ProSieben Schweiz

ProSieben Schweiz
Senderlogo
Allgemeine Informationen
Empfang: Antenne (DVB-T), Kabel (analog, DVB-C), Satellit (analog, DVB-S), IPTV
Länder: Deutschland, Österreich (ProSieben Austria) & Schweiz
Eigentümer: ProSiebenSat.1 Media AG
Geschäftsführer: Thilo Proff [1]
Sendebeginn: 1. Januar 1989
Rechtsform: Privatrechtlich
Programmtyp: Vollprogramm
Homepage: www.prosieben.de
Liste der Fernsehsender
Altes Logo von Pro 7, bis 1994

ProSieben ist ein privater Fernsehsender aus Deutschland. Er sendet ein Fernseh-Vollprogramm rund um die Uhr, das vor allem durch die Ausstrahlung erfolgreicher Spielfilme und Fernsehserien bekannt wurde. Der Sender ging aus dem Programm Eureka TV hervor.

ProSieben bildet seit 2000 zusammen mit den Sendern Sat.1, kabel eins und N24, sowie zahlreichen weiteren Tochtergesellschaften die ProSiebenSat.1 Media AG, welche mehrheitlich der Lavena Holding 4 GmbH gehört, die sich zu je 50 Prozent im Besitz der Finanzinvestoren Permira und KKR befindet.

In Österreich und der Schweiz ist das reguläre Programm im Kabel und über analogem Satellit aufgrund eigener Programmfenster (ProSieben Austria, ProSieben Schweiz) nur beschränkt empfangbar.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1987–1993: Gründung, Umzüge, Kabelkanal

Am 13. Oktober 1988 wurde die ProSieben Television GmbH als Nachfolgerin von Eureka TV gegründet. Gründungsgesellschafter waren Gerhard Ackermanns (51 Prozent) und Thomas Kirch (49 Prozent), der Sohn Leo Kirchs. Man darf annehmen, dass Thomas Kirch dabei aus kartellrechtlichen Gründen als Strohmann für seinen Vater handelte, da dieser damals Anteile am Konkurrenzprogramm Sat.1 hielt. Thomas Kirch übernahm den Sender schon bald vollständig.

Am 8. Dezember 1988 kam es zur Aufschaltung des Senders auf den Satelliten Astra 1a und am 1. Januar 1989 nahm ProSieben (damals noch "Pro 7") mit täglich neun Stunden Programm seinen Sendebetrieb aus München auf. Gründungsgeschäftsführer war der Südtiroler Georg Kofler. Nach einer Pressemeldung vom 16. März 1989 beschäftigte ProSieben damals 70 Mitarbeiter und hatte eine Reichweite von 2,44 Millionen Zuschauern.

Mit der Aufschaltung des Senders auf den Satelliten DFS-Kopernikus im Juli 1989 wurde die Reichweite des Senders ausgebaut. Nach und nach wurde die Sendezeit auf 17 Stunden täglich erhöht, ProSieben erhielt außerdem in München die erste terrestrische Frequenz für einen Privatsender.

Am 1. März 1990 zog der Fernsehsender von München-Schwabing nach Unterföhring bei München um. Zu diesem Zeitpunkt hatte ProSieben 120 Mitarbeiter, seit dem 1. Januar 1990 mit neuem Management. Zwei Monate später kam es zur Fertigstellung der ProSieben-Studios in Unterföhring. Seit dem 1. Oktober 1990 strahlt ProSieben sein Programm rund um die Uhr aus.

Im Jahre 1991 wurde die 100-prozentige Tochtergesellschaft Teledirekt GmbH gegründet, die die Verbreitung modernster Satellitentechnik in Deutschland förderte. Obwohl sich ProSieben zu diesem Zeitpunkt noch in der Verlustzone befand, gründete es 1992 zusammen mit der Deutschen Bundespost TELEKOM den Spartensender Der Kabelkanal, an dem ProSieben zunächst mit 45 Prozent beteiligt war. Der Sender konnte anfangs nur über einen Kabelanschluss empfangen werden; er sollte dadurch mithelfen, neue Kunden für das Fernsehkabelnetz der Telekom zu gewinnen. 1995 übernahm ProSieben sämtliche Anteile am Kabelkanal. Unmittelbar daraufhin wurde der Sender in Kabel 1 umbenannt, und die unverschlüsselte Ausstrahlung über den Satelliten SES Astra begann.

1992 kam es im Juli auch zur Gründung der MGM MediaGruppe München (heute SevenOne Media), die für die Vermarktung von Werbezeiten der ProSieben-Senderfamilie zuständig war. Ein Jahr später, im Jahre 1993, wurden am 24. September die SZM Studios (SZM steht für SendeZentrum München, seit Juni 2004: ProSiebenSat.1 Produktion GmbH) eingeweiht, die heute eine der modernsten Produktionsunternehmen Europas darstellen. Zum Jahresende schrieb ProSieben erstmals schwarze Zahlen.

