- Schloss Weikersdorf
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Das Schloss Weikersdorf ist eine ehemalige Burg und heute ein Schlosshotel in Baden in Niederösterreich.
Wann die Burg gebaut wurde ist nicht bekannt. Die Herren von Weikersdorf wurden 1233 das erste Mal urkundlich erwähnt. 1450 wird ein Hans Hager als Herr auf Weikersdorf am Anger erwähnt.
Die Burg war auch im Besitz von Matthias Corvinus. Nach dessen Tod fiel sie dem Kaiser zu, der sie seinerseits seinem Forstmeister Kallenberg zuwies. Nach den beiden Türkenbelagerungen im Jahr 1529 und 1683 wechselte die Burg mehrmals den Besitzer, wobei sie nach der Ersten Türkenbelagerung zu einem Schloss im Renaissancestil umgebaut wurde.
Bei der Zweiten Belagerung wurden sämtliche Herrschaftsakten vernichtet, so wurden 1705 durch Franz Quarient neue Grundbücher angelegt, die heute eine wichtige Geschichtsquelle darstellen.
Das Schloss war von 1741 bis 1966 Eigentum der Familie Doblhoff – mit Heinrich (III.) von Doblhoff-Dier (1894–1983) als letztem Schlossherrn.[2] 1945 wurde das Schloss durch die Sowjetarmee heimgesucht. Mit Minensuchgeräten fand man einen eingemauerten Kirchenschatz, der 1683 versteckt worden sein dürfte.
Nach der Besatzungszeit drohte das Schloss zu verfallen, sodass es einschließlich des Parks (insgesamt ca. 30.000 m²)[3] von der Gemeinde Baden per 30. Juni 1966 (um fünf Millionen Schilling) erworben wurde[4] – die die Liegenschaften am 9. März 1973 an den Industriellen Wilhelm Papst weiterverkaufte[5]. Auf dessen (von seiner Frau Lotte gestützten) Initiative wurde das Schloss renoviert (Architekt: Herbert Ortner sen.)[3] und zu einem Schlosshotel erweitert. Am 1. September 1975 ging das Hotel in Betrieb[6], am 18. Februar 1976 wurde es von Bundesminister für Handel, Gewerbe und Industrie, Josef Staribacher, sowie Landeshauptmann Andreas Maurer als Clubhotel eröffnet[7]. Nach Pleite des Unternehmers Papst, 1990, übernahm mit 1. Jänner 1992 die Austria-Hotel-AG das Clubhotel.[8]
Rezente überregionale Aufmerksamkeit wurde dem Hotel Schloss Weikersdorf (auch) durch die Euro 2008 zuteil, als die italienische Fußball-Nationalmannschaft hier Quartier bezog.
Literatur
- Hans Meissner: Die Doblhoffs und Baden-Weikersdorf. (Vom Fürstendiener zum Industriemanager). Neue Badener Blätter, Band 4,4. Gesellschaft der Freunde Badens und Städtische Sammlungen – Archiv, Rollettmuseum der Stadtgemeinde Baden, Baden 1993, ZDB-ID 2161928-1. [9]
- Viktor Wallner (Zusammenstellung): Von der Kommandantur zum Kongresscasino. 50 Jahre Baden in Daten und Bildern. 1945–1995. Neue Badener Blätter, Band 6,1. Gesellschaft der Freunde Badens und Städtische Sammlungen – Archiv, Rollettmuseum der Stadtgemeinde Baden, Baden bei Wien 1993, ZDB-ID 2161928-1. [10]
- Viktor Wallner: Häuser, Menschen und Geschichten – ein Badener Anekdotenspaziergang. Gesellschaft der Freunde Badens, Baden 2002. [11]
Einzelnachweise
- ↑ Der Brand des Schlosses Doblhoff in Baden. In: Wiener Bilder, Nr. 6/1909 (XIV. Jahrgang), 10. Februar 1909, S. 7 und 8. (Online bei ANNO) sowie
Brand im Baron Doblhoff’schen Schlosse. In: Badener Zeitung, Nr. 10/1909 (XXX. Jahrgang), 3. Februar 1909, S. 5 Mitte. (Online bei ANNO) . - ↑ Meissner: Die Doblhoffs, S. 35.
- ↑ a b Wallner: Häuser, S. 125.
- ↑ Wallner: Von der Kommandantur, S. 31.
- ↑ Wallner: Von der Kommandantur, S. 39.
- ↑ Wallner: Häuser, S. 122.
- ↑ Wallner: Von der Kommandantur, S. 43.
- ↑ Wallner: Von der Kommandantur, S. 82 und 67.
- ↑ Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
- ↑ Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
- ↑ Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
Weblinks
Commons: Schloss Weikersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Hotel Schloss Weikersdorf auf baden.at, abgerufen am 19. Juli 2011.
48.00777777777816.219444444444Koordinaten: 48° 0′ 28″ N, 16° 13′ 10″ OKategorien:- Schloss in Niederösterreich
- Hotel in Österreich
- Baden (Niederösterreich)
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