Schimpff

Schimpff

Volker Schimpff (* 16. Oktober 1954 in Ballenstedt) ist ein deutscher Politiker der CDU.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schimpff studierte Museologie in Leipzig, Ur- und Frühgeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, war Museumsmitarbeiter in Quedlinburg, Zeitz, Weimar und Gera sowie Fachschullehrer für Museologie in Leipzig.

Politik

Schimpff war von 1990 bis 2004 Mitglied des Sächsischen Landtages und Vorsitzender des Verfassungs- und Rechtsausschusses. Von 1997 bis 2004 war er Europapolitischer Sprecher der CDU-Fraktion des Landtages und Stellvertretendes Mitglied des Ausschuss der Regionen der Europäischen Union. Im August 2008 zog er als Nachrücker für Helma Orosz erneut in den Landtag ein.

Schimpff ist Stellvertretender Vorsitzender der CDU Leipzig, Landesvorsitzender der OMV-Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung der CDU Sachsen, Mitglied des Präsidiums der Paneuropa-Union Deutschland sowie Ehrenprofessor der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bihać, Bosnien und Herzegowina. Für sein Engagement für Kriegsopfer auf dem Balkan (Hilfswerk „Sachsen hilft Kroatien“) und bei der Erarbeitung der sächsischen Verfassung erhielt Schimpff im März 2008 das Bundesverdienstkreuz.

Die SPD protestierte gegen die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Die Kritik bezieht sich beispielsweise auf eine Landtagsdebatte im Jahr 2000, in der er – als Vorsitzender des Verfassungs- und Rechtsausschusses – zur Unterstützung eines Beschlusses der Justizministerkonferenz über die Überstellung verurteilter Straftäter in ihr Heimatland erläutert hatte, sein Mitleid hielte sich in Grenzen, wenn ein Verbrecher in seinem Heimatland „bei der Arbeit Ketten an den Füßen hätte“ oder für Disziplinverstöße „die in Afrika und Asien vorgesehenen Peitschenhiebe kriegte“. Zuletzt geriet Schimpff nach dem Tod des österreichischen Rechtspopulisten Jörg Haider in die Kritik, weil er diesen als „vielleicht hervorstechendsten Politiker deutscher Zunge“ bezeichnete.[1] Seine Fraktionskollegen versuchten daraufhin, ihm einen „Maulkorb“ zu verpassen. Erneutes Aufsehen erregte Schimpff während der Haushaltsdebatte im Sächsischen Landtag am 10. Dezember 2008, als er Abgeordnete seiner eigenen, der CDU-Fraktion, beschimpfte und dabei auch die Worte „Arschloch“ und „Dreckschwein“ benutzte. Die Fraktionskollegen hatten Schimpff zuvor gebeten, die ohnehin bis in die späten Abendstunden andauernde Debatte nicht durch weitere Redebeiträge zu verlängern.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. kurier.at: CDU-Politiker wegen Haider unter Druck, 13. Oktober 2008
  2. Sächsische Zeitung: Eklat im Landtag: CDU kontra CDU, 12. Dezember 2008

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schimpff's Confectionery — is a candy store and museum located in Jeffersonville, Indiana, within the Old Jeffersonville Historic District. It was opened in 1891 at the same site it is today by Gustav Schimpff Sr. and Jr., although the family had been making candy in the… …   Wikipedia

  • Schimpff und Ernst — Schimpff und Ernst, Sammlung von Erzählungen und Schwänken von Johannes Pauli (s. d. 1) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Volker Schimpff — (* 16. Oktober 1954 in Ballenstedt) ist ein deutscher Museologe, Historiker und Politiker (CDU). Er war von 1990 bis 2004 und erneut von 2008 bis 2009 Mitglied des Sächsischen Landtags. Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Beruf 2 Politik …   Deutsch Wikipedia

  • Schimpf — 1. Besser (kleiner) Schimpff als (grosser) schaden. – Lehmann, 84, 10 u. 704, 8. 2. Das ist schimpff, der schaden bringet. – Agricola I, 237; Lehmann, II, 59, 38. Man soll in seinem Scherz die rechte Grenze nicht überschreiten, auch sich die… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Teufel — (s. ⇨ Teixel). 1. A mol muess ma m Teuffel uff de Wedel treta. – Birlinger, 1036. 2. All, wat de Düwel nich lesen kann (will), dat sleit he vörbi (oder: sleit he äwer). – Frommann, II, 389, 123; Eichwald, 346; Goldschmidt, 57; Kern, 1430. 3. Als… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Liste der Mitglieder des Sächsischen Landtags 4. Wahlperiode — Mitglieder des Sächsischen Landtags 1. Wahlperiode (1990–1994) | 2. Wahlperiode (1994–1999) | 3. Wahlperiode (1999–2004) | 4. Wahlperiode (2004–2009)   Liste der Mitglieder des 4. Säc …   Deutsch Wikipedia

  • Lügen — 1. Al lücht de munt, dat herte endoet des nicht. – Tunn., 25. Lügt auch der ⇨ Mund(s.d.), das Herz thut s nicht. (Cor non mentitur, licet os falsissima narret.) 2. Allein lügen am besten. – Lehmann, II, 26, 12; Simrock, 6645. 3. Bai lüget, dai… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Gott — 1. Ach du grosser Gott, was lässt du für kleine Kartoffeln wachsen! – Frischbier2, 1334. 2. Ach Gott, ach Gott, seggt Leidig s Lott, all Jahr e Kind on kein Mann! (Insterburg.) – Frischbier2, 1335. 3. Ach, du lieber Gott, gib unserm Herrn ein n… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Mann — 1. A blind man may perchance hit the mark. – Tauben und Hühner Zeitung (Berlin 1862), Nr. 6, S. 46. 2. A Mann a Wort oder a Hundsfott. (Ulm.) 3. A Mann wie a Maus ün a Weib wie a Haus is noch nit gleich. (Jüd. deutsch. Warschau.) Will sagen, dass …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Schade — 1. Alt (verheylt) schäden bluten leicht. – Franck, II, 208b; Gruter, I, 4; Petri, II, 12; Henisch, 431, 1; Eyering, I, 58 u. 389; Schottel, 1115b; Simrock, 8799; Körte, 5238. 2. Alte Schäden brechen leicht auf. – Eiselein, 542. 3. Alte Schäden… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”