Teufenthal AG

Teufenthal AG
Teufenthal
Wappen von Teufenthal
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk: Kulm
BFS-Nr.: 4145Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 5723
Koordinaten: (651250 / 242563)47.3319378.116674453Koordinaten: 47° 19′ 55″ N, 8° 7′ 0″ O; CH1903: (651250 / 242563)
Höhe: 453 m ü. M.
Fläche: 3.57 km²
Einwohner: 1644
(31. Dezember 2008)[1]
Website: www.teufenthal.ch
Karte
Karte von Teufenthal

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Wartung/Pixel

Teufenthal ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Kulm im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt im mittleren Wynental.

Die Gemeinde ist nicht zu verwechseln mit Teuffenthal im Kanton Bern.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Strassendorf liegt im unteren Teil eines engen, drei Kilometer langen Seitentals der Wyna, das sich in östlicher Richtung zur Hochebene von Dürrenäsch erstreckt. Es wird im Norden durch die Ausläufer des Surbergs begrenzt, im Süden durch die Ausläufer des Hohen Felsens. Nur ein kleiner Teil des Dorfes liegt in der Talebene der Wyna, der Fluss bildet die westliche Gemeindegrenze.

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 357 Hektaren, davon sind 160 Hektaren bewaldet und 61 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 630 Metern auf dem Bampf (einem Ausläufer des Surbergs), die tiefste Stelle liegt auf 438 Metern an der Wyna.

Nachbargemeinden sind Gränichen im Norden, Seon im Nordosten, Dürrenäsch im Osten und Unterkulm im Süden.

Geschichte

Töfendal wurde erstmals am 4. März 1173 in einem Schutzbrief erwähnt, den Kaiser Barbarossa dem Chorherrenstift in Beromünster ausstellte. Während des Mittelalters lag das Dorf im Herrschaftsbereich der Grafen von Lenzburg, ab 1173 in jenem der Grafen von Kyburg. Nachdem diese ausgestorben waren, wurden die Habsburger im Jahr 1264 die neuen Landesherren. Inhaber der niederen Gerichtsbarkeit waren die Herren von Trostburg, die im 12. Jahrhundert oberhalb des Dorfes die gleichnamige Burg errichten liessen.

1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Teufenthal gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau. Die Reformation wurde 1528 eingeführt. Die Trostburg und die niedere Gerichtsbarkeit waren 1346 in den Besitz der Herren von Rinach gelangt, 1486 an die Herren von Hallwyl. Diese verkauften 1616 ihren Besitz an die Stadt Brugg. Bern duldete den Machtzuwachs seiner Untertanenstadt jedoch nicht und zog die Herrschaftsrechte an sich. Teufenthal bildete daraufhin einen Teil des Gerichtsbezirks Trostburg innerhalb des Amtes Lenzburg. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Teufenthal gehört seither zum Kanton Aargau.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging die Bevölkerungszahl um etwa einen Sechstel zurück. Der Rückgang war aber weit weniger ausgeprägt als in zahlreichen Nachbargemeinden. Ab 1867 war die Tabakindustrie für einige Jahrzehnte vorherrschend. Am 5. März 1904 erfolgte die Eröffnung der Wynentalbahn. 1921 nahm die Druckgiesserei ihren Betrieb auf, die bis heute das wirtschaftliche Leben der Gemeinde prägt. Zwischen 1900 und 1970 verdreifachte sich die Einwohnerzahl; seither stagniert sie jedoch, weil die Baulandreserven in der kleinräumigen Gemeinde weitgehend erschlossen sind.

Sehenswürdigkeiten

Das Dorfzentrum wird von der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Trostburg überragt, die sich auf einem dreissig Meter hohen Felssporn befindet.[2]

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Gelb gestürzte blaue Spitze mit steigendem gelbem Halbmond, überhöht von fünfstrahligem gelbem Stern.» Erstmals abgebildet wurde das Wappen 1811 auf dem Gemeindesiegel. Die umgekehrte Spitze deutet ein tiefes Tal zwischen zwei Bergen an.[3]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[4]

Jahr 1764 1803 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 377 457 666 537 694 1060 1350 1622 1564 1594 1598

Am 31. Dezember 2007 lebten 1600 Menschen in Teufenthal, der Ausländeranteil betrug 22,2 %.[5] Bei der Volkszählung 2000 waren 54,8 % reformiert. 23,6 % römisch-katholisch und 10,3 % moslemisch; 1,7 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 85,7 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 6,8 % Serbokroatisch, 2,6 % Italienisch, 2,2 % Albanisch.[6]

Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden. Gemeindeammann der Amtsperiode 2006-2009 ist Urs Lehner.

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht in Unterkulm zuständig. Teufenthal gehört zusammen mit Oberkulm und Unterkulm zum Friedensrichterkreis Kulm.

Wirtschaft

In Teufenthal gibt es rund 550 Arbeitsplätze, davon 7 % in der Landwirtschaft, 64 % in der Industrie und 29 % im Dienstleistungsbereich.[7] Das mit Abstand grösste Unternehmen ist die Injecta AG, die auf Druckguss-Technologien spezialisiert ist und seit 1988 zur Alu Menziken Gruppe gehört. Zahlreiche Erwerbstätige sind Wegpendler und arbeiten in der Region Reinach oder in der Umgebung von Aarau.

Verkehr

Das Dorf liegt an der Wynental-Hauptstrasse von Aarau über Beromünster nach Luzern. Eine Nebenstrasse führt über Dürrenäsch nach Hallwil ins Seetal. Der Anschluss an das Netz des öffentlichen Verkehrs erfolgt durch die Wynentalbahn, die unmittelbar neben der Hauptstrasse verläuft. Vom der Haltestelle Teufenthal aus verkehrt eine Buslinie der Gesellschaft Regionalbus Lenzburg zum Bahnhof Boniswil-Seengen im Seetal und weiter nach Lenzburg.

Bildung

Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und eine Primarschule. Sämtliche Oberstufen der obligatorischen Volksschule können in Unterkulm besucht werden. Die nächstgelegene Kantonsschule (Gymnasium) befindet sich in Aarau.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2008 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  2. Trostburg
  3. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004. ISBN 3-906738-07-8
  4. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Kulm - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  5. Bevölkerungsstatistik 2. Halbjahr 2007 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  6. Gemeindeporträt - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  7. Betriebszählung 2005 - Statistisches Amt des Kantons Aargau

Weblinks


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