Polygonum baldschuanica

Polygonum baldschuanica
Schling-Knöterich
Schlingknöterich (Fallopia baldschuanica)

Schlingknöterich (Fallopia baldschuanica)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Nelkenähnliche (Caryophyllidae)
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Knöterichgewächse (Polygonaceae)
Gattung: Flügelknöteriche (Fallopia)
Art: Schling-Knöterich
Wissenschaftlicher Name
Fallopia baldschuanica
(Regel) Holub

Der Schlingknöterich (Fallopia baldschuanica) (Synonyme: Polygonum baldschuanica, Polygonum aubertii, Fallopia aubertii, Bilderdykia baldschuanica, Bilderdykia aubertii, Brautschleier), volkstümlich auch "Architektentrost" genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Knöterichgewächse. Der Schlingknöterich kann mit Kletterhilfen, z. B. an Fassaden, auch nördlich ausgerichtet, 9 bis 15 Meter hoch wachsen (Jahreszuwachs bis zu 9 Meter). Er nimmt nach wenigen Jahren etliche Kubikmeter Volumen ein.

Schlingknöterich ist selbst durch rabiates Beschneiden in seinem Wachstum kaum zu hemmen. Er vermag Dachziegel auszuhebeln und Mauerwerk (Fundamente) zu zerstören - und er wird zentnerschwer.

Die Rankungen der sich schlingenden, windenden Pflanze stehen unter mechanischer Spannung. Sie können im erdnahen Bereich Haustieren (Katzen, sogar Hunden mittlerer Größe) zum Verhängnis werden (Tod durch Strangulation). Vögeln indes (z. B. Spatzen) bietet der Schlingknöterich ideale Schlaf- und Nistplätze. Es wurde festgestellt, dass die Bepflanzung zur Beschattung von Hundezwingern nicht geeignet ist, da Hunde beim Verzehr der Blüten Magenbeschwerden und Durchfall bekommen.

Verbreitung

Der Schlingknöterich war ursprünglich ausschließlich in Tadschikistan verbreitet. Er wurde auf den Britischen Inseln, in Spanien, Mitteleuropa (hauptsächlich in Österreich) und Rumänien eingebürgert.

Nomenklatur

Die Festlegung des botanischen Namens hat eine vielschichtige Geschichte. Erstbeschreiber der Pflanze war Eduard August von Regel, der sie 1883 im heutigen Tadschikistan selbst gesammelt hatte und ihr 1884 den Namen Polygonum baldschuanicum gab. Im Jahr 1899 erhielt L. Henry aus Asien von P. George Aubert Früchte zugeschickt, aus denen er eine Pflanze großzog. Die Beschreibung dieser Pflanze wurde dann 1907 unter dem Namen Polygonum aubertii L.Henry veröffentlicht. Sowohl Polygonum baldschuanicum als auch Polygonum aubertii wurden später zu Bilderdykia und schließlich 1971 durch Josef Holub zu Fallopia gestellt. Holub wies auch nach, dass beide Namen zur selben Art gehören und dass deshalb der gültige Name Fallopia baldschuanica sein muss.

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