Ronald Hitzler

Ronald Hitzler

Ronald Hitzler (* 4. März 1950 in Königsbronn in Baden-Württemberg) ist ein deutscher Soziologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ronald Hitzler legte 1970 die Fachgebundene Hochschulreife am Wirtschaftsgymnasium Heidenheim ab. Zwischen 1970 und 1974 absolvierte er ein insgesamt 20monatiges Redaktionsvolontariat beim Schwarzwälder Boten, einer regionalen Tageszeitung. Von Oktober 1972 bis Januar 1974 leistete er Zivildienst in einem Altenpflegeheim in Heidenheim. Hitzler studierte von 1974 bis 1978 Soziologie, Politikwissenschaft und Philosophie an der Universität Konstanz und schloss das Studium mit einem Magister Artium in Soziologie und Politikwissenschaft ab. Gutachter der Magisterarbeit waren Thomas Luckmann und Volker Roth. Im Juni 1987 promovierte Hitzler bei Peter Gross und Ulrich Beck zum Dr. rer. pol. an der Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften der Universität Bamberg. Im April 1995 folgte die Habilitation in Soziologie am Fachbereich Philosophie und Sozialwissenschaften der Freien Universität Berlin. Friedhelm Neidhardt, Ulrich Beck, Hans-Georg Soeffner und Dietmar Kamper waren die Gutachter der Habilitationsschrift.

Lehrtätigkeit

Von 1979 bis 1982 arbeitete Hitzler als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl 'Kultur, Kommunikation und Methodologie' bei Luckmann an der Universität Konstanz. Danach folgten Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bamberg (1982 bis 1984) und am Forschungsinstitut für Soziologie der Universität zu Köln (1985 bis 1989). Daneben betätigte er sich 1983 bis 1984 als freier Publizist. Von 1989 bis 1995 war Hitzler wissenschaftlicher Assistent von Ulrich Beck, zunächst drei Jahre an der Universität Bamberg, dann ab 1992 an der Universität München. Nach verschiedenen Lehrstuhlvertretungen am Institut für Soziologie der Universität München zwischen 1995 und 1997 ist Hitzler seit April 1997 Professor (C4) für Allgemeine Soziologie der Technischen Universität Dortmund.

Wissenschaftliche Aktivitäten

Forschungsprojekte

Ronald Hitzler leitete von der TU Dortmund geförderte Projekte

  • 'Vom Internet zum Parkplatz und zurück. Experimente zur standardisierten Befragung in einer Jugendszene' (2001)
  • 'Globalisierungsgegner – Felderschließung und Datensicherung’ (2002)
  • ‚Logistische Probleme des kollektiven Willens, Jesus zu sehen. Vorbereitung einer mehrdimensionalen Event-Ethnographie beim XX. Weltjugendtag Köln 2005’ (2004/05)

Darüber hinaus leitete er von der DFG geförderte Projekte

  • 'Doppelkarrierepaare. Normalisierungsleistungen und Geschlechterkonstruktionen unter den Bedingungen einer wechselseitigen Entgrenzung von Beruf und Familie' (2002/03)
  • ‚Das Geflecht aktiver Bürger. Eine explorative Studie zur Funktionsweise von Zivilgesellschaft’ (2003/05)
  • ‚Globalisierungskritiker: Eine ‚bewegte’ Szene?’ (2003/06)
  • ‚Situative Vergemeinschaftung mittels religiöser Hybridevents: Der XX. Weltjugendtag 2005 in Köln’
  • ‚Die Ordnung der Assistierenden Interaktion. Videographische Analyse von Pflegesituationen’ (bis 2008)

Mitgliedschaften

Ronald Hitzler ist Mitglied des International Institute of Sociology (IIS), der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) u. a. in den Sektionen 'Politische Soziologie', 'Methoden der qualitativen Sozialforschung' und 'Kultursoziologie', sowie der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie (SGS). Seit Beginn 2005 ist er im Vorstand der DGS und Sprecher des Vorstands der Sektion ‚Wissenssoziologie’ der DGS. Daneben ist er Mitglied der Helmuth Plessner Gesellschaft e.V., der Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V., des Deutschen Hochschulverband und anderen.

Sonstige wissenschaftliche Tätigkeiten

Hitzler arbeitet in wissenschaftlichen Beiräten verschiedener sozialwissenschaftlicher Zeitschriften, so zum Beispiel im Beirat der Zeitschrift 'Sozialer Sinn' (Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung) und seit Januar 2006 im Beirat der Zeitschrift ‚Diskurs Kindheits- und Jugendforschung’. Er ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirat des ‚Instituts für Qualitative Forschung’ an der FU Berlin und war und ist als Gutachter verschiedener Institutionen tätig, unter anderem für das Evangelische Studienwerk e.V. Villigst.

Veröffentlichungen

Ronald Hitzler ist (mit Winfried Gebhardt und Franz Liebl) Herausgeber der Reihe 'Erlebniswelten', die von 1999 bis 2004 beim Verlag Leske + Budrich in Opladen, danach beim Verlag Sozialwissenschaften (VS), Wiesbaden publiziert wurde bzw. wird.

Sammelbände

  • zusammen mit Michaela Pfadenhauer (Hrsg.): Gegenwärtige Zukünfte. Interpretative Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Diagnose und Prognose, Wiesbaden 2005, ISBN 3-531-14582-7
  • Ronald Hitzler (Hrsg.): Elitenmacht, Wiesbaden 2004, ISBN 3-8100-3195-X
  • zusammen mit Jo Reichertz (Hrsg.): Irritierte Ordnung. Die gesellschaftliche Verarbeitung von Terror, Konstanz 2003, ISBN 3-89669-751-X
  • zusammen mit Michaela Pfadenhauer (Hrsg.): Techno-Soziologie. Erkundungen einer Jugendkultur, Opladen 2001, ISBN 3-8100-2663-8
  • zusammen mit Anne Honer (Hrsg.): Sozialwissenschaftliche Hermeneutik. Eine Einführung, Opladen 1997, ISBN 3-8100-1455-9

Artikel

  • Sinnrekonstruktion. Zum Stand der Diskussion (in) der deutschsprachigen interpretativen Soziologie. In: Forum Qualitative Sozialforschung/Forum Qualitative Social Research, 2002, 3(2), urn:nbn:de:0114-fqs020276.
  • Pioniere einer anderen Moderne? Existenzbasteln als Innovationsmanagement. In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis (SUB), 24. Jg., H. 2/2001, S. 177-191, urn:nbn:de:0168-ssoar-37670.
  • Die Wiederentdeckung der Handlungspotentiale. Problemstellungen politischer Soziologie unter den Bedingungen reflexiver Modernisierung. In: Zeitschrift für Politik, 47. Jg., H. 2/2000, S. 183-200
  • Welten erkunden. Soziologie als (eine Art) Ethnologie der eigenen Gesellschaft. In: Soziale Welt, 50. Jg., H. 4/1999, S. 473-483.
  • Der Pillen-Kick. Ekstasetechniken bei Techno-Events. In: Neue Praxis, 27. Jg., H. 4/1997, S.357-363.
  • zusammen mit Peter Gross: Urbanes Erschrecken. Die Ängste der Bürger und die Produktion von 'Sicherheit'. In: Zeitschrift für Politische Psychologie (ZfPP), Jg. 4, H. 3-4/1996, S. 365-372.

Weblinks


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