Syke-Barrien

Syke-Barrien
Syke-Barrien
Stadt Syke
Wappen von Syke-Barrien
Koordinaten: 52° 56′ N, 8° 50′ O52.9413888888898.829166666666720Koordinaten: 52° 56′ 29″ N, 8° 49′ 45″ O
Höhe: 20 m ü. NN
Fläche: 10,75 km²
Einwohner: 5.097 (2006)
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 28857
Vorwahl: 04242
Die alte B6
Blick über Barrien von oberhalb des Friedhofes nach Westen

Syke-Barrien [ˌziːkəˈbari̯ən] (nicht: [ˌzyːkəˈbariːn]) ist ein Stadtteil der Stadt Syke, Landkreis Diepholz, Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Seit der Eingemeindung durch die Stadt Syke im Jahr 1974 ist die vorher selbständige Gemeinde Barrien eine Ortschaft der Stadt Syke. Sie liegt im Nordwesten des Landkreis Diepholz etwa 5 Kilometer nördlich von Syke. Zusammen mit den Syker Ortschaften Ristedt und Okel wird ein nördlicher Bereich mit der Verbindung zum „Bremer Speckgürtel“ gebildet. Barrien liegt ca. 15 km südlich der Hansestadt Bremen, am Rande des Naturparks Wildeshauser Geest.

Einwohnerzahlen von Barrien
Jahr Einwohner
1885 763
1925 1188
1950 2434
1966 3024
1982 3987
2006 5097

Barrien liegt auf 20 m ü. NN und gliedert sich in drei Ortsteile:

  • Barrien-Ortsmitte
  • Barrien-Heide
  • Barrien-Auf den Bülten

Nachbargemeinden

Nachbarn der bis 1974 selbständigen Gemeinde Barrien sind die Syker Ortsteile Gessel (mit Leerßen), Ristedt, Okel und Syke (Kernbereich); von der Syker Nachbargemeinde Weyhe im Norden sind es deren Gemeindeteile Melchiorshausen, Hahnenfelde und Jeebel.

Zum Kirchspiel Barrien gehören Ristedt, Gessel, Leerßen, Barrien, Okel und Osterholz.

Flüsse / Bäche

Durch Barrien fließt die Hache, die weiter in nördlicher Richtung nach Weyhe-Lahausen und Weyhe-Kirchweyhe fließt. Dort mündet sie in den Kirchweyher See, aus dem sie dann - nun vereinigt mit dem Süstedter Bach - als Ochtum in die Weser weiterfließt. Die Hache speist in der Ortsmitte Barrien den Mühlenteich, der parkähnlich angelegt zu Spaziergängen nahe der Wassermühle animiert.

Politik

Wappen Barrien

Wappen

Da Barrien vor der Gebietsreform eigenständige Gemeinde war, darf auch heute noch offiziell das vorher gültige Wappen verwendet werden. Es zeigt ein blau-silber geteiltes Feld, im oberen blauen Feld eine goldene Waage, deren Schalenschnüre mit einem freischwebenden silbernen Schwert, golden und gerifft, belegt sind, unten im Feld ein halbes Wassermühlenrad.

Infrastruktur

Die Ortschaft Barrien verfügt über:

  • Drei Kindergärten
  • Grundschule
  • Sportzentrum mit Tennishalle
  • Hallenbad und zwei Sporthallen
  • Schützenhalle
  • Zwei Altenpflegeheime
  • Freiwillige Feuerwehr Syke - Ortsfeuerwehr Barrien (Stützpunktfeuerwehr)
  • Feuerwehrtechnische Zentrale (Einrichtung des Landkreises Diepholz)

Verkehr

Die B 6 durchschneidet den Ort und schafft Verbindung zum Norden (Bremen, A 1 und A 27) und zum Süden (Hannover, A 2). Der 1 km vom Barrier Ortskern entfernte ehemalige Bahnhof in Barrien-Heide (seit 1972 nur noch Haltepunkt) der DB gehört zur Strecke Bremen-Osnabrück. Insgesamt 38-mal an Wochentagen hielten bis zum 12. Dezember 2010 die Regionalzüge der DB. Seit Dezember 2010 ist der Barrier Bahnhof einer von zwei Regio-S-Bahn Haltepunkten in Syke. Nördlich von Barrien überkreuzt die B6 die Bahnstrecke Syke-Bremen. Diese Brücke ist der Pflichtmeldepunkt Sierra. Alle Flugzeuge, die von Süden kommen und nach Sichtflugregeln in die Luftraumkontrollzone Bremen einfliegen, müssen diesen Punkt überfliegen.

Erst im Jahr 1962 haben alle Barrier Straßen und einige Wege Namen bekommen. 1974, als Barrien mit 12 anderen Ortschaften zur neuen „Stadt Syke“ fusionierte, mussten einige Barrier Straßen umbenannt werden, um Doppelbenennungen in den verschiedenen Syker Ortsteilen zu beheben.

Barrien liegt am Jakobsweg in Norddeutschland, genauer an der Teilstrecke zwischen Bremen und Osnabrück. Für den näheren Bereich verläuft die Route über den Hohen Berg in Leerßen, Sörhausen, Fesenfeld, Gräfinghausen, Klosterseelte und Dünsen nach Harpstedt.

