Ayvalık

Ayvalık

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Ayvalık
Wappen von Ayvalık
Ayvalık (Türkei)
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Basisdaten
Provinz (il): Balıkesir
Koordinaten: 39° 19′ N, 26° 42′ O39.317526.6955555555561Koordinaten: 39° 19′ 3″ N, 26° 41′ 44″ O
Höhe: m
Einwohner: 34.968[1] (2008)
Telefonvorwahl: (+90) 266
Postleitzahl: 10 xxx
Kfz-Kennzeichen: 10
Struktur und Verwaltung (Stand: 2009)
Bürgermeister: Hasan Bülent Türközen (CHP)
Webpräsenz:
Landkreis Ayvalık
Einwohner: 61.730[1] (2008)
Fläche: 265 km²
Bevölkerungsdichte: 233 Einwohner je km²
Kaymakam: Nihat Nalbant
Webpräsenz (Kaymakam):

Ayvalık (griechisch Κυδωνίες Kydonies oder Αϊβαλί Aivali) ist eine Kreisstadt in der türkischen Provinz Balıkesir an der Ägäisküste gegenüber der griechischen Insel Lesbos.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Heute

Die Gründung der Stadt geht auf die Ansiedlung äolischer Stämme zurück, die hier einwanderten. Historiker belegen, dass der Name sich auf Äolia/Aiolia zurückführen lässt. Die Stadt hatte eine bemerkenswerte Geschichte und eine Sonderstellung innerhalb des Osmanischen Reiches. Aufgrund militärischer Erfolge wurde der damals griechischen Bevölkerung gestattet, exklusiv in der Stadt zu siedeln, d. h. außer wenigen osmanischen Beamten war es türkischen Landsleuten nicht erlaubt, hier zu siedeln. Im Jahre 1891 lebten 21666 Griechen und 180 Türken in Ayvalık[2].

In Mai 1919 besetzten die Griechen im griechisch-türkischen Krieg Teile der ägäischen Küste. Nach der Niederlage der Griechen im Herbst 1922 gegen die türkische Armee und dem darauffolgenden Bevölkerungsaustausch wurden Griechen aus Ayvalık gegen die Teile der türkischen Minderheiten von den ägäischen Inseln (meist aus Kreta und Lesbos) und aus Nordgriechenland ausgetauscht. Heute wird in Ayvalık, meist auf der Halbinsel Cunda (Alibey adası), die zu Ayvalık gehört, teils Griechisch gesprochen. In vielen Restaurants findet man die kretische, griechische und bosnische Küche wieder. In einem kleinen Dorf namens Kücükköy (8 km von Ayvalık) wurden ab 1908 und danach in mehreren Gruppen Flüchtlinge aus Bosnien und dem Sandschak angesiedelt, die heute noch unter sich Bosnisch sprechen.

In Ayvalık gab es bereits im 19. Jahrhundert eine Druckerei, eine Apotheke und es waren verschiedene Konsulate hier ansässig, unter anderem das deutsche, das französische und das niederländische Konsulat. Es gab eine Akademie und verschiedene Gymnasien und Berufsschulen. Die noch existierenden Herrenhäuser lassen den damaligen Wohlstand der Stadt erahnen. Aufgrund der Sonderstellung behielt die Stadt die Steuerrechte, und man musste keine Abgaben an das Osmanische Reich zahlen.

Blick auf Kirchen und Moscheen in Ayvalık

Noch heute finden sich in der Umgebung der Stadt vielfach Überreste griechischer Gebäude und Klöster, die sich teilweise in einem schlechten Zustand befinden. Viele Vereine in Ayvalık fordern mittlerweile von den örtlichen Behörden die Restaurierung der Klöster und Kirchen, um die Kulturgüter der Stadt zu erhalten.

Die Altstadt von Ayvalık bietet die schönsten Beispiele der neo-klassischen Architektur des Greek Revival. Sehenswert sind besonders die Herrenhäuser an der Küstenstraße. Einige ehemalige Kirchen werden heute als Moscheen genutzt und sind daher gut erhalten.

Heute lebt wie früher ein großer Teil der Bevölkerung vom Olivenanbau. Mit 2.000.000 Olivenbäumen befindet sich hier das größte Olivenanbaugebiet der Türkei. Die verschiedenen Ölsorten konkurrieren bestens mit Ölen aus der Toskana. Obwohl der Fischreichtum des ägäischen Meeres nachgelassen hat, ist die Fischerei weithin erhalten geblieben.

In den nostalgischen und verwinkelten Gassen findet man immer noch Olivenölseifen-Hersteller. Insbesondere im Winter, wenn die Oliven geerntet und gepresst werden, liegt feiner Ölivenölduft über der Stadt.

Jeden Donnerstag findet in Ayvalık ein Basar statt, zu dem auch gerne die Nachbarn aus Lesbos anreisen.

Blick auf die Bucht von Ayvalık

Etwas außerhalb von Ayvalık befindet sich der beliebte Aussichtspunkt Şeytan Sofrası mit einem schönen Blick auf die Bucht von Ayvalık und ihre zahllosen Inseln.

Bekannte Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. a b Türkisches Institut für Statistik, abgerufen 4. November 2009
  2. Laut Angaben von Vital Guinet, der vom osmanischen Reich beauftragt worden war, in Anatolien solche Statistiken zu erstellen

Siehe auch


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