1994–1999: Börsengang, N24 und Programmfenster

Im Jahr 1994 startete ProSieben sein Teletext-Angebot und bekam am 24. Oktober 1994 ein neues Senderlogo. Der Umsatz betrug im genannten Jahr 1,192 Milliarden DM und der Gewinn vor Steuern 144 Millionen Deutsche Mark. Am 19. Dezember 1995 wurde die ProSieben Television GmbH in die Aktiengesellschaft ProSieben Television AG (ab 1996 ProSieben Media AG, seit 2000 ProSiebenSat.1 Media AG) überführt und die Leo Kirch nahestehende Rewe-Handelsgruppe wurde mit 41,6 Prozent Mit-Gesellschafter (Thomas Kirch blieb Hauptgesellschafter). 1998 hielt die Kirch Media AG 58,4 Prozent der Anteile an der ProSieben Media AG. Den Vorstandsvorsitz übernahm Georg Kofler.

1996 erhielt ProSieben eine bundesweite Sendegenehmigung und startete sein Internet-Angebot. Im selben Jahr wurden AT&TV Merchandising Concepts GmbH und Merchandising München KG aufgekauft; der Umsatz stieg auf 1,69 Milliarden Deutsche Mark an.

Tochtergesellschaften der Pro Sieben Media AG 1998 (Auswahl):

  • 100 % Asta Vista, Fernseh-/Filmproduktionsgesellschaft
  • 100 % Starwatch Navigation, Mediendienstleistungs-/Medienverwaltungsgesellschaft
  • 100 % MGM Mediagruppe, Mediendienstleistungs-/Medienverwaltungsgesellschaft
  • 100 % Agentur für Urhebernebenrechte, Mediendienstleistungs-/Medienverwaltungsgesellschaft
  • 100 % Pro Sieben Business Communication, Mediendienstleistungs-/Medienverwaltungsgesellschaft
  • 100 % Pro Sieben Home Entertainment, Mediendienstleistungs-/Medienverwaltungsgesellschaft
  • 100 % Nachrichtenagentur ddp

In den Jahren 1997 und 1998 wurden die Werbefenster für die Schweiz (1997) und Österreich (1998) gestartet. Das österreichische ProSieben Austria bekam auch seine eigene Nachrichtensendung (ProSieben AustriaNews, vormals ProSieben Austria TopNews). Zusammen mit RTL betrieb ProSieben in der Schweiz ein gemeinsames Programmfenster, das jedoch nach nur sieben Monaten on Air im Frühjahr 2000 über Nacht geschlossen wurde. Langlebiger sind hingegen die Programmfenster in Österreich auf ProSieben Austria, Sat.1 Österreich und kabel eins austria. Das österreichische Programm wird kontinuierlich ausgeweitet. In Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Sender PULS 4 wird auf den drei Sendern unter anderem das dreistündige Frühstücksfernsehen Café Puls angeboten.

Am 7. Juli 1997 ging ProSieben an die Wertpapierbörse (bei 50-facher Überzeichnung der Aktie), allerdings wurden ausschließlich stimmrechtslose Vorzugsaktien ausgegeben. Ein Jahr später erfolgte schon der Aufstieg in den MDAX. 1998 wurde außerdem in Berlin das zwölf Millionen Deutsche Mark teure ProSieben-Haus eingeweiht.

1999 kam es zur Gründung des Nachrichtensenders N24, der Anfang 2000 auf Sendung ging. ProSieben, das bis dahin nicht gerade durch Nachrichtenkompetenz aufgefallen war, wollte damit dem damaligen Monopolisten im Nachrichten- und Wirtschaftsfernsehbereich n-tv (der vor allem wegen des damaligen Börsenbooms sehr populär war) Konkurrenz machen und die Senderfamilie vergrößern. Mittlerweile hat N24 einen größeren Zuschaueranteil als n-tv. 1998 übernahm ProSieben die Nachrichtenagentur ddp.

Am 19. September 1999 begann ProSieben mit der Ausstrahlung von digitalem Mehrkanalton im Dolby-Digital-Format. Empfangbar ist der Dolby-Digital-Stream über das Satelliten-System Astra im DVB-Format. Das komplette Programm wird seitdem im Dolby-Digital-2.0-Format ausgestrahlt. Spezielle Spielfilme werden in Dolby Digital 5.1 ausgestrahlt. Der erste Spielfilm im 5.1-Format auf ProSieben war Mut zur Wahrheit.

Im März des Jahres 2000 wurde die ProSieben-Tochter SevenSenses gegründet, die inzwischen zu den erfolgreichsten Kreativ-Agenturen zählt. Im Juni 2004 fusionierte sie mit den SZM Studios zur ProSiebenSat.1 Produktion GmbH.

