Skylla

Skylla
Darstellung der Skylla auf einem rotfigurigen böotischen Krater, etwa 450-425 v. Chr.

Skylla (auch Scylla oder Szylla; altgriechisch: Σκύλλα) war ein Meeresungeheuer aus der griechischen Mythologie mit dem Oberkörper einer jungen Frau und einem Unterleib, der aus sechs Hunden bestand. Eine berühmte hellenistische Statuengruppe aus Sperlonga, die sog. Skylla-Gruppe, zeigt das Ungeheuer beim Angriff auf Odysseus und seine Männer.

Über Skylla gibt es verschiedene Sagen. Nach einer Sage soll sie einst ein schönes Mädchen gewesen sein, die Tochter des Flusses Krataiis. Glaukos liebte sie, doch die Zauberin Kirke war eifersüchtig, da sie selbst Glaukos liebte. Und so vergiftete Kirke das Meer, in dem Skylla gerne badete. Als diese wieder aus dem Wasser stieg, war sie entstellt, denn es wuchsen ihr aus dem Unterleib sechs Hundeköpfe und zwölf Hundefüße. Fortan war Skylla bestrebt, das ihr angetane Unrecht zu rächen und wurde zum wilden Tier. Die Skylla lebte gegenüber einem anderen Ungeheuer namens Charybdis auf einem Felsen an der Meeresenge von Messina. Zusammen sind sie zwei unvermeidliche, gleich große Übel. Sie fraß alles, was lebte und in ihre Reichweite kam und ergriff mit ihren Fangarmen vor allem unvorsichtige Seefahrer, die ihr deshalb zu nahe kamen, weil sie Charybdis entgehen wollten. Als Odysseus durch die Enge fuhr, fraß sie sechs seiner Gefährten.

Darstellung der Skylla auf einer Münze des Sextus Pompeius aus dem Jahr 42 v. Chr., auf der Vorderseite der Leuchtturm von Messina

In manchen Quellen wurde Skylla auch mit Skylla, der Tochter des Nisos, in Verbindung gebracht (Vergil, Eclogae 6,74-77; Properz, Elegiae 4,4,39-40). Nach dem Stammbaum der griechischen Götter stammte Skylla von Phorkys und Hekate ab.

Die Redewendung „zwischen Skylla und Charybdis“ steht für eine Situation, in der man sich zwischen zwei Gefahren befindet. Weicht man der einen Gefahr aus, begibt man sich in die andere. Es gilt also, den richtigen Weg zwischen zwei Verhängnissen hindurch zu finden.

Nach der Skylla ist auch der Ort Scilla an der Straße von Messina benannt, wo sie der Sage nach gehaust haben soll.

Der norwegische Mönch Theodoricus Monachus (12. Jahrhundert) hielt Pentland Firth für die Meerenge von Scylla und Charybdis.[1]

Einzelnachweise

  1. Lars Ivar Hansen und andere: „Nordens plass i middelalderens nye Europa: Samfunnsomdanning, sentralmakt og periferier“. In: Nordens plass i middelalderens nye Europa: Samfunnsomdanning, sentralmakt og periferier. Rapporter til det 27. nordiske historikermøte, Tromsø 11.–14. august 2011. Tromsø 2011.

Weblinks

 Commons: Skylla – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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  • Skylla — Skylla, 1) Tochter des Nisos, s.d. 1); 2) Ungeheuer, welches in einer Höhle des Felsen Scylläum (s.d. 1), gegenüber dem Strudel Charybdis wohnte; Ein. nennen es einen Drachen, 6köpfig, 12füßig, welcher alle Vorüberkommende verschlang, so sechs… …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Skylla — Skỵl|la: griech. Form von ↑ Szylla. * * * Skỵlla,   lateinisch Scỵlla, nach der »Odyssee« ein in der Höhle einer Felsenklippe gegenüber der Charybdis hausendes Meerungeheuer (mit sechs Köpfen und zwölf Füßen), das die Vorüberfahrenden… …   Universal-Lexikon

  • Skylla — Skyl|la <aus gr. Skýlla> griech. Form von ↑Szylla …   Das große Fremdwörterbuch

  • skylla — v (skyllde, skyllt) skylla på , lägga skulden på, förklara sig med …   Clue 9 Svensk Ordbok

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  • Skylla (Königstochter) — Skylla (griechisch Σκύλλα) ist in der griechischen Mythologie die Tochter des Königs Nisos von Megara. Aus Liebe zu Minos (Aischylos, Choephoroi 613 622), der Megara belagerte, schnitt Skylla ihrem Vater die purpurne Locke ab, an der sein… …   Deutsch Wikipedia

  • skylla — • anklaga, påbörda, åtala …   Svensk synonymlexikon

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