Peter Ramsauer

Peter Ramsauer
Peter Ramsauer 2010
Peter Ramsauer, 2011

Peter Ramsauer (* 10. Februar 1954 in Traunwalchen) ist ein deutscher Politiker (CSU).

Er ist seit dem 28. Oktober 2009 Bundesverkehrsminister im Kabinett Merkel II. 2005 bis 2009 war er Vorsitzender der CSU-Landesgruppe und Erster Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. In das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden seiner Partei wurde er im Oktober 2008 gewählt. Bei der Bundestagswahl 2009 war er Spitzenkandidat der CSU.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Peter Ramsauer (2006)

Ausbildung

Nach dem Abitur 1973 am Staatlichen Landschulheim Marquartstein absolvierte Ramsauer ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München, das er 1979 als Diplom-Kaufmann beendete. Seit seiner Studienzeit ist er Mitglied der Münchener Burschenschaft Franco-Bavaria in der Deutschen Burschenschaft. Gleichzeitig machte er eine Lehre zum Müller, die er 1977 als Geselle abschloss. 1980 bestand er die Meisterprüfung. Seit 1981 ist Ramsauer Gesellschafter des Familienbetriebes Ramsauer Talmühle e. K. 1985 erfolgte an der LMU München seine Promotion zum Dr. oec. publ. mit der Arbeit „Wirtschaftliche Ziele und Effekte der Gebietsreform in Bayern“.

Partei

Schon als Schüler wurde Ramsauer 1972 Mitglied der Jungen Union und 1973 auch der CSU. Ab 1983 war er stellvertretender Landesvorsitzender der JU in Bayern. Von 1992 bis 1998 war er stellvertretender Landesvorsitzender der heutigen Mittelstands-Union der CSU. Am 25. Oktober 2008 wurde er auf einem Sonderparteitag in München zum stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt.

Abgeordneter

Von 1978 bis 1991 gehörte Ramsauer dem Stadtrat von Traunreut an. Seit 1984 ist er Kreisrat des Landkreises Traunstein.

Seit 1990 ist Ramsauer Mitglied des Deutschen Bundestages. Am 17. Oktober 1991 stimmte Ramsauer im Bundestag gegen die Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als endgültige Grenze zwischen der wiedervereinigten Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen.[1] Er war von 1998 bis 2005 Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe und der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Am 21. November 2005 wurde er als Nachfolger von Michael Glos zum Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe und damit zum Ersten Stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewählt.

Peter Ramsauer ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Traunstein (die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land sowie zeitweise Teile des Landkreises Altötting umfassend) in den Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2009 war er erstmals Spitzenkandidat der CSU und wurde mit 54,6 % der Erststimmen erneut wiedergewählt. Sein bestes Ergebnis erreichte er in der namensgleichen Gemeinde Ramsau mit 69,4 %.

Öffentliche Ämter

Peter Ramsauer am Rande der Enthüllungszeremonie des Schneidrads der Tunnelbohrmaschine am Finnetunnel, 2010

Seit dem 28. Oktober 2009 ist Ramsauer Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Diskussionen löste er mit seiner Forderung nach einer Neuverteilung der Infrastrukturmittel zugunsten der westlichen Bundesländer aus.[2]

Sonstiges Engagement

Ramsauer ist Mitglied der Europa-Union Parlamentariergruppe Deutscher Bundestag. Zudem ist Ramsauer Alter Herr der Münchener Burschenschaft Franco-Bavaria (DB).

Privates

Ramsauer ist katholisch. Er ist verheiratet und hat vier Töchter. Er selbst begrub Pläne, als Pianist ins Bühnengeschäft einzusteigen, spielt aber heute noch sehr gut Klavier.[3] So nahm Ramsauer für die Benefiz-CD „Adagio im Auto“ zusammen mit dem Orchester der Deutschen Oper Berlin das Andante aus Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierkonzert Nr. 21 in C-Dur auf.[4]

Politische Positionen

Verwendung von Anglizismen

Ende 2010 wurde bekannt, dass Peter Ramsauer die Zahl von Anglizismen im deutschen Sprachgebrauch eindämmen möchte. Es wurde berichtet, dass auf seine Initiative hin seit einem Jahr z. B. der englische Begriff „Laptop“ im Verkehrsministerium nicht mehr verwendet werde. Stattdessen würde von „Klapprechnern“ gesprochen werden.[5][6] Hierbei handele es sich jedoch um eine böswillige Unterstellung,[7] die nicht zuletzt auch durch einen falschen Eintrag in diesem Wikipedia-Artikel verbreitet wurde.[8] Für sein Engagement wurde Peter Ramsauer am 17. März 2011 vom Chefredakteur der Zeitschrift Deutsche Sprachwelt, Thomas Paulwitz, mit der Auszeichnung Sprachwahrer des Jahres geehrt.[9]

Auszeichnungen

Weblinks

 Commons: Peter Ramsauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Oder-Neisse-Grenze: Auch Ramsauer stimmte gegen Anerkennung. In: FR Online, 17. November 2009.
  2. Ramsauer will Autobahnen modernisieren. In: N24, 8. November 2009
  3. Peter Ramsauer. In: sueddeutsche.de (Abruf: 31. Januar 2009)
  4. Minister am Klavier: Ramsauer spielt Mozart
  5. Klapprechner anstatt Laptop: Ramsauer will deutsche Sprache retten. Stuttgarter Zeitung, 29. Dezember 2010, abgerufen am 30. Dezember 2010.
  6. Verkehrsminister gegen Anglizismen: Bei Ramsauer heißt der Laptop „Klapprechner“. RP Online, 28. Dezember 2010, abgerufen am 30. Dezember 2010.
  7. Ein Müller wahrt die wahre Sprache. In: Tagesschau, 17. März 2011 (abgerufen 18. März 2011)
  8. Großer Erfolg für Verkehrsminister – Ramsauer ist „Sprachwahrer des Jahres“. In: Tagesspiegel, 17. März 2011
  9. „Sprachwahrer des Jahres“ – Minister Ramsauer ist der bayerische Botschafter der deutschen Sprache. Berliner Literaturkritik, 17. März 2011, abgerufen am 18. März 2011.

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