Bahnstrecke Forchheim–Behringersmühle

Bahnstrecke Forchheim–Behringersmühle
Forchheim–Behringersmühle
Kursbuchstrecke (DB): 821 (Forchheim–Ebermannstadt),
12821 (Ebermannstadt–Behringersmühle)
Streckennummer: 5113 (Forchheim–Ebermannstadt)
Streckenlänge: 30,7 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
von Bamberg (Nürnberg–Bamberg)
Bahnhof, Station
0,0 Forchheim (Oberfr) 266 m
Strecke – geradeaus
nach Hemhofen (Forchheim–Höchstadt)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
1,1 und Nürnberg Hbf (Nürnberg–Bamberg)
   
2,2 Siegritzau (bis 1927)
Haltepunkt, Haltestelle
3,4 Pinzberg
Haltepunkt, Haltestelle
4,5 Gosberg
Haltepunkt, Haltestelle
6,1 Wiesenthau
Haltepunkt, Haltestelle
8,8 Kirchehrenbach
   
10,7 Kolmreuth (bis 1927)
Haltepunkt, Haltestelle
12,3 Pretzfeld
Bahnhof, Station
14,8 Ebermannstadt 291 m
Kilometer-Wechsel
15,2 Betriebsgrenze DB–DFS
Brücke über Wasserlauf (groß)
Wiesent (44 m)
Haltepunkt, Haltestelle
17,2 Gasseldorf (seit 1922, Bahnhof bis 1968)
   
nach Heiligenstadt (Oberfr) (Ebermannstadt–Heiligenstadt)
Bahnhof, Station
19,1 Streitberg 302 m
Brücke über Wasserlauf (groß)
Wiesent (93 m)
Bahnhof, Station
22,7 Muggendorf
Haltepunkt, Haltestelle
25,9 Burggaillenreuth
Haltepunkt, Haltestelle
28,0 Gößweinstein
Brücke über Wasserlauf (groß)
Wiesent (Hindenburgbrücke, 155 m)
Kopfbahnhof – Streckenende
30,7 Behringersmühle 322 m

Die Bahnstrecke Forchheim–Behringersmühle, auch Wiesenttalbahn genannt, ist eine knapp 31 Kilometer lange Nebenbahn in der Fränkischen Schweiz. Der Abschnitt Forchheim–Ebermannstadt wird heute von der Deutschen Bahn betrieben, wobei die agilis Verkehrsgesellschaft mbH den Personenverkehr bedient. Der Abschnitt Ebermannstadt–Behringersmühle wird von der Dampfbahn Fränkische Schweiz (DFS) als Museumsbahn betrieben.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Bayerische Staatsbahn eröffnete am 1. Juni 1891 eine 15 km lange Lokalbahn vom Bahnhof Forchheim der Ludwigs-Süd-Nord-Bahn ins Wiesenttal aufwärts zur damaligen Kreisstadt Ebermannstadt. Der Weiterbau wäre sowohl ins Leinleitertal nach Heiligenstadt als auch weiter aufwärts ins Wiesenttal nach Gößweinstein möglich gewesen, realisiert wurde zunächst der Weiterbau der Strecke nach Heiligenstadt, da sich die Gemeinden im Wiesenttal nicht über eine Streckenführung einig werden konnten.

Nach dem Ersten Weltkrieg nahm die Deutsche Reichsbahn den schon 1912 genehmigten Bau der Bahn ins Wiesenttal wieder auf, konnte jedoch aus finanziellen Gründen nur jeweils kurze Abschnitte fertig stellen. So erreichte man am 15. Juni 1922 Muggendorf und am 9. Juli 1927 den Bahnhof des Marktes Gößweinstein, der hoch oben über dem Tal liegt. Am 5. Oktober 1930 wurde dort, wo mehrere Täler zusammentreffen, die nächste Station Behringersmühle eröffnet; sie war 13,5 km vom Trennungsbahnhof Gasseldorf entfernt, wo sich die beiden Bahnen getrennt haben. Die Fortsetzung in Richtung Pottenstein oder gar bis Pegnitz, wo man an die Hauptstrecke Nürnberg–Bayreuth anschließen wollte, kam wegen der einsetzenden Weltwirtschaftskrise und der später wachsenden Bedeutung des Straßenverkehrs nicht mehr zustande.

Betrieb

Trotzdem erfüllte die vorhandene Bahn für den Fremdenverkehr in der Fränkischen Schweiz rund 50 Jahre lang ihre Aufgabe zufriedenstellend. Hervorzuheben sind die im Sommerfahrplan regelmäßig eingesetzten Ausflugszüge von Nürnberg und Bamberg nach Behringersmühle, die von zahlreichen Wanderern genutzt wurden.

Teilstück Forchheim–Ebermannstadt

Dieser Abschnitt wurde am 27. September 1987 in den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg aufgenommen und wird seitdem als Regionalbahnlinie R22 bezeichnet. Bis zum Fahrplanwechsel im Winter 2008 wurden Dieseltriebwagen der Baureihe VT 614 eingesetzt, seitdem fährt ein Zug der Baureihe 642 als einfacher bzw. oder Doppelzug.

Als Teil des „Dieselnetzes Oberfranken“ wurde die Strecke von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft am 8. Februar 2008 ausgeschrieben [1]. Die Gewinnerin der Ausschreibung, die agilis Verkehrsgesellschaft mbH, setzt seit dem 12. Juni 2011 einteilige Dieseltriebwagen vom Typ Stadler Regio-Shuttle RS1 ein. Damit verbunden sind verlängerte Betriebszeiten am Abend und ein dichterer Takt am Wochenende.[2]

Teilstück Ebermannstadt–Behringersmühle

Museumszug auf der Fahrt Richtung Behringersmühle

Zum 30. Mai 1976 stellte die DB den Personenverkehr auf dem Abschnitt Ebermannstadt–Behringersmühle ein. Da der Güterverkehr hier nie eine große Rolle gespielt hatte, plante die Deutsche Bundesbahn alsbald den Abbau der Gleisanlagen. Gegen die absehbare Entwicklung regte sich schon 1974 Widerstand, und es gelang der DFS, die Bahnstrecke zu kaufen. So wurde es möglich, ab 9. August 1980 hier einen touristischen Eisenbahnverkehr aufzunehmen, der im Sommerhalbjahr nach einem festen Fahrplan durchgeführt wird.

Hauptartikel: Dampfbahn Fränkische Schweiz

Literatur

  • Günther Klebes: Links und rechts der Wiesenttalbahn. Europäische Bibliothek, Zaltbommel 1984. ISBN 978-90-288-2801-8.
  • Wolfgang Bleiweis, Ekkehard Martin, Stefan Winkler: Fränkische Nebenbahnen einst und jetzt – Oberfranken. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1986, ISBN 3-922138-25-X.

Weblinks

 Commons: Bahnstrecke Forchheim–Behringersmühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie: Freistaat Bayern schreibt Diesel-Zugleistungen auf dem Schienennetz in Nordostbayern aus. Pressemitteilung vom 11. Februar 2008
  2. Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG): http://www.bayern-takt.de/dl/Presseinformation_Verkehrsvertrag_130209_final.pdf

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