Soldat im Westen

Soldat im Westen

Der Soldat im Westen und sein Kopfblatt Soldat am Atlantik waren deutsche Feldzeitungen, die während des Zweiten Weltkriegs erschienen.

Geschichte

Die Zeitungen haben mit dem Westwall-Boten einen Vorläufer, der seit dem 1. September 1939 von der Propagandakompanie 612 für die 1. Armee herausgegeben wurde. Im Zuge des Westfeldzuges wurde die Zeitung von der PK 696 übernommen und erzielte zuletzt eine Auflage von etwa 100.000 Exemplaren. Der durch den Kriegsverlauf obsolet gewordene Titel wurde am 19. Dezember 1940 in Soldat im Westen geändert. Von diesem Tag an gab es zwei verschiedene Ausgaben in Nancy und Paris, die sich lediglich im Lokalteil unterschieden. Die Auflage stieg bis Anfang 1941 auf 210.000 Exemplare (Paris: 135.000, Nancy: 75.000). Zu diesem Zeitraum erhielt die Zeitung auch erstmals mit Soldaten-Kameraden eine illustrierte monatliche Beilage mit einer Auflage von 50.000 Exemplaren.

Aufgrund der Verschiebung von Truppen sank die Auflage im April 1941 für die Nancy-Ausgabe auf 42.000 Stück. Sie wurde am 15. Mai des Jahres eingestellt, während die Auflage für die Pariser Ausgabe auf 150.000 Exemplare erhöht wurde. Im Folgemonat wurde die Auflage auf 70.000 Exemplare gesenkt, weil einige Divisionen an andere Orte verlegt wurden. Da sich während dieses Zeitraums militärisch nicht viel ereignete, wurde in den Frontzeitungen wenn überhaupt auf Erinnerungen an die bis dahin erfolgten Einsätze zurückgegriffen, Artikel über Kunstgeschichte belegten nun vielfach den Inhalt. Die Zeitung ging dabei nicht nur an Angehörige der Armee, sondern sogar auch an Pariser Hotels. Durch den Krieg gegen die Sowjetunion kam es zu einem Mangel an Papier, so dass die Auflage abermals auf 39.000 Exemplare gesenkt werden musste und Lieferungen an Hotels fortan nicht mehr erfolgten. Seit dem 31. März 1942 erschien die Zeitung nur noch viermal die Woche, dies wurde im Mai jenes Jahres wieder zurückgenommen, nachdem ein Antrag bewilligt worden war, durch eine Formatverkleinerung wieder eine tägliche Belieferung zu sichern.

Die anstehenden Verlegungen der 1. und 7. Armee führten zur Gründung eines Kopfblattes mit dem vorläufigen Namen Front im Westen, der schließlich in Soldat am Atlantik geändert wurde. Gedruckt wurde diese Ausgabe in Paris, von September 1942 an in Bordeaux, um aktuellere Inhalte liefern zu können. Für den Druck des Soldat im Westen war nun die Armeegruppe Felber zuständig. Der Soldat am Atlantik erreichte im Oktober 1942 eine Auflage von 37.500 Exemplaren. Eine geplante Umstellung auf wöchentliche Erscheinungsweise wurde nach Protesten nicht vollzogen, die Amtsgruppe für Wehrmachtspropaganda (WPr) im Oberkommando der Wehrmacht sagte eine Prüfung der Frage zu.

Durch eine Änderung im Verteiler wurde die Auflage des Soldat am Atlantik im Februar 1944 auf 28.500 Exemplare gesenkt. Nach der alliierten Invasion folgte im Oktober 1944 eine erneute Umbenennung in Front-Kurier. Außerdem wurde in jenem Monat noch ein eigenes Nachrichtenblatt mit dem Namen Das Neueste vom Front-Kurier wie auch eine wöchentliche Ausgabe geschaffen.

Das Datum der letzten Ausgaben ist nicht gesichert. Während für die Nachrichten- und Wochenausgabe des Front-Kuriers keine genauen Angaben möglich sind, ist die Frontzeitung noch im Januar 1945 erschienen, höchstwahrscheinlich auch danach. Für den Soldat im Westen steht fest, dass er zumindest bis August 1944 erschien.

Literatur

  • Heinz-Werner Eckhardt: Die Frontzeitungen des deutschen Heeres 1939–1945, Wilhelm Braumüller Universitäts-Verlagsbuchhandlung, Wien/Stuttgart 1975, ISBN 3-7003-0080-8

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