St. Georgen (Halle)

St. Georgen (Halle)
Kirche St. Georgen in Halle

Die evangelische Pfarrkirche St. Georgen steht am südwestlichen Rand des Stadtzentrums von Halle (Saale) außerhalb der ehemaligen Stadtbefestigung in Glaucha, einer Vorstadt Halles.

Die Kirche wurde 1121 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte ab 1231 zum 1557 aufgelösten Nonnenkloster der Zinsterzienser. Hier arbeitete 1510 bis 1520 Thomas Müntzer als Kaplan. In St. Georgen predigte August Hermann Francke und war hier 1692 bis 1715 Pfarrer.

Die Kirche St. Georgen brannte 1740 vollständig nieder. An ihrer Stelle wurde 1740 bis 1744 der heutige Bau errichtet. St. Georgens Grundriss folgt einem griechischen Kreuz. Der einfache Turm steht auf quadratischem Grundriss an der Ostseite. Ab der Höhe des Dachfirsts des Kirchenschiffes wurde der Turm in oktogonaler Form fortgeführt. Er wird von einer welschen Haube abgeschlossen. Der große Innenraum der Kirche verfügt über 3.000 Sitzplätze und hat damit das größte Fassungsvermögen aller halleschen Kirchen.

Von der ursprünglichen Inneneinrichtung der Kirche hat sich nichts erhalten. Bei einem kurz vor Kriegsende, am 6. April 1945, erfolgten Bombenangriff auf Halle schlug eine Sprengbombe dicht neben der Kirche ein, verursachte starke Risse im Mauerwerk, zerstörte Fenster und Türen und deckte die Dächer von Kirchenschiff und Turm ab. Am 16. April erlitt die Kirche durch Artilleriebeschuss weitere Schäden. Nur mit dem Notwendigsten saniert, wurde St. Georgen 1948 erneut geweiht und brannte 1985 aus. 1989 war das Pfarrhaus einer der zentralen Treffpunkte der kirchlichen Opposition in Halle. Die Kirche wird derzeit saniert.

Literatur

  • Renate Kroll: Halle (Saale). In: Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg. Hrsg. Götz Eckardt. Henschelverlag, Berlin 1978. Band 2, S. 325-328
  • Michael Pantenius: Stadtführer Halle. Gondrom Verlag, Bindlach 1995, ISBN 3-8112-0816-0.
  • Brülls/Dietzsch: Architekturführer Halle an der Saale. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-496-01202-1.
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