- Scheißpflaume
-
Kriechenpflaume Systematik Ordnung: Rosenartige (Rosales) Familie: Rosengewächse (Rosaceae) Unterfamilie: Steinobstgewächse (Amygdaloideae) Gattung: Prunus Art: Pflaume (Prunus domestica) Unterart: Kriechenpflaume Wissenschaftlicher Name Prunus domestica ssp. insititia L. Die Kriechenpflaume (Prunus domestica ssp. insititia Syn.: Prunus insititia/insiticia) ist eine in Europa und im Kaukasus beheimatete Wildpflaumenart. Weitere deutsche Namen sind: Eigentliche Krieche, Kritzschken, Krellen, Kricke, Weinkrieche(rle) oder Weinkrüglein, Schwein- oder Saukrieche, Cypern oder Ziper(le), Ziparte, Ziegfarze, Bocks- oder Geißhoden, Maroncken oder Malo(n)cken, Tornigel, Tarrnickel, Ross-, Scheiß-, Wein-, Haber-, Hafer- oder Au(g)stpflaume, Pflaumenschlehe, Aug(u)stkirsche, Fluder, Flüder, Pfluder, Priester, Schlupfen, Schlupfer, Weinling und (besonders für die getrockneten Früchte) Prunellen, Brunellen, Brinellen, Brigniolen, Prünellen oder Brugnolen. [1]
Inhaltsverzeichnis
Aussehen
Die Haferpflaume ist genügsam bei der Wahl des Standorts; aber warm und sonnig sollte er sein. Sie bildet Großsträucher oder kleine Bäume mit fein verzweigten, zuweilen etwas dornigen Zweigen. Die im April/Mai blühenden Blüten sind von weißer Farbe.
Früchte
Die runden, dunkelblauen, hell bereiften Früchte sind etwa 2,5 cm groß. Sie besitzen ein gelbes Fruchtfleisch und schmecken süßlich.
Herkunft
Herkunftsgebiete von Haferschlehen sind Südeuropa, Nordafrika, Kleinasien bis zum Kaspischen Meer. Als uralte Kulturpflanze wurde sie schon in vorgeschichtlicher Zeit kultiviert. In Mitteleuropa war sie früher weit verbreitet, geriet dann aber bei vielen Menschen in Vergessenheit, war jedoch nie ernstlich bedroht. In den letzten Jahren wird sie in einigen Baumschulen wieder vermehrt gezogen.
Varianten
- var. juliana L.; deutsche Namen: Krieche, Haber- oder Haferschlehe.[1]
- convar. pomariorum (Boutigny) Dostál; deutsche Namen: Spilling oder Spille, Katharinenpflaume.[1]
- var. cerea Schübl. & Mart., Syn. Prunus insititia convar. syriaca Dostál, Prunus syriaca Borkh., siehe Mirabelle.
- convar. italica Dostál, Syn. Prunus italica (Borkh.), Prunus domestica subsp. italica, siehe Reneklode.
