Ronald Paris

Ronald Paris

Ronald Paris (* 12. August 1933 in Sondershausen, Land Thüringen) ist ein deutscher Maler.

Ronald Paris
während einer Ausstellungseröffnung im Oktober 2006

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Ausbildung

Ronald Paris wurde am 12. August 1933 als Sohn eines Theaterschauspielers und einer Weißnäherin geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Weimar begann er 1948 eine Lehre als Kunstglaser und Glasmaler in Weimar. Da zu diesem Zeitpunkt bereits sein Wunsch, Maler zu werden, feststand, besuchte Ronald Paris von 1950 bis 1952 die Arbeiter-und-Bauern-Fakultät in Jena und erlangte dort die Hochschulreife. Hieran schloss sich eine Restauratorenlehrgang (Volontariat) am Schloßmuseum in Gotha an. Von 1953 bis 1958 studierte er Wandmalerei an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee bei Kurt Robbel, Arno Mohr, Bert Heller, Gabriele Mucchi und Toni Mau.

Schaffen

Seit 1959 arbeitet er freischaffend. Im gleichen Jahr legte er während einer Sowjetunion-Reise 3.000 km auf der Wolga zurück. 1961 wurde er Mitglied im Verband Bildender Künstler Deutschlands (VBKD) (später VBK der DDR), dessen Berliner Bezirksvorsitzender er von 1985 bis 1991 war.

Sein Triptychon „Dorffestspiele in Wartenberg“ wurde 1961 von der SED-Führung heftig kritisiert, weil die Darstellung der Arbeiter nicht deren idealisierter Vorstellung entsprach. 1962 entwarf Ronald Paris für das Brecht-Stück „Schweyk im Zweiten Weltkrieg“ am Berliner Ensemble das Premierenplakat. Von 1963 bis 1966 war er Meisterschüler bei Otto Nagel an der Deutschen Akademie der Künste in Berlin (Ost). 1965 war Ronald Paris Mitbegründer Triennale Intergrafik, deren Vorsitzender er später war.

1969 porträtierte Paris im Rahmen der Mitarbeit an einer Grafikmappe "Künstler sehen Künstler" den Sänger und Schauspieler Ernst Busch. In dessen Folge entstanden zwei Busch-Gemälde und die Fassung Ernst Busch II wurde auf der VII. Kunstausstellung der DDR ausgestellt. Da die Gemälde nicht den Busch zeigten, sondern einen müden alten Mann, erhielt Paris zahlreiche Kritik, nicht zuletzt von Busch selbst. Das Gemälde wurde vom Ministerium für Kultur aufgekauft und ist später auf spektakuläre Weise verschwunden. Es gilt heute als verschollen.

Von 1993 bis 1999 hatte er eine Professur an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle inne. Ronald Paris lebt und arbeitet seit 1985 in Rangsdorf bei Berlin.

Familie und Freunde

Ronald Paris war von 1961 bis 1974 mit der Fotografin Helga Paris verheiratet. Aus der Ehe sind 3 Kinder (Robert *1962, Jenny Helena *1964 und Henriette *1967) hervorgegangen. Seit 1985 ist er mit Isolde Paris verheiratet, 1976 wurde die gemeinsame Tochter Anna Therese geboren.

Eine enge Freundschaft verband ihn unter anderem mit der Malerin Ursula Wendorff-Weidt, dem Begründer des modernen französischen Tanzes Jean Weidt, dem Sänger Wolf Biermann, dem Grafiker Herbert Sandberg und dem Maler Gabriele Mucchi.

Werke (Auswahl)

Stilleben mit Sonnenblumen und Quitten auf einer Briefmarke der DDR.

Auszeichnungen

  • 1967 Käthe-Kollwitz-Medaille
  • 1970 Kunstpreis der FDJ
  • 1976 Nationalpreis der DDR II. Klasse für Kunst und Literatur
  • 1977 Kunstpreis des FDGB

Literatur

  • Peter Arlt, Erhard Frommhold und Günter Meier: Ronald Paris, Malerei, Wirklichkeit und Annäherung. Faber & Faber, Leipzig 2004, ISBN 3-936618-44-5.
  • Ronald Paris, Peter Betthausen: Ronald Paris - Lob des Realismus. Faber & Faber, Leipzig 2008, ISBN 3-86730-063-1.

Weblinks


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