Polymastie

Polymastie

Die Milchleiste ist eine bei Säugetieren beiderlei Geschlechts während der Embryonalentwicklung anzutreffende streifenförmige Verdickung der Epidermis, die sich zu beiden Seiten des Stamms vom Ansatz der Vorderbeine zu jenem der Hinterbeine erstreckt. Aus ihr entsteht die Milchdrüse.

Die Milchleiste beim Menschen

Beim Menschen entsteht die Milchleiste in der siebten Woche der embryonalen Entwicklung und bildet sich kurz danach mit Ausnahme eines kleinen Teils in der Brustregion wieder zurück. Das Epithel des verbliebenen Anteils sprosst in das darunter liegende Mesenchym ein und bildet 16 bis 24 Verzweigungen, die sich am Ende des intrauterinen Lebens in die Milchgänge umwandeln.

Erst nach der Geburt wird die Milchgrube, in die die Milchgänge zunächst münden, empor gehoben, indem sich das darunter liegende Gewebe vermehrt und damit die Brustwarze bildet.

Die Milchleiste bei Tieren

Ähnliche Vorgänge führen bei Tieren zur Ausbildung von Eutern und Zitzen. Die Abfolge der Zitzen wird bei Kleinsäugern als Gesäugeleiste bezeichnet.

Fehlbildungen

Polythelie - zusätzliche Brustwarze unter der linken weiblichen Brust

Eine nur teilweise Rückbildung der Milchleiste kann zu zusätzlichen Brustwarzen führen. Dies wird in der medizinischen Fachsprache als Polythelie bezeichnet. Die überzähligen Brustwarzen sind angeborene Fehlbildungen, die meist einseitig auftreten. Sie haben keinen Krankheitswert, können aber aus kosmetischen Gründen entfernt werden.

Noch seltener bildet sich ein verbliebenes Restgewebe der Milchleiste zu einer vollständigen zusätzlichen Brustdrüse - einer Mamma accessoria - aus. Dieses Erscheinungsbild wird als Polymastie bezeichnet.

Kommt es zu keiner Vermehrung des unter der Milchgrube gelegenen mesenchymalen Gewebes, entsteht eine Hohlwarze.


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  • Polymastie — Polymastīe (grch.), Vorhandensein überzähliger Brustdrüsen (S. Plethomelie.) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • polymastie — ● polymastie nom féminin Présence de mamelles accessoires sur la crête mammaire embryonnaire primitive …   Encyclopédie Universelle

  • Polymastie —  Ne doit pas être confondu avec polymathie. Une Artémis polymaste au musée de Selçuk, en Anatolie. La polymastie …   Wikipédia en Français

  • Polymastie — Po|ly|mas|tie, die; , n [zu griech. mastós = (Mutter)brust] (Med.): abnorme Ausbildung überzähliger Brustdrüsen bei Frauen …   Universal-Lexikon

  • Polymastie — Po|ly|mas|tie 〈f.; Gen.: , Pl.: n; Med.〉 Ausbildung überzähliger Brustdrüsen bei Frauen; Syn. Polythelie [Etym.: <Poly… + grch. mastos »Brust«] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Polymastie — Poly|masti̲e̲ [zu ↑poly... u. gr. μαστος = Brust, Mutterbrust] w; , ...i̱en: Ausbildung überzähliger Brustdrüsen bei Frauen längs der sog. „Milchleiste“ (atavistische Mißbildung) …   Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke

  • Polymastie — Po|ly|mas|tie die; , ...ien <zu ↑poly..., gr. mastós »(Mutter)brust« u. 2↑...ie> abnorme Ausbildung überzähliger Brustdrüsen bei Frauen, bes. als ↑atavistische Fehlbildung (Med.); vgl. ↑Hyperthelie …   Das große Fremdwörterbuch

  • Polymaste — Polymastie Une Artémis polymaste au musée de Selçuk, en Anatolie. La polymastie est l anomalie anatomique caractérisant les mammifères possédant davantage de mamelles que leur espèce n en dispose traditionnellement. Chez l Homme …   Wikipédia en Français

  • Troisième sein — Polymastie Une Artémis polymaste au musée de Selçuk, en Anatolie. La polymastie est l anomalie anatomique caractérisant les mammifères possédant davantage de mamelles que leur espèce n en dispose traditionnellement. Chez l Homme …   Wikipédia en Français

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