Siegfried Graf zu Eulenburg-Wicken

Siegfried Graf zu Eulenburg-Wicken

Siegfried Graf zu Eulenburg-Wicken (* 10. Oktober 1870 in Krangen, Pommern; † 18. Oktober 1961 in Lindau am Bodensee) war ein Kommandeur im Ersten Weltkrieg, Gründer eines nach ihm benannten Freikorps und Besitzer des Ritterguts Wicken im Landkreis Bartenstein (Ostpr.).

Inhaltsverzeichnis

Bis 1914

Der Abiturient des Berliner Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums trat 1889 als Avantageur (Fahnenjunker) in das 1. Garde-Regiment zu Fuß in Potsdam ein, in dem er in den folgenden dreißig Jahren eine militärische Laufbahn vom Zugführer bis zum Kommandeur absolvierte. Als Hausregiment der preußischen Könige galt das 1. G.R.z.F. als Eliteeinheit. Nach neun Jahren als Hauptmann und Kompaniechef wurde er im Oktober 1913 Major und zum Regimentsstab versetzt.

Kommandeur im Ersten Weltkrieg

Bei der Mobilmachung 1914 übernahm Eulenburg das I. Bataillon. An dessen Spitze wurde er bereits im August 1914 zum ersten Mal schwer verwundet. Graf Eulenburg wurde 1916 Regimentskommandeur. Bis 1918 wurde er fünf Mal schwer verwundet und mit hohen Orden ausgezeichnet, darunter dem Hohenzollernorden, dem Pour le Mérite, am 4. September 1918 als Jüngster von insgesamt nur sechs Regiments-Kommandeuren mit dem Eichenlaub zum Pour le Mérite sowie dem Goldenen Verwundetenabzeichen. Er war damit der am höchsten dekorierte deutsche Regimentskommandeur des Ersten Weltkriegs.

Freikorps-Kommandeur und Rittergutsverwalter

Ende 1918 führte Eulenburg sein Regiment in voller Ordnung nach Potsdam zurück, legte jedoch das Kommando nieder, als er dieses mit Soldatenräten der Garnison teilen sollte. 1919 stellte er das Freikorps Eulenburg auf, das noch mit Teilen ins Baltikum kam, bevor es in die vorläufige Reichswehr überführt wurde.

Anschließend übernahm Graf Eulenburg das Familiengut Wicken, das er erfolgreich bewirtschaftete. Er war am Aufbau des heimatlichen Grenzschutzes beteiligt, von 1924 bis 1933 stand er an der Spitze des ostpreußischen Stahlhelms. Mitte Januar 1945 musste er vor der anrückenden Roten Armee fliehen, die 2.000 Kilometer lange Flucht endete in Lindau.

Ehrungen

Eulenburg war Ritter des Preußischen Hohen Ordens vom Schwarzen Adler und Ehrenkommendator des Johanniter-Ordens. Später wurden ihm das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und der Preußenschild der Landsmannschaft Ostpreußen verliehen.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Siegfried zu Eulenburg-Wicken — Siegfried Graf zu Eulenburg Wicken (* 10. Oktober 1870 in Krangen, Pommern; † 18. Oktober 1961 in Lindau am Bodensee) war ein Kommandeur im Ersten Weltkrieg, Gründer eines nach ihm benannten Freikorps und Besitzer des Ritterguts Wicken im… …   Deutsch Wikipedia

  • Eulenburg (Adelsgeschlecht) — Stammwappen der zu Eulenburg altes Wappenbild der Ileburger / Eulenburger …   Deutsch Wikipedia

  • 1. Garde-Regiment zu Fuß — Prinz Eitel Friedrich von Preußen als Hauptmann im 1. Garde Regiment zu Fuß Das 1. Garde Regiment zu Fuß wurde 1806 nach der Niederlage Preußens gegen Napoleon in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt aus den Resten der früheren Garden… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Eu — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Träger des Pour le Mérite (Militärorden) — Die Liste führt Träger der Militärklasse des Ordens Pour le Mérite auf. Seit seiner Stiftung 1813 wurde der Orden bis zum Ende der Monarchie in Preußen an insgesamt 5.430 Personen verliehen. In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende… …   Deutsch Wikipedia

  • Freicorps — Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar. Hilf mit, die Situation in anderen Ländern zu schildern …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Trägern des Pour le Mérite (Militärorden) — Diese Liste führt Ritter des Ordens Pour le Mérite auf. Seit seiner Stiftung 1740 durch Friedrich den Großen wurde der Orden bis zum Ende der Monarchie im Königreich Preußen an insgesamt 5.430 Personen verliehen. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G… …   Deutsch Wikipedia

  • Freikorps — Als Freikorps (franz.: corps, „Körper(schaft)“; aus lat.: corpus, „Körper“) wurden bis zu Anfang des 20. Jahrhunderts paramilitärische Einheiten unabhängig von ihrer nationalen Herkunft benannt. Im deutschen Sprachraum wurden erstmals im 18.… …   Deutsch Wikipedia

  • Bruno Ernst Buchrucker — (* 5. Januar 1878 in Sobernheim; † 19. Februar 1966 in Bad Godesberg) war ein deutscher Militär, verwandt mit Karl Buchrucker, einem lutherischen Theologen. Buchrucker wurde 1923 bekannt als Anführer des Küstriner Putsches. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Paul Schulz (Politiker) — Paul Schulz (* 5. Februar 1898 in Stettin; † 31. August 1963 in Neustadt an der Weinstrasse) war ein deutscher Offizier, Politiker (NSDAP) und SA Führer. Schulz wurde vor allem bekannt als Führer der „Schwarzen Reichswehr“ in den 1920er Jahren.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”