UV Direktdruck

UV Direktdruck

Der UV Direktdruck ist dem Großformatdruck (LFP - Large Format Printing) zuzuordnen.

Der wesentliche Unterschied zum herkömmlichen Tintenstrahldruck (Wasser- oder Lösemittelbasierend) ist, dass die Tinte nicht in das Material eindringt, sondern auf dem zu bedruckenden Material liegt. Diese Tatsache ermöglicht es, nahezu alle Materialien zu bedrucken. Einer der Hauptanwendungsbereiche ist zum Beispiel der Druck auf Acrylglas. Durch die Druckauflösung von bis zu 1.440 dpi ist es möglich auch Fotos direkt auf Acrylglas zu drucken.

Inhaltsverzeichnis

Funktionsweise

Die Tinte trocknet nicht - wie zum Beispiel auf einem Blatt Papier - normal an der Umgebungsluft ab sondern wird mit UV-Licht gehärtet. Die getrocknete Tinte hat eine leicht satinierte Anmutung die einem bedruckten hochwertigen Papier sehr nahe kommt. Daraus resultiert ein Nachteil in der Haltbarkeit unter Sonnenlicht bzw. widrigen Wetterbedingungen.

Vor- und Nachteile des Direktdrucks

Vorteile

  • günstige Kosten (durch den Druck direkt auf das Material ist keine Weiterverarbeitung wie z. B. Laminierung notwendig)
  • hohe Stückzahlen durch geringe Produktionszeit (siehe erster Punkt) möglich
  • hohe Flexibilität der Druckmaterialien
  • sehr hohe maximale Druckhöhe (ca. 5 cm)
  • Druckfarbe Weiß als Abdeck-/Untergrund- oder Spotfarbe

Nachteile

  • geringere Lebenserwartung des Drucks (im Vergleich zu z. B. mit Folie kaschierten Materialien)
  • meist beschränkte Plattengröße (gängige UV-Direktdrucker haben meist nur eine maximale Druckgröße von 2,44 m × 1,22 m)
  • ohne Laminierung keine Veränderung der Oberflächenanmutung möglich

Haltbarkeit

Die Haltbarkeit des UV-Direktdrucks wird mit 3-5 Jahren (je nach Material) angegeben. Nach dieser Zeit kann der Druck - da die Tinte auf dem Material liegt - abblättern.

Gängige Druckmaterialien

  • PVC Hartschaumplatten (Forex)
  • Aluminiumverbundplatten (Dibond)
  • Hohlkammerplatten (besonders für kurzfristige Einsätze wie z. B. Wahlen geeignet)
  • Acryl-/Plexiglas
  • Holz
  • Metall
  • Glas
  • Spiegel
  • Pappe

Durch die Rollenoption die einige Direktdrucker bieten ist es möglich auch klassische Rollenmaterialien wie Papier oder Planenmaterialien mit einem Direktdrucker zu bedrucken. Gerade im Bereich des kurzfristigen Messeeinsatzes kann diese Fertigungsmethode auch bei klassischen Präsentationsmedien wie Faltwänden verwendet werden.

Hersteller von Direktdruckmaschinen

Mittlerweile werden UV-Direktdrucker von nahezu allen bekannten Druckerherstellern angeboten. Nachfolgend eine Liste der bekanntesten Hersteller:

  • Hewlett Packard
  • OCE
  • Durst
  • Teckwin
  • Fuji
  • Mimaki
  • Agfa

Im Wesentlichen unterscheiden sich die Maschinen der großen Hersteller durch die erreichbare Druckauflösung, die Weißdruckoption, die Rollenoption und der maximalen Druckgröße.

Ein weiteres besonders Merkmal sind die unterschiedlichen Sicherheitsvorkehrungen, am Drucker, die z. B. Quetschungen verhindern bzw. verhindern, dass der Bediener dem UV-Licht der Lampen direkt ausgesetzt wird. Auch die nicht ausgehärteten Tinten, die als Aerosol in die Umwelt gelangen, bergen erhebniche Gefahrenquelle. Ein weitgehender Schutz vor dem sogenannten INK-Misting (Tintennebel) ist zwingend erforderlich.

Druckqualität

Die anfängliche Druckqualität des UV-Direktdrucks war der des konventionellen Solventdrucks auf Vinylfolie (für z. B. Werbeschilder) stark unterlegen. Diese betrug noch im Jahre 2006 maximal 300 dpi. Im Jahre 2008 ist die maximal erreichbare Druckauflösung auf 1.440 dpi angestiegen. Damit sind auch hochwertige Fotodrucke z. B. auf Acrylglas oder Aluverbundmaterialien möglich. Die Druckqualität steht mittlerweile somit dem konventionellen Druck kaum nach und wird gerade wegen der satinierten Oberfläche des Drucks gerne für Dekorationsprodukte verwendet.

Siehe auch


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