Spellenstein

Spellenstein
Spellenstein in Rentrisch/St. Ingbert

Der Spellenstein (historisch: Spillenstein und Krimhildespill, im 16. bis 18. Jahrhundert auch Grimolde Pfeil genannt[1]) ist ein Menhir in Rentrisch, einem Stadtteil der Mittelstadt St. Ingbert im Saarland.

Er stammt aus der ausgehenden Jungsteinzeit. Allgemein wird davon ausgegangen, dass der Spellenstein um 1800 v. Chr. aufgestellt wurde. Seine Höhe über Grund beträgt 5,05 m, in den Boden reicht er etwa genau so lang. Unter dem Spellenstein liegt eine Flasche, die ein Dokument der Stadt St. Ingbert enthält, worauf alle Beteiligten, welche den Spellenstein 1935 ausgruben, unterschrieben haben.

Es ist noch relativ deutlich zu erkennen, dass der Spellenstein ursprünglich eine sich nach oben verjüngende, vierkantige Steinspindel darstellte. Gefertigt wurde er aus härtestem Sandstein, vermutlich mit Hilfe harter Quarzwerkzeuge. Das Material stammt mutmaßlich vom Dudweiler Pfaffenkopf.

Welchen Zwecken der Spellenstein genau diente, liegt im Dunkeln. Jedoch ist ein kultischer Zusammenhang mit dem 1.300 m Luftlinie entfernten Stiefelfelsen anzunehmen, da dessen „Stiefelspitze“ in Richtung des Spellensteins zeigt.

Im Mittelalter und der frühen Neuzeit war er Grenzstein für das Geleitrecht der Grafen von Saarbrücken.

Die Ortsbebauung holte bereits um 1900 den Menhir ein; daher sieht es so aus, als hätte ihn jemand in seinen Vorgarten gestellt.

Dem Spellenstein ähnlich ist der Gollenstein bei Blieskastel.

Literatur

  • Hans Cappel: Gollenstein und Spillenstein: In: Saarpfalz, Blätter für Geschichte und Volkskunde. 1989/4, ISSN 0930-1011, S. 4–10.
  • Thomas Strauch: Steinerne Zeitzeugen einer 4.000-jährigen Kulturgeschichte – Ein Blick auf wichtige Natur- und Kulturdenkmäler des Saarlandes. In: Jahrbuch zum Bergmannskalender 2006, ZDB-ID 1460592-2, S. 147–153.

Weblinks

 Commons: Spellenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Krimhildespill Kapitel des Textes Sagen und Geschichten rund um den alten Ensheimer Bann von Paul Glass, mit weiteren Quellenangaben
49.26757.0847222222222

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