Siehe auch
Quellen
- ↑ a b c Heinrich Marzell/Heinz Paul, Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen III, Stuttgart/Wiesbaden 1977 (Köln 2000, Nachdruck), p. 1117ff.; siehe dort auch weitere, mundartliche und ältere Bezeichnungen. Marzells Quellen: Kritzschken, Maroncken, Maloncken, Malocken, Brinellen, Brigniolen P. Noel Chomel, Die wahren Mittel, Länder und Staaten glücklich ... zu machen oder Großes und Vollständiges Oeconomisch- u. Physicalisches Lexikon VII, Leipzig 1750–’57, p. 689f.; Krellen, Aug(u)stkirsche Friedrich Holl, Wörterbuch deutscher Pflanzennamen, Erfurt 1833, p. 281; Weinkrieche J./W. Grimm, Deutsches Wörterbuch XIV,I,1, 1955, p. 953 &c.; Weinkriecherle, Schweinkriechen, Prunellen, Brunellen, Katharinenpflaume, Pflaumenschlehe, Priester P. A. Nemnich, Allgemeines Polyglotten-Lexikon der Naturgeschichte II, Hamburg/Halle (Leipzig) 1794, p. 1072 &c.; Weinkrüglein Friedr. Emmert/Gottfr. v. Segnitz, Flora von Schweinfurt, Schweinfurt 1852, p. 137; Saukrieche Heinrich L. Werneck, Die Formenkreise der bodenständigen Pflaumen in Oberösterreich. Ihre Bedeutung f. d. Systematik u. d. Wirtschaft d. Gegenwart in: Mitteil. aus Obst- u. Gartenbau 8, Klosterneuburg 1958, p. 64; Cypern Johann Leonhard Frisch, Teutsch-lateinisches Wörter-Buch I, Berlin 1741, p. 179a; Ziper, Ziperle, Ziparte J./W. Grimm, Deutsches Wörterbuch XV, 1956, p. 1542 &c.; Ziegfarze, Prünelle Gustav Hegi, Illustrierte Flora von Mitteleuropa IV,2, München 1906–’31, p. 1108/1011; Spille, Spilling J./W. Grimm, Deutsches Wörterbuch X,I, 1905, p. 2485/2487 &c.; Bockshoden Conrad Gesner, Horti germaniae in: Valerius Cordus, Annotationes in Pedacii Dioscoridis ..., Argentorati 1561, 274r &c.; Geißhoden Petrus Hotton, Thesaurus phytologicus, das ist: Neu-eröffneter und reichlich versehener Kräuterschatz ..., Nürnberg 1738, p. 827; Brugnolen Der Große Brockhaus. Handbuch des Wissens in 20 Bänden XIV, 15. Aufl. Leipzig 1933, p. 460; Tornigel Josua Maaler (Pictorius), Die Teutsch spraach, Tiguri 1561, 404v &c.; Tar(r)nickel Casparus Schwenckfelt, Stirpium et fossilium Silesiae catalogus, Lipsiae 1600, p. 327 &c.; Rosspflaume J./W. Grimm, Deutsches Wörterbuch VIII, 1893, p. 1273 &c.; Scheißpflaume J./W. Grimm, Deutsches Wörterbuch VIII, 1893, p. 2471 &c.; Weinpflaume J./W. Grimm, Deutsches Wörterbuch XIV,I,1, 1955, p. 972f. &c.; Haberpflaume, Austpflaumen Johann Christian Buxbaum, Enumeratio plantarum accuratior in agro Hallensi locisque vicinis crescentium ..., Halae Magdeb. 1721, p. 271f.; Augstpflaumen Christ. Friedrich Reuß, Dictionarium botanicum, oder botanisches, lateinisches und deutsches Handwörterbuch I, Leipzig 1781, p. 287; Kriechenpflaume Wilhelm Meigen, Die Deutschen Pflanzennamen, Berlin 1898, p. 62; Haberschlehe Jacobus Theodorus Tabernaemontanus/Nicol. Braun, Neuw Kreuterbuch. Das ander Theyl, Frankfurt a. M. 1591, p. 698 &c.; Fluder, Pfluder Johann Siegmund Popowitsch, Versuch einer Vereinigung der Mundarten von Teutschland als eine Einleitung zu einem vollständigen teutschen Wörterbuch, Wien 1780, p. 294; Flüder J./W. Grimm, Deutsches Wörterbuch III, 1862, p. 1837 &c.; Schlupfen Johann Matthäus Bechstein, Forstbotanik oder vollständige Naturgeschichte der deutschen Holzgewächse und einiger fremden, 2. Aufl. Erfurt 1815, p. 667; Schlupfer Johann Metzger, Landwirthschaftliche Planzenkunde II, Heidelberg 1841, p. 782; Weinling J./W. Grimm, Deutsches Wörterbuch XIV,I,1, 1955, p. 964 &c.
Wikimedia Foundation.