Sellick-Handgriff

Sellick-Handgriff

Als Krikoiddruck (Cricoiddruck) oder Sellick-Handgriff bezeichnet man den mit der Hand gegen den Ringknorpel des Kehlkopfs ausgeübten Druck, der die Speiseröhre im Bereich der oberen Ösophagusenge während einer endotrachealen Intubation verschließen soll.

Ziel des Krikoiddrucks ist die Vermeidung einer Regurgitation von Mageninhalt in die Luftröhre und Aspiration in die Lunge während des Intubationsmanövers. Er kommt vor allem bei der Narkoseeinleitung des nicht-nüchternen Patienten, der Rapid Sequence Induction (RSI) (Ileuseinleitung) zur Anwendung. Der Nutzen des Krikoiddruckes wird kontrovers diskutiert.[1]

1961 erfolgte die Erstbeschreibung des Krikoiddrucks durch Brian Arthur Sellick (1918 - 1996).[2] Allerdings war schon 1774 in Großbritannien eine solche Technik zur Verhinderung des Erbrechens bei Ertrinkungsopfern beschrieben worden.[3]

Das BURP-Manöver (Backward Upwards Rightward Pressure) wird prinzipiell ähnlich durchgeführt, hat jedoch zum Ziel, die Intubationsbedingungen bei schwieriger Intubation zu verbessern.

Einzelnachweise

  1. Bartusch O, Finkl M, Jaschinski U: Aspirationssyndrom - Epidemiologie, Pathophysiologie und Therapie. Anaesthesist, 25. April 2008 (online first).
  2. Sellick, BA: Cricoid pressure to prevent regurgitation of stomach contents during induction of anaesthesia. Lancet (1961) Vol 2, pp 404-406. PMID 13749923
  3. Salem MR, Sellick BA, Elam JO: The historical background of cricoid pressure in anesthesia and resuscitation. Anesth Analg 1974;53:230-2. PMID 4593092
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