Stempeltaxe

Stempeltaxe
Wechselsteuermarke 1927
Wechselsteuermarke 1938

Als Stempelsteuern (auch Stempeltaxe oder Urkundensteuer; engl. stamp duty oder stamp tax) bezeichnet man Abgaben, also sowohl Steuern als auch Gebühren, die durch Abstempeln der entsprechenden Papiere oder Gegenstände mit einem Stempel und oft einer Stempelmarke erhoben werden. Dabei decken sich die Stempelsteuern im wesentlichen mit den Verkehrsteuern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wechselsteuermarken, 1988

Proportionell abgestuft waren hauptsächlich nur die Wechselstempelsteuern, die Erbschaftsteuern, die Stempel auf Übertragung von Grundeigentum und von einigen Wertpapieren.

Das Deutsche Reich besaß an solchen Stempelsteuern die Wechselstempelsteuer, den Spielkartenstempel und die Börsensteuer; in der Bundesrepublik Deutschland wurde bis 31. Dezember 1991 eine Wechselsteuer erhoben, die den Charakter einer Stempelsteuer hatte. Die Gliederstaaten verfügten über zahlreiche Urkundenstempel, Erbschaftsstempel und Gebührenstempel.

Die französischen Stempelsteuern waren teils Verbrauchsstempel (Dimensionsstempel von Zeitschriften, öffentlichen Ankündigungen usw.), teils Urkundenstempel (als Dimensions- oder als Wertstempel auf alle Akte der öffentlichen Agenten, der Gerichte und Verwaltungsbehörden usw.). Der englische Stempel war meistens ein Fixstempel.

Der Versuch der Briten, in den nordamerikanischen Kolonien den Stamp Act, einzuführen, löste einen Eklat aus, der mit zur Unabhängigkeitserklärung und zur Gründung der USA führte.

Stempelsteuern gibt es heute noch beispielsweise in Österreich in Form von Stempelgebühren, beispielsweise beim Ausstellen von Ausweisen oder Beurkundungen, sowie in der Schweiz in Form von Stempelabgaben. In Deutschland fällt in solchen Fällen eine Bearbeitungsgebühr an.

Situation in verschiedenen Ländern

Indien

In Indien wird die Stempelsteuer unter anderem bei der Gründung von Unternehmen und Gesellschaften sowie dem Kauf oder Verkauf von Unternehmensanteilen erhoben[1].

Schweiz

In der Schweiz gib es die Stempelsteuer für Börsengänge. Diese ist in Höhe von 1% des Ausgabepreises der Aktien[2].

Zypern

In Zypern muss zum Beispiel für einen Kaufvertrag für ein Haus, bevor dieser im Grundbuchamt hinterlegt werden kann, eine entsprechende Stempelsteuer innerhalb von 30 Tagen bezahlt werden. Diese richtet sich dabei nach dem Kaufpreis des Kaufobjektes[3].

Siehe auch

Weblinks

Arten von Stempelabgaben

Fußnoten

  1. http://www.girt.de/Berlin%20Dr%20Weisser%20080706.pdf
  2. Börsenprospekt der Edisun Power (Seite 9)
  3. http://www.maispa.com/maieng/?d=legalandfinancial&p=showsub&id=35&lang=de
Bitte beachte den Hinweis zu Rechtsthemen!

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Frankreich [3] — Frankreich (Gesch.). I. Vom Anfang der geschichtlichen Zeit bis zum Ende der römischen Herrschaft, 486 v. Chr. Die ersten Bewohner des heutigen F s waren Celten (s.d.), von den Römern Gallier genannt; nur einzelne Theile des Landes wurden zu der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Zeitungen u. Zeitschriften — Zeitungen u. Zeitschriften, literarische Erzeugnisse, welche an bestimmten Orten u. zu bestimmten Zeiten erscheinend, Nachrichten über Gegenstände bringen od. Fragen erörtern, welche gerade nur für die Zeit Interesse haben. Während das Wort… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Großbritannien — (Great Britain, hierzu Karte »Großbritannien«), die große, England, Wales und Schottland umfassende Insel, ein Name, der bei der Vereinigung Schottlands mit England zu Einem Reich (6. Mai 1707) wieder geltend gemacht wurde, im Gegensatz zu… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Stamp Tax — Wechselsteuermarke 1927 Wechselsteuermarke 1938 Als Stempelsteuern (auch Stempeltaxe oder Urkundensteuer; engl. stamp duty oder stamp tax) bezeichnet man …   Deutsch Wikipedia

  • Stamp duty — Wechselsteuermarke 1927 Wechselsteuermarke 1938 Als Stempelsteuern (auch Stempeltaxe oder Urkundensteuer; engl. stamp duty oder stamp tax) bezeichnet man …   Deutsch Wikipedia

  • Stempelsteuer — Wechselsteuermarke 1927 Wec …   Deutsch Wikipedia

  • Stempelsteuern — Wechselsteuermarke 1927 Wechselsteuermarke 1938 Als Stempelsteuern (auch Stempeltaxe oder Urkundensteuer; engl. stamp duty oder stamp tax) bezeichnet man …   Deutsch Wikipedia

  • Wechselsteuer — Wechselsteuermarke 1927 Wechselsteuermarke 1938 Als Stempelsteuern (auch Stempeltaxe oder Urkundensteuer; engl. stamp duty oder stamp tax) bezeichnet man …   Deutsch Wikipedia

  • Pitt [1] — Pitt, 1) Thomas P., Gouverneur von Madras, Besitzer des großen, nach ihm benannten Diamanten, s.d. h). 2) William, Graf von Chatham, Enkel des Vorigen, geb. 17. Nov. 1708 in Westminster, trat als Cornet in ein Cavallerieregiment, verließ aber… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Sardinische Monarchie [2] — Sardinische Monarchie (Gesch.). Die S. M. od. das Königreich Sardinien besteht als solches erst seit dem Vertrage vom 24. August 1720, wo die Insel Sardinien u. das frühere Herzogthum Savoyen (seit 1713 Königreich) unter König Victor Amadeus I.… …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”