Perkin Warbek

Perkin Warbek
Zeitgenössische Darstellung Warbecks

Perkin Warbeck (* um 1474; † 23. November 1499) erhob während der Regierungszeit von Heinrich VII. als Richard of Shrewsbury, Sohn von Eduard IV., Ansprüche auf den englischen Thron. Es ist jedoch davon auszugehen, dass er ein Betrüger war, ein Flame, der etwa 1474 in Tournai geboren wurde, und durch die Herzoginwitwe Margaret of York bzw. Erzherzog Maximilian von Österreich eingesetzt wurde, um Heinrich VII. politisch zu bedrängen. Der echte Richard war zu der Zeit von Perkins Auftreten am Burgundischen Hof um 1490 vermutlich schon tot, wahrscheinlich ermordet im Tower of London. Siehe hierzu auch die Prinzen im Tower.

1491 landete er in Irland, in der Hoffnung, dieselbe Unterstützung wie Lambert Simnel vor vier Jahren zu bekommen. Doch er fand nur wenig Unterstützung und war gezwungen, zum europäischen Festland zurückzukehren, wo sich seine Hoffnungen auf Unterstützung allmählich verbesserten. Er wurde von Karl VIII. von Frankreich empfangen und offiziell von Margarete von Burgund, die die Schwester von Eduard IV. und die Witwe von Charles dem Kühnen, Herzog von Burgund war, wiedererkannt. Ob sie wusste, dass ein Betrug im Spiel war, ist unklar. Er wurde auch von verschiedenen anderen Monarchen empfangen und erhielt sogar eine Einladung zur Beerdigung von Friedrich III.

Am 3. Juli 1495 versuchte Perkin in England zu landen, unterstützt von Margaret of York. Er hatte jedoch nur wenig Kraft und war gezwungen, sofort nach Irland zurückzukehren. Dort fand er die Unterstützung des Earl of Desmond, und belagerte Waterford. Doch wieder traf er auf Widerstand und floh nach Schottland. Dort wurde er gut von James IV. von Schottland empfangen, der ihm neben anderen Dingen auch die Hochzeit mit seiner Cousine, Lady Catherine Gordon erlaubte.

Im September 1496 starteten die Schotten einen Angriff auf England, aber sie wichen schnell zurück, als die Unterstützung aus Northumberland nicht zustande kam. Das einzige Ergebnis dieser Handlung war ein Anstieg der englischen Kriegssteuern, der vielleicht auch die Rebellion in Cornwall im folgenden Jahr auslöste. König Jakob wollte Perkin daraufhin loswerden, und so kehrte er in Schande nach Waterford zurück, wo er erneut eine Belagerung versuchte. Dieses Mal dauerte seine Belagerung nur 11 Tage und er wurde gezwungen, aus Irland zu fliehen, gejagt von vier englischen Schiffen. Nach Quellen hatte Perkin zu dieser Zeit nur 120 Männer und zwei Schiffe.

1497 landete er in Cornwall, in der Hoffnung, aus dem Ärger der Einwohner nach der Rebellion, die nur drei Monate vorher stattgefunden hatte, Kapital zu schlagen. Die Rebellen waren geschlagen worden und Perkin fand keine Unterstützung bei einer weiteren Erhebung gegen König Heinrich. Er versuchte konsequent, nach London vorzurücken, machte 1498 jedoch nur schwache militärische Fortschritte und floh ein paar Tage, bevor eine Schlacht stattgefunden hätte. Er wurde gefangen genommen und in den Tower of London gesperrt. In der Begleitung von Edward, Earl of Warwick, der ebenfalls Anspruch auf den Thron erhob und von König Heinrich gefangen gehalten wurde, versuchte er 1499 zu fliehen, wurde jedoch gefasst und als Verräter in Tyburn gehenkt.

Perkin ähnelte Edward IV. in der Erscheinung. Dies hat zur der Spekulation geführt, ob Perkin vielleicht Edwards illegitimer Sohn gewesen sein könnte.


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