Sowjetische AG

Sowjetische AG

Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) war die Bezeichnung für Wirtschaftsbetriebe in der SBZ / DDR, die von der sowjetischen Besatzungsmacht gegründet und geleitet wurden. Hauptzweck der Sowjetischen Aktiengesellschaften war die Abdeckung von Reparationsansprüchen der UdSSR.

Zu den SAG-Betrieben gehörten rund 200 in sowjetisches Eigentum überführte größere Industriebetriebe in der SBZ / DDR. Die bereits 1945 enteigneten Großbetriebe wurden ab Mitte 1946 als Sowjetische Aktiengesellschaften nach deutschem Aktienrecht gegründet. Ein Teil der SAG-Betriebe wurden neu aufgebaut. Dazu gehörte der größte Teil des Schiffbaus an der Ostseeküste und Teilbereiche des Schwermaschinenbaus. Hundertprozentiger Eigentümer war die Hauptverwaltung des sowjetischen Vermögens im Ausland beim Ministerrat der UdSSR. Die Betriebe unterstanden der Verwaltung für Angelegenheiten der sowjetischen staatlichen Aktiengesellschaft in Deutschland der SMAD. Mit Wirkung zum 1. Januar 1954 wurden die Reparationszahlungen eingestellt und die letzten 33 sowjetischen Aktiengesellschaften in Eigentum der DDR überführt.

Eine Besonderheit stellt hier die SAG Wismut dar. Dieser Reparationsbetrieb war keine SAG wie oben beschrieben. Die Wismut wurde 1947 als Staatliche Aktiengesellschaft der Buntmetallindustrie (SABM) Wismut in Moskau (Aue) gegründet und war Eigentum der Hauptverwaltung des sowjetischen Vermögens im Ausland beim Ministerrat der UdSSR sowie der Staatlichen Aktiengesellschaft der Buntmetallindustrie Medji (beide jeweils 50% des Aktienkapitals). Die Wismut unterstand direkt sowjetischer Verwaltung. Zum 31. Dezember 1953 wurde die SABM Wismut liquidiert. Sämtliches Eigentum wurde am 1. Januar 1954 von der neu gegründeten SDAG Wismut übernommen. Die Bezeichnung SAG Wismut wurde erst von da an zur Bezeichnung des Vorgängerbetriebes eingeführt.

Im besetzten Nachkriegsösterreich verwaltete die UdSSR bis 1955 etwa 300 Betriebe unter einer Holding mit der Bezeichnung USIA.


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