Tauchen (Gemeinde Mariasdorf)

Tauchen (Gemeinde Mariasdorf)
Wappen Karte
Wappen von Mariasdorf
Mariasdorf (Österreich)
DEC
Mariasdorf
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Burgenland
Politischer Bezirk Oberwart (OW)
Fläche 20,5 km²
Koordinaten 47° 22′ N, 16° 14′ O47.36652777777816.231472222222412Koordinaten: 47° 22′ 0″ N, 16° 13′ 53″ O
Höhe 412 m ü. A.
Einwohner 1.188 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 58 Einwohner je km²
Postleitzahl 7433
Gemeindekennziffer 1 09 11
AT113
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Marktgemeinde Mariasdorf
7433 Mariasdorf
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Reinhard Berger (SPÖ)
Gemeinderat (2007)
(19 Mitglieder)
12 SPÖ, 5 ÖVP, 2 FPÖ
Lage der Marktgemeinde Mariasdorf
Karte
Hauptstraße
Hauptstraße
Gotische Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt

Mariasdorf (ungar. Máriafalva) ist eine Marktgemeinde im südlichen Burgenland in Österreich.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Gemeinde liegt im südlichen Burgenland im Bezirk Oberwart, etwa 15 km westlich der Staatsgrenze zu Ungarn.

Nachbargemeinden sind Oberschützen, Bad Tatzmannsdorf, Stadtschlaining und Bernstein im Burgenland.

Die nächstgelegenen Kleinstädte sind Pinkafeld (8 km westlich) und Oberwart (9 km südlich). Die nächste größere Stadt ist Steinamanger (Szombathely) in Ungarn, das etwa 30 km östlich von Mariasdorf liegt. Auch Graz (70 km südwestlich) und Wien (90 km nördlich) sind in kurzer Zeit erreichbar und wichtige Ziele für Berufspendler aus der Region[1].

Ortsteile der Marktgemeinde Mariasdorf sind Bergwerk (2001: 145 Einwohner), Grodnau (334), Mariasdorf (479), Neustift bei Schlaining (134) und Tauchen im Burgenland (165).[2]

Das östliche Gemeindegebiet mit Bergwerk, Grodnau und Neustift gehört zum Bernsteiner Gebirge, die westlichen Ortsteile Mariasdorf und Tauchen liegen in einer etwas flacheren, zum Flüsschen Pinka hin abfallenden Landschaft.

Geschichte

Der Ort gehörte jahrhundertelang zu Ungarn (Deutsch-Westungarn) und seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Mariasdorf wurde 1388 erstmals urkundlich erwähnt. In einer auf den 4. Mai d.J. datierten Urkunde verpfändete der ungarische König und spätere deutsche Kaiser Sigismund die Herrschaft Bernstein einschließlich ihrer namentlich genannten Dörfer an die Gebrüder Kanizsai.[3]

Während des Mittelalters entwickelte sich das Gebiet zu einer Bergbauregion mit Eisen-, Kupfer- und Schwefelkiesabbau. Die Herrscherfamilie Kanizsai ließ für die hier arbeitenden Bergleute die bis heute erhaltene gotische Kirche errichten, eines der bekanntesten mittelalterlichen Bauwerke des Burgenlands.

Mariasdorf wurde 1849 durch einen Großbrand weitgehend zerstört. Zwischen 1899 und 1913 kam es durch Auswanderung nach Nordamerika zu einem starken Bevölkerungsverlust.[3]

Die bis dahin eigenständigen Gemeinden Gemeinden Bergwerk, Grodnau, Mariasdorf, Neustift bei Schlaining und Tauchen wurden mit Gültigkeit vom 1. Jänner 1971 zur neuen Gemeinde Mariasdorf zusammengeschlossen.

Mariasdorf ist seit 1988 Marktgemeinde (durch VO 26).

Politik

Bürgermeister ist Reinhard Berger von der SPÖ, Vizebürgermeister Manfred Karner von der SPÖ. Amtsleiter ist Reinhard Berger. Die Mandatsverteilung in der Gemeindevertretung (19 Sitze) ist SPÖ 12, ÖVP 5, FPÖ 2 Mandate.

Wappen

Blasonierung: In Rot über einem mit einem goldenen Bergwerksstollen belegten grünen Dreiberg eine goldene, schwarzbedachte Kirche, begleitet von natürlichen Pappelbäumen.

Das Wappen wurde am 16. April 1988 verliehen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die spätgotische Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt zählt zu den schönsten des Burgenlandes. Der Bau wurde um 1400 am Standort einer bereits existierenden Kirche begonnen, aber wohl im frühen 15. Jahrhundert eingestellt. Bis dahin bestand wohl nur der Chorraum. Am Ende des Jahrhunderts wurden die Arbeiten mit dem Bau des Kirchenschiffs fortgesetzt. Das Westportal wurde 1490 vollendet. Das Sakramentshaus an der Nordwand trägt die Jahreszahl 1483. Auch Sakristei, Beinhaus und die beiden Treppentürme stammen wohl aus dieser Bauphase.[4]

Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Kirche umgebaut, um sie an den damaligen Zeitgeschmack des Barock anzupassen. 1882-99 wurden diese Umbauten unter der Leitung von Imre Steindl, des Architekten des Budapester Parlaments, weitgehend rückgängig gemacht und das Bauwerk wieder in gotischer Formensprache gestaltet. Zeuge dieses zweiten, neugotischen Umbaus sind der Hochaltar, die Kanzel, das Taufbecken und die Buntglasfenster.[4]

Die Kirche Mariae Himmelfahrt dient heute als römisch-katholische Pfarrkirche im Pfarrverband Mariasdorf-Bernstein im Bistum Eisenstadt.

Verkehr und Infrastruktur

Die wichtigste Verkehrsader im Gemeindegebiet ist die Burgenland-Bundesstraße (B 50), die das nämliche Bundesland in Nord-Süd-Richtung durchzieht und am östlichen Ortsrand von Mariasdorf als Umgehungsstraße trassiert ist.

Die nächstgelegene Bahnstrecke ist die Pinkatalbahn mit Haltepunkten u.a. in Pinkafeld, Riedlingsdorf und Oberwart, die früher bis zum Bahnknoten Steinamanger/Szombathely führte und heute in Oberwart endet. Die 1997 stillgelegte Zweigstrecke von Oberwart in Mariasdorfs Nachbargemeinde Oberschützen wird derzeit von einem privaten Verein für Nostalgiefahrten reaktiviert.

Die Gemeinde verfügt über zwei Volksschulen (in Mariasdorf und Grodnau), Sportplätze in allen Ortsteilen und einen Radrundweg.

In Mariasdorf gibt es keine Straßennamen. Postadressen setzen sich aus dem Namen des Ortsteils und der Hausnummer zusammen.

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Volkszählung vom 15. Mai 2001 -- Erwerbspendler nach Pendelziel Nach dieser Zählung hatten 2001 von den 543 in der Gemeinde gemeldeten Erwerbstätigen 67 (also 1/8) ihren Arbeitsplatz in Wien.
  2. Statistik Austria:Volkszählung vom 15. Mai 2001 -- Einwohner nach Ortschaften
  3. a b Gemeindewebsite: Gemeinde Mariasdorf – Geschichte und Kultur
  4. a b Bistum Eisenstadt: Pfarrkirche Mariasdorf

Weblinks


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