40 M Turan I

40 M Turan I

40M Turán II im Panzermuseum Kubinka

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 5
Länge 5,55 m
Breite 2,44 m
Höhe 3,39 m
Gewicht 18,2 Tonnen
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 50 mm
Hauptbewaffnung 1 x 40-mm-Kanone Škoda A17
Sekundärbewaffnung 1 x 7,92-mm-Maschinengewehr
Beweglichkeit
Antrieb Benzinmotor Manfred Weiss-Z
260 PS (191 kW)
Federung
Höchstgeschwindigkeit 47 km/h (Straße)
Leistung/Gewicht 14 PS/Tonne
Reichweite 165 km

Der Turan war ein ungarischer Panzer des Zweiten Weltkriegs. Von ihm wurden insgesamt 424 Stück in zwei Varianten hergestellt: der Turan I mit einer 40-mm-Kanone und der Turan II mit einer 75-mm-Kanone. Er entstand auf der Basis des tschechischen LT vz. 35 Panzers.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Škoda-Werke arbeiteten im Dezember 1937 am Prototyp eines mittleren Panzers, basierend auf dem früher erfolgreichen tschechischen LT vz. 35. Der Panzer wog 16,5 Tonnen und war mit einer Škoda-A9-vz.-38-Kanone sowie zwei 7,92-mm-Maschinengewehren bewaffnet, seine Panzerung wurde auf 30 Millimeter aufgerüstet. Das produktionsreife Modell bekam einen 250-PS-Motor mit 13,8 m³ Hubraum. Dieser kraftvolle Motor ermöglichte eine Geschwindigkeit von knapp 50 km/h.

Nach der Annexion der Tschechoslowakei durch das Deutsche Reich im März 1939 wurden die Prototypen unter der neuen Typenbezeichnung „T-21“, welche zum Vorgänger des späteren „T-22“ wurde, fertiggestellt. Zwei Modelle des letztgenannten Typs wurden 1941 an Ungarn übergeben. Die ungarischen Ingenieure verstärkten die Frontpanzerung auf 50 Millimeter und ersetzten die 47-mm-Kanone durch eine 40-mm-Škoda-A17-Kanone. Dadurch stieg das Gesamtgewicht auf über 18 Tonnen.

Varianten des Turan

Der Turan I war ein Kampfpanzer mit 40-mm-Kanone. Diese Kanone konnte dieselbe Munition wie die schwedische Bofors-40-Flugabwehrkanone abfeuern. Insgesamt wurden zwischen 1941 und 1944 285 Panzer vom Typ „Turan I“ gebaut.

Turm eines Panzer IV, wahrscheinlich Ausf. D

Nach der verlorenen Schlacht um Stalingrad zeichnete sich ab, dass zur Bekämpfung der effektiveren sowjetischen Panzer, besonders des T-34, stärkere Waffen benötigt wurden. Eine weitere Variante – der 41 M Turan II – wurde mit einer 75-mm-Kanone in einem größeren Turm ausgerüstet, der Rest blieb nahezu unverändert. Trotz dieser Verbesserung waren die Projektile des Turan II aufgrund ihrer zu geringen Geschwindigkeit nicht in der Lage, die Frontpanzerung eines T-34 zu durchbrechen, außer aus kürzester Entfernung. Die Hauptwaffe des T-34 war hingegen auf größere Entfernung wesentlich gefährlicher und konnte der 50-mm-Panzerung des Turan großen Schaden zufügen. Der ungarische Hersteller fertigte von 1943 bis zur Besetzung Ungarns durch die Wehrmacht 1944 insgesamt 139 Stück des Turan II an.

Abseits der Panzerherstellung bildete das Chassis die Basis für ein Sturmgeschütz namens Zrinyi II. Diese Waffe bestand aus einer durch die Frontplatte der Panzerung ragenden 105-mm-Kanone mit kurzem Rohr. Der schwenkbare Turm fiel bei dieser Variante komplett weg. Von dieser sehr effektiven Waffe wurden allerdings nur 60 Stück produziert. Die einzigen Varianten auf Basis des Turan-Chassis waren der Turan III und die Zrinyi I, welche beide die deutsche 75-mm-L43-Panzerkanone des deutschen Panzers IV erhielten. Beide wurden aber nur als Prototypen hergestellt, da die ungarische Armee in der Folgezeit mit deutschem Gerät ausgerüstet wurde.

