowie die Mammoth Mine bei Tiger/Arizona in den USA

Verwendungen

Palygorskit wird aufgrund seines - dem Opal ähnlichen Aussehens - als Schmuckstein-Imitation unter dem Handelsnamen Angel-Skin-Opal verkauft (siehe dazu auch Schmuckstein). [2]

Forscher entdeckten auf dem Grund eines Brunnens in Chichen Itza, den die Maya für Menschenopfer an ihren Regengott Chaac benutzten, eine vier Meter dicke Schicht blauer Farbe. Erst Chemiker konnten durch Experimente klären, dass das „Maya-Blau“ genannte Pigment mithilfe von Palygorskit und Indigo, die zusammen erhitzt werden, erzeugt werden kann. [3][4]


Siehe auch

 Commons: Palygorskit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
  2. Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine. 13. Auflage. BLV Verlags GmbH, 1976/1989, ISBN 3-405-16332-3
  3. stern.de - Mysterium um Maya-Blau gelüftet
  4. Antiquity 82, 151–164 (2008)

Literatur

Weblinks


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