Schweigrohr

Schweigrohr
Dieffenbachia seguine
Dieffenbachia seguine

Dieffenbachia seguine

Systematik
Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Unterklasse: Froschlöffelähnliche (Alismatidae)
Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales)
Familie: Aronstabgewächse (Araceae)
Gattung: Dieffenbachien (Dieffenbachia)
Art: Dieffenbachia seguine
Wissenschaftlicher Name
Dieffenbachia seguine
(Jacq.) Schott

Die Dieffenbachie (Dieffenbachia seguine, Syn.: Caladium seguinum), ganz selten auch Giftaron, Schweigohr genannt, ist eine im tropischen Südamerika, besonders Brasilien beheimatete Pflanzenart aus der Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Diese Art und ihre Sorten sind einfach zu pflegende Zimmerpflanzen.

Beschreibung

Dieffenbachia seguine ist eine robuste, immergrüne, mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 3 Metern erreichen und bis zu 60 Zentimeter breit werden kann. Sie bildet breit eiförmige bis längliche oder lanzettliche, glänzend dunkelgrüne, 35 bis 45 cm große, gestielte Laubblätter mit weißen oder gelben Punkten und weißen Mittelrippen aus.

Inhaltsstoffe

Extrakte aus der Pflanze werden in Süd- und Mittelamerika als Insektizid, als Ratten- und Schabengift eingesetzt.

Die deutschen Namen deuten auf die im 17. Jahrhundert geübte Praxis des Einsatzes als Foltermittel hin, wobei Pflanzenteile gekaut werden mussten, was zum Anschwellen der Schleimhäute und der Zunge führte und für einen Tag am Sprechen hinderte.

In kleineren Dosen verabreicht kann die Pflanze sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Tieren und Menschen anhaltende oder zeitlich begrenzte Unfruchtbarkeit zur Folge haben. Erforscht und eingesetzt wurde diese Methode in Nazideutschland sowie in anderen Ländern. Ziel war in Deutschland die Durchsetzung der „Rassenreinheit“ durch medikamentöse Behandlung. Es sollte die bis dahin häufig eingesetzten operativen Eingriffe bei „genetisch Unreinen“ ersetzen, welche ebenfalls Unfruchtbarkeit zur Folge hatten. Von leitenden damaligen Ärzten, die im Zuge der Nürnberger Prozesse aussagten, wurden Experimente am Menschen als „erfolglos“ bezeichnet.

Literatur

  • Kurt G. Blüchel: Heilen verboten - töten erlaubt. Die organisierte Kriminalität im Gesundheitswesen. Goldmann, ISBN 3-442-15327-1
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