Revolutionäre Internationale Kommunisten

Revolutionäre Internationale Kommunisten

Die Revolutionären Kommunisten (RK) sind eine linke, dem antiimperialistischen Spektrum angehörende Gruppe mit Schwerpunkt in Berlin. Sie wird vom Verfassungsschutz dem Linksextremismus zugeordnet und vertritt eine antizionistische Position. Die Gruppe nimmt regelmäßig an den sogenannten revolutionären Demonstrationen zum 1. Mai in Berlin-Kreuzberg teil.

Öffentlich wahrnehmbar – insbesondere in der Berliner Linken – wurden die RK durch die Diskussionen über Antisemitismus in der Linken und gewalttätige Auseinandersetzungen mit Mitgliedern anderer linker Strömungen.

In den 1990er Jahren trat die Gruppe auch als Revolutionary International Movement (RIM) auf. Außerdem sind die Berliner Gruppen des World People's Resistance Movement (WPRM) bzw. der Volkswiderstandsbewegung der Welt personell und organisatorisch mit den RK eng verbunden.

Geschichte und Hintergrund

Bei den revolutionären Demonstrationen zum 1. Mai in Kreuzberg kam es Anfang der 1990er zu körperlichen Auseinandersetzung zwischen der RIM und undogmatischen-autonomen Gruppen, weil die RIM Portraits von Stalin auf der Demonstration mitführen wollte. In den Jahren 1992 und 1993 eskalierte dieser Konflikt als die RIM ihren Lautsprecherwagen mit Hilfe von Holzlatten in die Demonstration prügelten, wobei mehrere Personen schwer verletzt wurden. Auf Grund dieses Konflikts organisiert die RK mit weiteren marxistisch-leninistischen Organisationen eine eigenständige revolutionäre 1. Mai-Demonstration um 13 Uhr.

Größere Betrachtung erlangte die RK durch 2004 aus ihrem Umfeld produzierte T-Shirts mit dem Aufdruck eines Logos „Antizionistische Aktion“. Das Symbol ähnelte den Logos der Antifaschistischen Aktion und zeigte eine palästinensische Fahne im Vordergrund und eine rote Fahne im Hintergrund. Diese Symbolik wurde von Teilen der Berliner Antifa als antizionistisch scharf kritisiert. Außerdem wurde die Symbolik in Zusammenhang mit der gleichnamigen neofaschistischen Organisation Antizionistische Aktion gestellt.[1]

Beim Karneval der Kulturen am 30. Mai 2004 waren Mitglieder der RK an einer gewalttätigen Auseinandersetzung beteiligt, die durch die Kritik des besagten Logos begonnen hatte. Dabei verletzte ein Mitglied der RK einen derjenigen, die Kritik geäußert hatten, mit einem Messer.[2][3][4] Dies führte zu einer erneuten Zuspitzung der Auseinandersetzungen innerhalb der linksradikalen Szene über Antisemitismus, das Verhältnis zu nationalen Befreiungsbewegungen und dem Staat Israel (siehe auch: Antideutsche). Als Reaktion distanzierten sich 76 linke und antifaschistische Gruppen öffentlich von den Revolutionären Kommunisten als einer „gewalttätige[n] und offen antisemitische[n] Gruppe“.[5]

Einzelnachweise

  1. Vgl. etwa Zur antisemitischen Gewalt in Kreuzberg-Fiedrichshain bei haGalil.
  2. Thüringer Verfassungschutzbericht 2004, Seite 89
  3. Stellungnahme des „Aktionsbündnisses für Mumia Abu-Jamal“: antifa versus antizionisten / berliner karneval, indymedia, 11. Juni 2004 (Ergänzung mit gleichem Titel von Kölle am 16.06.2004 um 16:30).
  4. Darstellung der Redaktion der Zeitschrift „Bahamas“.
  5. Messerattacke auf Antifaschisten! bei nadir.org.

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