Sellering

Sellering

Erwin Sellering (* 18. Oktober 1949 in Sprockhövel) ist ein deutscher Politiker (SPD) und seit dem 6. Oktober 2008 Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern. Davor war er seit 2006 Sozialminister und von 2000 bis 2006 Justizminister des Landes.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Sellering entstammt einem protestantisch-konservativem Elternhaus; sein Vater war Presbyter und war als langjähriges Mitglied der CDU kommunalpolitisch engagiert[1]. Nach dem Abitur am Gymnasium Waldstraße in Hattingen absolvierte Sellering ein Studium der Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Ruhr-Universität Bochum und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, das er 1975 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. Nach anschließendem Referendariat bestand er 1978 die zweite juristische Staatsprüfung und wurde noch im selben Jahr zum Richter auf Probe ernannt. 1981 erfolgte seine Ernennung zum Richter am Verwaltungsgericht Gelsenkirchen. 1994 wurde Sellering Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht Greifswald. Er war von Januar bis November 1996 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den zweiten parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Landtages Mecklenburg-Vorpommern abgeordnet und wurde im Dezember 1996 zum Vizepräsidenten des Verwaltungsgerichts Greifswald ernannt.

Vom 10. November 1998 bis 30. Juni 2000 war er als Abteilungsleiter in die Staatskanzlei des Landes Mecklenburg-Vorpommern abgeordnet.

Erwin Sellering lebt von seiner Ehefrau getrennt. Sie haben zwei Kinder[2].

Politische Karriere

Partei

Seit 1994 ist Sellering Mitglied der SPD. Seit 1996 gehört er dem SPD-Landesvorstand in Mecklenburg-Vorpommern an und war seit 2003 stellvertretender SPD-Landesvorsitzender. Am 14. April 2007 wurde er zum Vorsitzenden des Landesverbandes gewählt. Davor war Sellering Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes Greifswald und der SPD-Regionalgruppe Vorpommern.

Abgeordneter

Seit 2002 ist er Mitglied des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern. Er ist 2002 als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Greifswald und 2006 über die Landesliste in den Landtag eingezogen.

Öffentliche Ämter

Am 20. September 2000 wurde Sellering als Justizminister in die von Ministerpräsident Harald Ringstorff geführte Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern berufen. Nach der Landtagswahl 2006 übertrug Ringstorff ihm am 7. November 2006 die Leitung des Ministeriums für Soziales und Gesundheit.

Am 6. Oktober 2008 wurde Sellering in das Amt des Ministerpräsidenten als Nachfolger des zurückgetretenen Ringstorff gewählt. Bei der Abstimmung im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern erhielt er 40 von 45 möglichen Stimmen der Koalitionspartner SPD und CDU[3].

Kabinette

Politische Ansichten, Kritik

In einem am 23. November 2003 veröffentlichten Interview mit dem deutschen Nachrichtenmagazin Der Spiegel sprach er sich für eine flächendeckende Ausweitung der Erfassung genetischer Fingerabdrücke aller Bundesbürger und die Speicherung der DNA-Merkmale schon aller Neugeborenen aus[4].

Sellering äußerte in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung am 22. März 2009 über die Deutsche Demokratische Republik (DDR) unter anderem: „Sie war gewiss kein Rechtsstaat. Ich verwahre mich aber dagegen, die DDR als den totalen Unrechtsstaat zu verdammen, in dem es nicht das kleinste bisschen Gutes gab.“[5]. Diese Äußerungen führten zu Kritik von früheren Bürgerrechtlern und von Politikern aus allen Parteien mit Ausnahme der Linkspartei.[6]

Weblinks

Fußnoten

  1. http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/sprockhoevel/2008/10/6/news-81667366/detail.html
  2. Schweriner Volkszeitung, 6. Dezember 2008, S. 1
  3. Beschlussprotokoll der Landtagssitzung
  4. Spiegel Online: Die DNS-Jäger: „Nur ein Lecken am Holzstab“, 26. November 2003
  5. FAZ.NET: „DDR war kein totaler Unrechtsstaat“. 22. März 2009, abgerufen am 23. März 2009.
  6. FAZ.NET: Sellering verteidigt seine DDR-Äußerungen. 23. März 2009, abgerufen am 23. März 2009.

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