Propionsäurebakterien

Propionsäurebakterien
Propionibakterien
Systematik
Domäne: Bakterien
Abteilung: Actinobacteria
Klasse: Actinobacteria
Ordnung: Actinomycetales
Familie: Propionibacteriaceae
Gattung: Propionibakterien
Wissenschaftlicher Name
Propionibacterium
Orla-Jensen 1909

Propionibakterien, oder auch Propionsäurebakterien genannt, sind bekannt durch die in manchen Käsesorten gebildeten Käselöcher. Diese entstehen durch das bei der Propionsäuregärung gebildete CO2. Propionibakterien leben anaerob, haben einen hohen GC-Gehalt und sind obligate, meist sekundäre Gärer. Sie stellen sehr hohe Anforderungen an ihre Nährstoffquellen (Aminosäuren, Purine,...) und wachsen im allgemeinen sehr langsam und nur an speziellen Orten. Propionibakterien gehören zur natürlichen mikrobiellen Flora der Haut. Unter bestimmten Bedingungen können sie an Infektionen beteiligt sein.

Metabolismus

Die Propionsäure als Stoffwechselendprodukt wird durch den Methylmalonyl-CoA-Weg gebildet. Wenn die Energieausbeute aus dem Gärungsmetabolismus, auch Substratkettenphosphorylierung genannt, nicht ausreicht, ist der Abbau der Kohlenstoffquelle zusätzlich mit Ionenpumpen gekoppelt, welche an der Cytoplasmamembran einen Wasserstoff- oder Natriumgradienten aufbauen. Somit wird der aufgebaute Natriumgradient zur Synthese von ATP genutzt, und die Energieausbeute aus der Verwertung des Substrates gesteigert.

Spezies

  • Propionibacterium freudenreichii (Käseherstellung)
  • Propionibacterium acnes
  • Propionibacterium granulosum
  • Propionibacterium avidum

Literatur

Martin Dworkin, Stanley Falkow, Eugene Rosenberg, Karl-Heinz Schleifer, Erko Stackebrandt (Hrsg.): The Prokaryotes, 3. Auflage, Bd. 3: Archaea. Bacteria: Firmicutes, Actinomycetes. Springer Verlag, New York 2006, ISBN 978-0-387-25493-7 (Print), ISBN 978-0-387-30743-5 (Online)


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