Der Turan im Kampf

Der Turan wurde in der 1. und 2. ungarischen Panzerdivision wie auch in der 1. Kavalleriedivision in den Jahren 1943 und 1944 eingesetzt. Beide Versionen wären wohl im Jahr 1940 erfolgreich gewesen, waren jedoch zur späteren Zeit ihres Einsatzes den alliierten Panzerfahrzeugen hoffnungslos unterlegen. Das Debüt auf dem Schlachtfeld fand für den Turan im April 1944 mit der 2. Panzerdivision in Galizien statt. Die Division verlor allerdings ein Viertel ihrer Panzer und konnte keines der gestellten Ziele erreichen, hauptsächlich aufgrund der Unterlegenheit des Turan.

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Turán graph — The Turán graph T(13,4) Named after Pál Turán v · …   Wikipedia

  • Turan — Tūrān (PerB|توران) is the ancient Iranian name [ Emeri van Donzel, Islamic Reference Desk , Brill Academic Publishers, 1994. pg 461. Actual Quote: Iranian term applied to region lying to the northeast of Iran and ultimately indicating very… …   Wikipedia

  • Turan Schah (Gouverneur) — Turan Schah ibn Ayyub al Malik al Mu azzam Schams ad Dawla Fakhr ad Din kurz Turan Schah (arabisch ‏توران شاه بن أيوب‎, DMG Tūrān Šāh b. Aiyūb; † 27. Juni 1180 in Alexandria) war der ayyubidische Gouverneur von Jemen (1174–1176) und dann von …   Deutsch Wikipedia

  • Turan (Panzer) — Turan II 40M Turán II im Panzermuseum Kubinka Allgemeine Eigenschaften Besa …   Deutsch Wikipedia

  • Turan (Name) — Turan ist ein türkischer männlicher Vorname[1][2] und Familienname. Er bezeichnet die Landschaft Turan, die imaginäre Urheimat der Turkvölker. Inhaltsverzeichnis 1 Namensträger 1.1 Herrscher …   Deutsch Wikipedia

  • Turan — bezeichnet: Turan (Name), Personen dieses Namens Turan (Gottheit), eine Fruchtbarkeits und Schutzgöttin der Etrusker Turan (Panzer), einen ungarischen Panzer im Zweiten Weltkrieg Turan (altpers. Turân „Land des Tur“) ist der Name folgender Orte:… …   Deutsch Wikipedia

  • Turan (disambiguation) — Turan may refer to:*Turan, an ethnic and geographic term referring to some or all peoples of Central Asia *Tur an, Israel *Turan (town), Tuva, Russia *Turan, Azerbaijan, in Shaki Rayon *Turan (goddess), in Etruscan mythology, the goddess of love… …   Wikipedia

  • Turan (Mythologie) — Turan Turan (persisch ‏توران‎ Tūrān) ist eine historische Bezeichnung in den iranischen Sprachen für die südlichen Gebiete Zentralasiens. Bei dem Begriff handelt es sich um eine Entlehnung aus der avestischen bzw. iranis …   Deutsch Wikipedia

  • Turan (Landschaft) — Turan ist heute hauptsächlich eine von den Turkvölkern gebrauchte Bezeichnung für ihr Siedlungsgebiet in Asien. Sie umfasst u. a. die so genannten Turkstaaten und alle turksprachigen Gebiete. Heute wird der Kernbereich der Region als… …   Deutsch Wikipedia

  • Turan Dursun — (born 1934 died 4 September 1990) was first an Islamic scholar as an imam, and then a mufti in Turkey, before becoming an atheist during his study of the history of monotheistic religions. Dursun wrote a number of books about religion, which… …   Wikipedia

  • Turan Chah — Tûrân Châh Al Malik al Mu azzam Tûrân Châh[1] ou Al Mu adham ou Tûrân Châh (Turquemin) fut le dernier sultan ayyubide effectif d’Égypte (1249 1250), fils de Malik al Salih Ayyoub. Sommaire 1 Biographie 2 Notes et références …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”