Vereine

Neben Sport-, Schützen-, Gesangverein und Kyffhäuser-Kameradschaft hat der KunstVereinSyke e.V. sein Domizil in Barrien.

Sehenswürdigkeiten

  • Ev.-luth. St. Bartholomäus-Kirche: Als Gründungsjahr der im Kern romanischen Feldsteinkirche wird das Jahr 1032 angegeben. Gotische Formen beherrschen den Baukörper des Chors. 1954 wurden im Zuge von Renovierungsarbeiten am Chorgewölbe spätgotische Malereien entdeckt – vermutlich aus dem 15. Jahrhundert. Altar und Kanzel aus dem Barock, ein Taufstein aus dem Jahr 1660 und eine große Empore (1710) mit Szenen des Alten und Neuen Testaments gehören zu den weiteren Schätzen der Kirche.
  • Wassermühle an der Hache: Kaum eine Wassermühle in Norddeutschland ist so vollständig erhalten wie die in Barrien. 1345 wurde sie zum ersten Mal erwähnt, als die Gebrüder Klenck ihre Mühle „im Kercdorpe tho Beringen“ an den Grafen von Hoya verkauften. Das heutige Mühlenhaus wurde 1857 gebaut. Das unterschlächtige Wasserrad stammt aus dem 18. Jahrhundert. Bis 1972 diente sie als Getreidemühle. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten im Jahre 1974 kann die Mühlentechnik noch zum Teil besichtigt werden. Heute ist die Mühle ein geschütztes Baudenkmal unserer technischen Kulturgeschichte und des früheren ländlichen Gemeindelebens. Im Innern der Mühle zeugen die zwei vollständig vorhandenen Mahlwerke, die mit der gesamten Mühlentechnik erhalten sind, von der Vergangenheit. Wenn sich heute das große Wasserrad dreht, wird sauberer Strom für Besucher und Bewohner der Mühle produziert. Studenten der Hochschule Bremen entwickelten die Anlage 1997 auf der Basis der alten Mühlentechnik. In der Mühle befinden sich heute eine Wohnung, ein Café und ein Kunstgewerbeladen. Der Verein Rüttelschuh e.V. veranstaltet in der Mühle Folkkonzerte, klassische Konzerte sowie Lesungen und Kabarett.
  • Auf dem Friedhof an der B 6 findet sich seit 2005 ein Mahnmal. Die Stahlskulptur von Elsa Töbelmann und Henning Greve ist ein Denkmal für die 25 Babys von osteuropäischen Fremdarbeiterinnen, die 1944/45 im von den Nationalsozialisten eingerichteten sog. „Polenkinderheim“ zu Tode kamen und auf dem Barrier Friedhof bestattet wurden.
  • Kriegerdenkmal auf dem Kirchhof der ev.-luth. Kirche. Es enthält die Namen von 37 Gefallenen und 3 Vermissten aus dem 1. Weltkrieg und die Namen von 89 Gefallenen und 24 Vermissten aus dem 2. Weltkrieg. (siehe Kriegerdenkmale (Syke)#Barrien)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

Galerie

Literatur

  • Heiner Büntemeyer u. Rudolf Lüdemann (Red.): Die Kirche in Barrien. Chronik zur Rettung eines Kulturdenkmals. Syke 1980, 60 S.
  • Heiner Büntemeyer: Wanderwegebeschreibung im Bereich der Grundschule Barrien. (Hrsg.: Werbering Barrien e. V.), Syke-Barrien 1983, 80 S.
  • Barrien. In: Heinz-Hermann Böttcher, Heiner Büntemeyer, Hermann Greve und Wilfried Meyer: SYKE und umzu. Syke 1983, ISBN 3-923965-00-1, Seite 82-120
  • Barrien. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1992, S. 192; ISBN 3-422-03022-0
  • Barrien. In: Hermann Greve u. Gabriele Ullrich: 13mal Syke. Eine historische Lesereise. Weyhe 1992, Seite 13-21
  • Barrien. In: Hermann Greve u. Klaus Fischer (Fotos): Stadtbilder aus Syke. Leipzig 1996, Seite 11-13
  • Krötenroute. (u.a. Barrien). In: Hermann Greve u. Gabriele Ullrich: Unterwegs ... in Syke. Ein Kultur- und Naturreiseführer für Syke und seine Ortsteile. Ein Führer durch die Hachestadt. Natur- Kultur – Geschichte. Fischerhude 2002, Seite 59-83
  • Heinz-Hermann Böttcher: 1962 - 2002. 40 Jahre „Lindenstraße“ in Barrien. Eine Straße im Ortsteil Barrien der Stadt Syke. Geschichte - Geschichten - Dokumente - Einwohnerlisten – Fotos. (Typoskriptdruck im Eigenverlag), Syke 2003, 260 S. m. zahlr. Abb.
  • Heinz-Hermann Böttcher: Es begann in der Lindenstraße ... Barrier Firmengeschichte(n) 1924 - 2004. (Typoskriptdruck im Eigenverlag), Syke 2004, 60 S. m. 29 Abb.
  • Heinrich Schmidt-Barrien: Barrien/Bremen. In: Aus meinen Jungensjahren. Uthlede, Hamelwörden und Barrien. 1902 – 1917. Heide 1992, Seite 128-189 und 194/195; ISBN 3-8042-0572-0

Weblinks


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