Quecksilberrhodanid

Quecksilberrhodanid
Strukturformel
Hg2+ + 2 ·
Allgemeines
Name Quecksilber(II)-thiocyanat
Andere Namen
  • Quecksilberthiocyanat
  • Quecksilberrhodanid
Summenformel Hg(SCN)2
CAS-Nummer 592-85-8
Kurzbeschreibung weißes geruchloses brennbares Pulver
Eigenschaften
Molare Masse 316,75 g/mol[1]
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,71 g/cm3[1]

Schmelzpunkt

165 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

schwer löslich in Wasser (0,7 g/l)[1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2]
Sehr giftig Umweltgefährlich
Sehr giftig Umwelt-
gefährlich
(T+) (N)
R- und S-Sätze R: 26/27/28-33-50/53
S: (1/2)-13-28-36-45-60-61
MAK

0,1 mg/m3[1]

LD50

46 mg/kg (oral Ratte)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Quecksilber(II)-thiocyanat ist eine chemische Verbindung des Quecksilbers, die in Form eines weißen geruchlosen Pulvers vorliegt.

Gewinnung und Darstellung

Quecksilber(II)-thiocyanat kann durch Reaktion von Ammoniumthiocyanat mit Quecksilberchlorid dargestellt werden.

Verwendung

Quecksilber(II)-thiocyanat wird verwendet:

  • als Nachweismittel für Chlorid-Ionen (Farbreaktion mit Eisen(III)-nitrat zu Quecksilber(II)-chlorid und Eisen(III)-thiocyanat[4]).
  • in der Fotografie bei der Entwicklung zum Verstärken von Negativen
  • Es wurde früher auch als Scherzartikel (Pharaoschlangen) eingesetzt (bildet beim Anzünden schwarze längliche schaumige Gebilde), was sich aber aufgrund der Giftigkeit der entstehenden Quecksilberdämpfe heute verbietet.

Quellen

  1. a b c d e Eintrag zu CAS-Nr. 592-85-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 21.12.2007 (JavaScript erforderlich)
  2. Nicht explizit in RL 67/548/EWG, Anh. I gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Anorganische Quecksilberverbindungen“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 31. März 2009 (JavaScript erforderlich)
  3. Datenblatt bei Merck
  4. Bericht über Trinkwasseruntersuchungen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

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