Schloss Rechnitz

Schloss Rechnitz

Schloss Rechnitz, auch Schloss Batthyány, war ein Schloss im Bezirk Oberwart im Burgenland. Es gehörte über mehrere Jahrhunderte der Familie Batthyány. Heute sind nur noch Ruinen erhalten.

Geschichte

Burg Rechnitz im 17. Jahrhundert, Kupferstich Burckhards von Birkenstein 1689

Die Anlage geht auf das 13. Jahrhundert zurück.

Der böhmisch-ungarische König und spätere Kaiser Ferdinand I. gab Franz Batthyány im Jahre 1527 Rechnitz als Pfand und schließlich 1564 als freies Eigen.

1687 gewährte Adam Batthyány II. (1662–1703)[1] den 36 in Rechnitz ansässigen Juden einen Schutzbrief; eine ähnliche Vereinbarung hatte auch schon dessen Vater Christoph 1673 getroffen.[2] Dies war die Grundlage für die Bildung einer kleinen jüdischen Gemeinde.

1906 wurde Schloss Rechnitz von Heinrich Baron Thyssen-Bornemisza de Kászon erworben, jüngster Sohn von August Thyssen, der durch Adoption das ungarische Adelsprädikat erhalten hatte.

Während des Zweiten Weltkriegs requirierte die SS das Schloss. In den letzten Kriegsmonaten diente es als Sitz der Bauabschnittsleitung des Südostwalls. Dabei wurden auch in den Ställen und im Keller des Schlosses Zwangsarbeiter untergebracht. Am Abend des 24. März 1945 fand in der Nähe das Massaker von Rechnitz statt, das von Teilnehmern eines im Schloss abgehaltenen Gefolgschaftsfestes an jüdisch-ungarischen Zwangsarbeitern verübt wurde. Die letzte Schlossherrin war Heinrichs Tochter Margit von Batthyány. Schloss Rechnitz wurde in der Nacht vom 29. zum 30. März 1945 vermutlich von der Roten Armee zerstört.

Einzelnachweise

  1. http://www.batthyany.at/18_jahrhundert.0.html
  2. http://www.vhs-burgenland.at/downloads/judgem/12rechnitz.pdf

Weblinks

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