Plissezkaja

Plissezkaja
Maja Plissezkaja, 2000

Maja Michailowna Plissezkaja (russisch Майя Михайловна Плисецкая, wiss. Transliteration Majja Michajlovna Pliseckaja; * 20. November 1925 in Moskau) ist eine ehemalige russische Balletttänzerin und Choreografin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Maja Plissezkaja entstammt einer russisch-jüdischen Ballettfamilie. Ihr Onkel Asaf Messerer war ein bekannter Ballettlehrer, der das frühe sowjetische Ballett maßgeblich durch seine Schüler beeinflusste. Ihre Tante Sulamif Messerer war Primaballerina am Bolschoi-Ballett und reiste noch im Alter von 81 Jahren als Ballettlehrerin um die Welt.

Die Jugendjahre der Plissezkaja waren geprägt vom Stalinismus. Ihr Vater verschwand 1937 spurlos. Sein Tod wurde erst über 50 Jahre später bestätigt. Die familiären Probleme mit dem Regime sorgten dafür, dass die spätere Primaballerina des Bolschoi-Balletts nicht auf Auslandstourneen gehen durfte. 1943 wurde sie Mitglied im Bolschoi-Ballett, das oft nach dem Zweiten Weltkrieg im Ausland gastierte, doch erst 1959 ging sie zum ersten Mal im Alter von 34 Jahren auf eine USA-Tournee mit dem Bolschoi-Theater. Der sterbende Schwan war ihre Glanzrolle, die sie mehrere tausende Male tanzte. Im In- und Ausland galt sie als die definitive Nachfolgerin der legendären Anna Pawlowa. Die größten Choreografen inszenierten sie, unter ihnen Roland Petit und Maurice Béjart. Ihre Karriere dauerte für eine Balletttänzerin ungewöhnlich lange 60 Jahre. Die letzte Vorstellung gab sie 1996 im Alter von 71 Jahren.

Maja Plissezkaja wurde 1959 als Volkskünstler der UdSSR ausgezeichnet. Sie erhielt 2005 den Prinz-von-Asturien-Preis, 2006 den Praemium Imperiale („Nobelpreis der Künste“) in der Sparte Film/Theater und am 21. Dezember 2006 den Orden 1. Grades für ihren hervorragenden Beitrag in der Entwicklung der Choreografie in Russland und in der Welt. Sie ist mit dem Komponisten Rodion Schtschedrin verheiratet.

Eigene Choreografien

Literatur

  • Maija Plissezkaja: Ich, Maija. Bergisch Gladbach 1995

Weblinks


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