Schüttentobel

Schüttentobel
Schüttentobel
Gemeinde Grünenbach
Koordinaten: 47° 37′ N, 10° 3′ O47.6210.046666666667730Koordinaten: 47° 37′ 12″ N, 10° 2′ 48″ O
Höhe: 730 m
Postleitzahl: 88167
Vorwahl: 08383

Schüttentobel ist ein Weiler, der zur Gemeinde Grünenbach im Allgäu gehört. Er liegt an der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Ebratshofen und Sibratshofen. In Schüttentobel mündet die Jugentach in die Obere Argen. Der Weiler ist von steilen bewaldeten Hängen umgeben. Der Ortsname Schüttentobel stammt aus der Zeit der Eisenverarbeitung, von dem Wort Erzschütte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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Allgemein

Um 1525
wird die Burg Hohenegg zerstört. Die Steine der Burg wurden später zu Errichtung des Hüttenwerkes verwendet.

1725
Auf betreiben des Ortsvorstehers von Ebratshofen, Joseph Wiedemann († 1717) wird in Schüttentobel ein Hammerwerk mit Holzschleiferei, Holzkohlenbrennerei und Großschmiede errichtet. Der Holzreichtum und die vorhandene Wasserkraft begünstigen die Ansiedlung. Die Schüttenmühle besteht zu dieser Zeit bereits.

Um 1800
Endet die Zeit der Eisenverarbeitung.

"Alte Fabrik"

Ostfassade Maschinenhaus

1840
Wilhelm Wocher und August Kieser kaufen im Schüttentobel ein Stück Feld, Pl. Nr.293, um dort eine Wirkfabrik zu errichten. Die Fabrik besteht aus einem Maschinenhaus, in dem auch Wohnräume für die Arbeiter untergebracht sind. Im Maschinenhaus sind sowohl das Mühlrad als auch eine Dampfmaschine und später ein Dieselmotor untergebracht. Dampfmaschine und Motor stellen den Betrieb der Fabrik bei Niedrigwasser sicher.

1885
Firma Löfflund aus Stuttgart beginnt mit der Produktion von Milchzucker aus Molke.

1893
Konkurs und Aufgabe der Produktion. Die Gebäude werden zwischenzeitlich weiter genutzt um dort Schindel herzustellen.

1924
Von Arnold Brunner wird eine Wollreißerei eingerichtet.

1931
Das Fabrikgebäude brennt nieder, wird aber wieder aufgebaut.

1943
Die Firma Leicher aus München verlagert die Produktion ins Schüttentobel. Hergestellt werden Munitionskisten und technisches Gerät für die Wehrmacht.

1945
Ende der Produktion von Munitionskisten und technischem Gerät. Auf den vorhandenen Maschinen werden Möbel hergestellt.

1950
Die Fabrik wird wegen mangelnder Sanierung endgültig geschlossen.

1968
Der Dachstuhl des Fabrikgebäudes stürzt ein. Das Landratsamt Lindau ordnet die Sprengung und Einebnung des Fabrikgebäudes an.

Vom Fabrikgebäude selbst ist heute nur noch ein kleiner Rest der Westfassade erhalten. Das Maschinenhaus wurde in ein Wohnhaus umgebaut. Die Reste des Mühlkanals sind westlich des Gebäudes noch gut zu erkennen.

Quelle: Ehemalige Textilfabrik Schüttentobel / von Manfred Poschenrieder. - 2003 / Westallgäuer Heimatblätter.

Schüttenmühle

1749
Die Schüttenmühle wird gebaut. Das Datum der Erbauung ist auf der Wanduhr an der Südseite der Mühle festgehalten.

Die Mühle war für ihre gute Wasserkraft bekannt, so dass dort auch in trockenen Sommern stets gearbeitet werden konnte. Der erste bekannte Besitzer der Schüttenmühle war Josef Anton Wiedemann, der Amtmann und Richter in der nahegelegenen Herrschaft Hohenegg war.

1897
Der zurückgehende Getreideanbau und ein durch Hochwasser zerstörtes Wehr führten zum Konkurs der Schüttenmühle unter dem letzten Schüttenmüller Eugen Kolb. Der Grundbesitz der Mühle von 76 Tagwerk ging an den Baron Nostiz. Das Mühlengebäude selbst erwarb Ludwig Poschenrieder. Das Gebäude wurde zeitweise als Malzzuckerfabrik, anschließend zur Milchpulverproduktion und zuletzt als Wohnhaus genutzt.

2007
Die Schüttenmühle steht leer und verfällt.

Burg Hohenegg

Die Burg Hohenegg wurde Ende des 12. Jahrhunderts von den Herren von Hohenegg errichtet und diente ihnen als Wohnsitz. Sie wurde im Bauernkrieg 1525 zerstört. Heute sind nördlich des Ortes nur noch einige Mauerreste zu finden.

Freizeit und Tourismus

Größter touristischer Anziehungspunkt ist das Naturschutzgebiet Eistobel, das westlich von Schüttenobel beginnt. Südöstlich des Weilers beginnt der Pferrenberg, der mit der Königsalpe (Alpe, Alm) ebenfalls viele Besucher anzieht.


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