Sebastian Bieniek

Sebastian Bieniek
Sebastian Bieniek (2009): "Der Riese, der einem Handtuch beim Trocknen zusieht"

Sebastian Bieniek (* 24. April 1975 in Czarnowanz, Polen) ist ein deutscher Regisseur, Künstler und Autor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

1989 zog Bieniek von Kupp in Polen (Oberschlesien) nach Unterlüß in Niedersachsen, wo er bis 1996 lebte. 1994 wurde Sebastian Bieniek als damals jüngstes Mitglied in den Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler aufgenommen. Bis dahin bestand seine Arbeit aus Malerei.

Von 1996 bis 1998 studierte er bei John M. Armleder, kurzzeitig auch bei Marina Abramović Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. 2001 wurde er für das halbjährige Arbeitsstipendium des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) in Rennes ausgewählt. In der Zwischenzeit löste er sich von der Malerei und verlagerte sein Interesse zur Aktionskunst, Performance, Konzept- und Videokunst. 1998 wechselte er an die Universität der Künste Berlin, wo er 2002 bei Katharina Sieverding einen Abschluss als Meisterschüler machte. 1999 sorgte der Künstler durch die Performance hand without a body während des „III Festival der jungen experimentellen Kunst“ in Berlin für Aufmerksamkeit, in der sein Arm (in eine weiße Säule gebettet) 16 Tage lang täglich mit einer Rasierklinge aufgeschlitzt wurde. In weiteren Aktionen überfiel er beispielsweise eine Bank oder lag drei Tage ohne Unterbrechung in einer halben Tonne Hackfleisch. Bis 2002 nahm Bieniek an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teil.

Ab 2002 begann er Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin zu studieren. 2007 gründete er die TENLETTERS-Filmproduktion, mit der er den „No-Budget“-Film Die Spieler produzierte, der bisher der billigst hergestellte Spielfilm ist, der jemals im Wettbewerb eines A-Festivals vertreten war (Internationales Filmfestival Shanghai). Seitdem sind seine Filme auf Filmfestivals, wie dem Cairo International Film Festival, dem World Film Festival und dem Festival Internacional de Cine de Mar del Plata vorgestellt worden und mit dem Prädikat „Wertvoll“ der Filmbewertungsstelle Wiesbaden ausgezeichnet worden.

Seit 2008 malt Sebastian Bieniek wieder. Seine Gemälde zeichnen sich aus durch eine teils narrative, teils konzeptuelle Verbindung von verschiedenen Stilelementen. Insbesondere die 2009 entstandene und aus ca. 20 Gemälden bestehende Bärenreihe verbindet die Elemente von Popart, abstrakter Malerei und mit Titeln wie Die Schippe gehört allen, oder der erste Versuch einer kummunistischen Infiltration – auf eine humorvolle Art – die Narration miteinander. 2009 sorgte er wieder mit einer Performance bei der Art Forum Berlin für Aufsehen, in die er und ein Begleiter sich in Burka gekleidet eingeschlichen hatten.

Werke

Bücher

Filmografie

  • 2002: Zero
  • 2003: Nix mit Schuhen
  • 2003: Entschuldigung Laterne
  • 2003: Anamnesia
  • 2004: Sand
  • 2005: Zucker
  • 2006: Gerade aus
  • 2007: Die Spieler
  • 2008: Silvester Home Run

Ausstellungenbeteiligungen

1997

  • Das neue schöne Bild, Alpirsbacher Galerie, Alpirsbach (Deutschland)

1998

  • Mein Atem, Museum der Charite Berlin (Deutschland)

1999

  • III Festival der jungen experimentellen Kunst, Berlin (Deutschland)
  • Natural Born Sugareaters, Kunsthaus Tacheles, Berlin (Deutschland)

2000

  • Biennale Genova, Sala delle Grida & Palazzo Ducale, Genua (Italien)
  • Junge Künstler aus Berlin, Kunstbunker, Nürnberg (Deutschland)
  • Saarländischer Kunstpreis, Bexbach (Deutschland)
  • Aux voyageurs, Rennes (Frankreich)
  • Transfer, Braunschweig (Deutschland)

2001

  • Best Before, Palazzo Carminati Venedig, (Italien)
  • Looking For, Arbeitsprojekt mit David Lamelas in Stettin (Polen)

2002

  • Hicetnunc, Villa Manin di Passariano, Friuli-Venecia (Italien)
  • giovani artisti palermitani a Berlino, Galleria d’arte moderna, Palermo (Italien)
  • Wo die Kunst Zuhause ist, Berlin (Deutschland)
  • Peace and Love, Bassano del Grappa (Italien)
  • Continental Shift, Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen (Deutschland)
  • Dejavu, Galerie 35, Berlin (Deutschland)

2003

  • Mulliqi Price, The Kosova Art Gallery, Kosovo (Albanien)
  • blank, Palazzo Agostinelli, Bassano del Grappa (Italien)
  • Arbeitsraum 1, Kunstamt Kreuzberg, Berlin (Deutschland)
  • progettozeropiu, Venedig (Italien)

2005

  • directors lounge, Berlin (Deutschland)

2008

  • Villa Grisebach, Berlin (Deutschland)

2009

  • Anno August Award 2009, Kunsthaus Tacheles, Berlin (Deutschland)
  • Der Bär ist los, Galerie Zeitzone, Berlin (Deutschland)
  • Querformat 22, Berlin (Deutschland)

2010

  • C.A.R., Essen (Deutschland)
  • Berliner Liste, Berlin (Deutschland)
  • PUBLIKUMSMAGNET VIRALKUNST, Galerie im Regierungsviertel, Berlin (Deutschland)
  • Wie man in Berlin glücklich werden kann, OZM, Raum für Kunst, Hamburg (Deutschland)
  • Neue Bilder, Galerie am Prater, Berlin (Deutschland)
  • This & That, zeitgenössische Galerie, Berlin (Deutschland)

Performances

1999

  • Hand without a body, III Festival der jungen experimentellen Kunst, Berlin (Deutschland)
  • In front of the distance, Sophiensaele, Berlin (Deutschland)
  • Born to be bulette, Kunsthaus Tacheles, Berlin (Deutschland)

2009

Weblinks

Belege


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