Robert-Rössle-Institut

Robert-Rössle-Institut
Die Robert-Roessle-Klinik, 1965

Das Zentralinstitut für Krebsforschung (ZIK), auch als Robert-Rössle-Institut bezeichnet, war ein vom 1. Januar 1972 bis zum 31. Dezember 1991 bestehendes außeruniversitäres Forschungsinstitut der Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW) mit Sitz in Berlin-Buch. Es ging zurück auf das 1963 entstandene Institut für Krebsforschung der AdW, das aus dem zuvor bestehenden Akademie-Institut für experimentelle Krebsforschung sowie der 1948 gegründeten Klinik für Geschwulstkrankheiten in Berlin-Buch gebildet worden war. Die Klinik, die ab 1959 nach dem Pathologen Robert Rössle benannt war, gehörte zuvor zum Akademie-Institut für Medizin und Biologie. Der Chirurg Hans Gummel, der ab 1955 die Klinik geleitet hatte, wurde Gründungsdirektor des ZIK. Nach seinem Tod übernahm von 1974 bis 1990 Stephan Tanneberger die Leitung des Instituts.

Blick auf das Zentralinstitut, 1979

Das Zentralinstitut für Krebsforschung, das 1985 rund 630 Mitarbeiter hatte, zählte zum Forschungszentrum für Molekularbiologie und Medizin der AdW und fungierte ab 1985 als Collaborating Center der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Es war die wichtigste Einrichtung in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) für die Behandlung und Erforschung von Krebserkrankungen, und hinsichtlich seiner Rolle in der DDR vergleichbar mit der Bedeutung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg für die Bundesrepublik Deutschland. Nach der deutschen Wiedervereinigung entstand aus dem Institut sowie den ebenfalls in Berlin-Buch ansässigen Zentralinstituten für Molekularbiologie und für Herz-Kreislaufforschung mit Beginn des Jahres 1992 das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC). Die Trägerschaft der Robert-Rössle-Klinik, die als Forschungsklinik mit dem MDC kooperiert, übernahm bis 1998 die Freie Universität Berlin und anschließend die Charité Universitätsmedizin Berlin.

Literatur

  • Heinz Bielka: Geschichte der medizinisch-biologischen Institute Berlin-Buch. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin und Heidelberg 2002, ISBN 978-3-540-42842-8

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