Railaco

Railaco
Subdistrikt Railaco
Railaco (Osttimor)
Red pog.svg
Hauptstadt Railaco
Fläche 105,73 km²[1]
Einwohnerzahl 10.384 (2010)[1]
Sucos Einwohner (2010)[2]
Fatuquero 1.908
Liho 1.523
Matata 1.265
Deleso 338
Railaco Craic 1.169
Railaco Leten 1.249
Samalete 1.240
Taraco 482
Tocoluli 1.210
Übersichtskarte
Verwaltungsgliederung von Ermera
Lage des Distrikts Ermera

Railaco (Railako, Liu) , der Hauptort des Subdistrikts Railaco liegt im osttimoresischen Distrikt Ermera.

Inhaltsverzeichnis

Der Ort

Railaco im Norden des Subdistrikts

Der Ort Railaco liegt im Suco Liho, in einer Höhe von 647 m über dem Meer. Zur Distrikthauptstadt Gleno sind es von Railaco aus etwa 7 km in Luftlinie nach Süden, bis zur Landeshauptstadt Dili etwa 16 km nach Nordosten.

Der Subdistrikt

Railaco teilt sich in neun Sucos: Fatuquero, Liho (Lihu), Matata, Deleso (Deleco, Oeleso), Railaco Craic (Railaco Kraik, „Unter-Railaco“), Railaco Leten (Railako Leten, „Ober-Railaco“), Samalete (Samaleten), Taraco (Taraso, Taraço) und Tocoluli (Tokoluli).

Im Subdistrikt leben 10.384 Menschen (2010,[1] 2004: 9.293[3]). Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Mambai. Der Altersdurchschnitt beträgt 17,5 Jahre (2010,[1] 2004: 15,8 Jahre[4]).

81 % der Haushalte in Railaco bauen Maniok an, ebenso viele Mais, 77 % Kaffee, 66 % Gemüse, 66 % Kokosnüsse und 10 % Reis.[2]

Geschichte

1975 flohen 70 Einwohner der Sucos von Taraco und Samalete nach Einschüchterungen durch UDT-Anhänger in die Wälder. Zur selben Zeit wurden sieben UDT-Mitglieder von FRETILIN-Anhängern ermordet. Die Ermordeten sollen selbst an Morden an FRETILIN-Anhängern beteiligt gewesen sein. Aus Rache wurde später wiederum ein FRETILIN-Anhänger durch UDT-Mitglieder umgebracht.[5][6]

Im März/April 1976 drangen indonesische Truppen auch in den Subdistrikt Railaco ein. Dabei wurden auch gezielt Zivilisten ermordet. Zur besseren Kontrolle des Landes wurden Osttimoresen zwangsumgesiedelt. Dafür wurden sie in Transit Camps untergebracht. Eines der schlimmsten Lager befand sich ab Ende 1979 in Railaco. In ihm wurden Personen versammelt, die besonders lange mit den Widerstandskämpfern in den Bergen gelebt hatten. Überlebende berichten, dass sie Wurzeln und Blättern sammeln mussten, um nicht zu verhungern. Nie besuchten Hilfsorganisationen das Lager. Bis zu zehn Menschen, Kinder und alte Menschen, starben demnach pro Tag.[6]

1992 wurden die Einwohner von Eraulo (Suco Samalete) auf die Insel Atauro zwangsumgesiedelt. Begründet wurde dies damit, dass sie angeblich Familienmitglieder hatten, die in den Wäldern Zuflucht suchten. Innerhalb von zwei Monaten starben drei der Zwangsdeportierten.[6]

Zu Gewalttaten kam es auch durch pro-indonesische Milizen nach dem Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor 1999.

Einzelnachweise

  1. a b c d Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English)
  2. a b Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
  3. Direcção Nacional de Estatística Census 2004
  4. Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004
  5. CAVR Chega Files: Part 7.2: Unlawful Killings and Enforced Disappearances
  6. a b c CAVR Chega Files: Part 7.3: Forced Displacement and Famine

Weblinks


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