Todsonntag

Todsonntag
Kasel für Lätare und Gaudete

Lätare (lat. laetare (Imperativ): freue dich!) ist der nach dem Anfangswort des Introitus in der römisch-katholischen und evangelisch-lutherischen Liturgie benannte 4. Fastensonntag. Die Verwendung des entsprechenden Introitus und damit die Benennung des Sonntags sind sehr alt.

„Laetare cum Hierusalem, et exsultate in ea, omnes qui diligitis eam.“ („Freut euch mit Jerusalem! Jubelt in der Stadt, alle, die ihr sie liebt. Seid fröhlich mit ihr, alle, die ihr über sie traurig wart.“ (Jes 66,10 EU))

Der Sonntag Laetare steht in der Mitte der Fastenzeit („Mittfasten“) und hat einen fröhlicheren, tröstlichen Charakter. Dies wird in der Tradition durch eine abweichende liturgische Farbe der Paramente ausgedrückt: Das Violett der Fastenzeit kann an diesem Tage zu Rosa aufgehellt werden, das österliche Weiß strahlt gewissermaßen schon hindurch.

In der römisch-katholischen Kirche wird Lätare auch „Rosensonntag“ genannt, da an diesem Tag vom 11. bis zum 19. Jahrhundert die Goldene Rose (Tugendrose) gesegnet wurde, die der Papst einer Person oder Institution verlieh, die sich um die Kirche besonders verdient gemacht hatte. Eine andere Bezeichnung für diesen Sonntag – abgeleitet vom Evangelium von der wundersamen Brotvermehrung – ist „Brotsonntag“. Regional wird Lätere auch Todsonntag genannt, was auf den uralten Brauch des allegorischen Todaustragens von Winter und Sommer zurückgeht, bei dem der Sommer gewinnt.

Im Südwesten Deutschlands wird in vielen Orten am Sonntag Laetare der Brauch der Winterverbrennung gefeiert.

An Laetare wird – wie an jedem Sonntag – das Fasten ausgesetzt: An diesem Tag darf der Christ „secundum carnem“ (gemäß dem Fleisch) leben; während die Fastentage ihm gebieten, „secundum spiritum“ (gemäß dem Geiste) – also unter Verzicht auf fleischliche Genüsse – zu leben.

Siehe auch


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