Seit 2000: Fusion mit Sat.1

Ende des Jahres 1999 brachte Thomas Kirch seine Anteile in die KirchMedia GmbH&Co KGaA seines Vaters ein, die dadurch zum Mehrheitsaktionär sowohl bei Sat.1 als auch bei der ProSieben-Gruppe wurde. Zum 1. Februar 2000 wurde der Schweizer Wirtschaftsjurist Urs Rohner zum Vorstandsvorsitzenden von ProSieben ernannt; Georg Kofler, der ProSieben seit seiner Gründung vorangestanden war, schied aus dem Unternehmen aus. Urs Rohner hatte keine Erfahrung im Fernsehgeschäft; seine Berufung hatte den Hintergrund, dass sich Leo Kirch einen Wirtschaftsanwalt als Vorstandsvorsitzenden gewünscht hatte, der die Gesellschaften von Sat.1 und ProSieben rechtlich sicher zusammenführen sollte.

Am 13. Oktober 2000, zwölf Jahre nach der Gründung von ProSieben, wurden erstmals Aktien der ProSiebenSat.1 Media AG an der Frankfurter Börse gehandelt. Bereits im Folgemonat November kommt es zur Fusion der beiden Vermarktungsgesellschaften Mediagruppe München (ProSieben) und MEDIA 1 zur SevenOne Media.

Im Zuge der Fusion wird eine ProSieben Television GmbH (neu) gegründet, diese hat allerdings nur den Betrieb des Fernsehsenders ProSieben selbst zum Zweck. Geschäftsführer der neuen ProSieben Television GmbH war seit 2000 Nicolas Paalzow. Ihm folgte im Mai 2004 Dejan Jočić, der im Dezember 2005 von Andreas Bartl abgelöst wurde – wobei letzterer zuvor bei kabel eins als solcher tätig war.

Seit 2003 gehört die ProSiebenSat.1 Media zu einer Investorengruppe um Haim Saban.

2005 sollte die AG durch den Axel Springer Verlag für rund 2,2 Milliarden Euro übernommen werden. Dabei wäre der drittgrößte Medienkonzern Europas entstanden. Dieser Kauf wurde jedoch Ende 2005/Anfang 2006 vom Bundeskartellamt und der KEK nicht genehmigt. Am 31. Januar 2006 schließlich gab Springer die Absage der Übernahme bekannt. Saban hält aber weiterhin an einem Verkauf des Senders fest. Am 14. Dezember 2006 schloss die Lavena Holding 4 GmbH einen Anteilskaufvertrag über den Erwerb der Mehrheitsbeteiligung der German Media Partners L.P. (50,5 Prozent) am Grundkapital der ProSiebenSat.1 Media AG ab. Damit ist die Lavena Holding neuer Hauptgesellschafter.

Im folgenden Jahr übernimmt ProSieben auf Druck der Finanzinvestoren KKR und Permira die SBS Broadcasting Group für 3,3 Milliarden und finanziert die Übernahme größtenteils über eine Kreditaufnahme.

Marktanteile

Marktanteil ProSieben 1990-2007
  • 1990: 1,8 %
  • 1991: 3,8 %
  • 1992: 6,5 %
  • 1993: 9,2 %
  • 1994: 9,4 %
  • 1995: 9,9 %
  • 1996: 9,5 %
  • 1997: 9,4 %
  • 1998: 8,7 %
  • 1999: 8,4 %
  • 2000: 8,2 %
  • 2001: 8,0 %
  • 2002: 7,0 %
  • 2003: 7,0 %
  • 2004: 7,0 %
  • 2005: 6,7 %
  • 2006: 6,6 %
  • 2007: 6,5 %
  • 2008: 6,6 %[2]
  • 2009:

Seinen höchsten Marktanteil erzielte ProSieben 1995. Am stärksten ist ProSieben im Bereich der 14- bis 29-jährigen Zuschauer, mit durchschnittlichen Marktanteilen von bis zu 18 Prozent.

Programm

Seit einigen Jahren versucht sich ProSieben von seinem Spielfilmsender-Image zu befreien, es wurden seit dieser Zeit zahlreiche Serien und Infotainment-Formate gestartet. Am 14. Oktober 2004 wurde erstmals eine hochauflösende (HDTV-)Simultanübertragung (Simulcast) der ProSieben-BBC-Coproduktion PRIDE – Das Gesetz der Savanne zusätzlich zur Standardauflösung in PAL durchgeführt. Dieser Test sollte die High-Definition-Fähigkeit und Zukunftssicherheit für weitere Übertragungen unter Beweis stellen, jedoch wurde am 16. Februar 2008 der Test vorübergehend wieder eingestellt, da sich die HDTV-Nutzung in Deutschland nicht wie erhofft entwickelt hatte.

Seit 2007 wird in der Schweiz wieder ein eigenes Programmfenster ausgestrahlt (zum Beispiel Faces TV), was dazu führt, dass Schweizer Zuschauer zu diesen Zeiten das reguläre Programm nicht empfangen können.

Siehe auch

Quellen

  1. DDP: Andreas Bartl wird Deutschland-Chef von ProSiebenSat.1, vom 5. Mai 2008, Abgerufen am 5. Mai 2008
  2. Marktanteile der AGF- und Lizenzsender im Tagesdurchschnitt 2007

Weblinks


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