Sächsische Landgemeindeordnung von 1838

Sächsische Landgemeindeordnung von 1838

Die Sächsische Landgemeindeordnung von 1838 war ein regelnder Eingriff seitens des Staates in die dörflichen Gemeindeverfassungen und stellte eine Vereinheitlichung der Verhältnisse dar. [1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zuvor regelte die sogenannte Altgemeinde das Leben in den Dörfern. Nach 1830 zerfielen die feudalen Strukturen in Sachsen immer mehr und die Erb-, Lehns- und Gerichtsherrschaften wurden in ihren Befugnissen immer weiter eingeschränkt. Mit dem Erlass der Sächsischen Landgemeindeordnung vom 7. November 1838 und deren Inkrafttreten am 1. Mai 1839 bekamen die sächsischen Gemeinden das Selbstverwaltungsrecht.

Struktur

Beratung und Beschlussfassung über Gemeindeangelegenheiten waren seitdem Sache der von den Einwohnern gewählten Gemeindevorstände, die sich an den Sozialstrukturen, wie zum Beispiel Bauern, Häusler und Handwerker, des jeweiligen Dorfes orientierten. Diese wählten wiederum aus ihrer Mitte die Gemeindeältesten und den in seinen Befugnissen einem Bürgermeister vergleichbaren Vorstand. Zur Schlichtung einfacher Streitfälle wurde von der Oberbehörde zusätzlich ein Lokalrichter eingesetzt.

Neuregelung der Bezirke

Auch die Abgrenzung der Gemeindebezirke wurde durch die Landgemeindeordnung neu geregelt. Grundstücke, die bisher außerhalb eines Gemeindeverbandes lagen, mussten sich nun einer Gemeinde anschließen oder, wenn die entsprechenden Voraussetzungen gegeben waren, einen neue Landgemeinde bilden.

Siehe auch

Literatur

  • Frank Andert: Im Archiv gestöbert - Historisches aus Radebeul: die sächsische Landgemeindeordnung von 1838. In: Vorschau und Rückblick: Monatsheft für Radebeul und Umgebung, Heft 11/2008, S. 2–4. Radebeuler Monatshefte e. V., Radebeul 2008.

Einzelnachweise

  1. Adelsprobe an der Moderne, Josef Matzerath, Seite 382

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