A-Check

A-Check

Luftfahrzeug-Instandhaltung (engl. aircraft maintenance, repair, and overhaul, MRO) umfasst die Inspektion, Wartung, Instandsetzung und Modifikation von Luftfahrzeugen und ist behördlich sehr detailliert geregelt.

Eine MRO-Organisation (z. B. eine Airline oder ein Wartungsbetrieb oder auch ein Luftfahrttechnischer Betrieb) führt diese Tätigkeiten am Flugzeug durch, um das Fluggerät sicher und betriebsbereit für den täglichen Flugbetrieb zu halten. Die Arbeiten umfassen verschiedenste Eindringtiefen von der kurzfristigen Reparatur an der Ramp (Flughafenvorfeld) während des Flugbetriebes bis zur kompletten Zerlegung und Wiederzusammenbau des vollständigen Flugzeuges im sog. D-Check. Mit seinen hochkomplexen Logistikprozessen hat sich eine eigene Branche mit über 36 Mrd.$ Umsatz weltweit entwickelt, die in Deutschland durch die Wartungstochter der Deutschen Lufthansa, die Lufthansa Technik AG angeführt wird. Weitere europäische Unternehmen sind MTU Maintenance, Air France Industries, KLM Engineering&Maintenance, Iberia, TAP Air Portugal sowie eine Reihe unabhängige Unternehmen (SR Technics Group, Jet Aviation, etc).

Der Begriff beschränkt sich nicht auf das komplette Flugzeug, sondern wird ebenso für Subsysteme, wie z. B. die Triebwerke oder Anbaugeräte, wie Generatoren, etc. geführt.

Inhaltsverzeichnis

Instandhaltung gewerblich genutzter Luftfahrzeuge

Die Instandhaltung gewerblich genutzter Luftfahrzeuge, insbesondere von Verkehrsflugzeugen, ist gemäß Anhang II der EU Verordnung 2042/2003 (Part 145) nochmals strenger reguliert und umfasst für jedes wichtige Bauteil zeit- oder flugstundenabhängige Ereignisse, die in Blöcken zusammengefasst werden können. Die Arbeiten werden in Routine-, Nonroutine- und Modifikationsarbeiten untergliedert.

Das Wartungs- und Instandsetzungskonzept für ein Verkehrsflugzeug besteht aus Wartungs- und Instandsetzungsereignissen, so genannten Letter-Checks, (A-Check, B-…, C-…, D-Check). A-Checks werden am häufigsten durchgeführt, der B-Check beispielhaft alle sechs Monate, ein C-Check wird etwa alle zwei Jahre durchgeführt und dauert einige Tage. Der D-Check ist das längste Ereignis, es steht etwa alle 10 Jahre an.

Routinearbeiten sind im voraus planbar, sind gemäß MPD (maintenance planning document) in bestimmten Zeitabständen zu wiederholen (Beispiele: div. Filterwechsel/Filterreinigung, Wechsel von Verschleißteilen, auch: Hangaring/Dehangaring, Durchführung von Inspektionen und Kontrollen).

Nonroutinearbeiten beinhalten die Behebung der durch die Inspektionen und Kontrollen erfassten Befunde (Befund: Abweichung des Ist-Zustands an Flugzeug) gegenüber dem Soll-Zustand (Structure Repair Manual, Aircraft Maintenance Manual, Konstruktionszeichnungen, …). Nonroutinearbeiten sind nicht / nur schwer planbar.

Das Arbeitspaket Modifikation beinhaltet die Durchführung von Umbauten, vom Flugzeughersteller oder der Luftfahrtbehörde vorgeschriebene Kontrollen, Modifikationen, Verbesserungen.

Genehmigte Instandhaltung

Sämtliche Checks werden nach einem behördlich genehmigten Instandhaltungsprogramm durchgeführt. Jeder Betreiber ist verpflichtet ein solches Instandhaltungsprogramm bei seiner zuständigen Luftfahrtbehörde genehmigen zu lassen. Ein solches Instandhaltungsprogramm ist stets auf ein bestimmtes Flugzeugmuster bezogen. Es kann vom Betreiber selbst oder einem Dienstleister erstellt oder auch bei dem Flugzeughersteller eingekauft werden. Das Rahmenwerk dazu bildet das Wartungshandbuch, das vom Flugzeughersteller geliefert wird. Es stellt eine Empfehlung dar, es sind aber noch unterschiedliche andere Vorgaben zu berücksichtigen.

Die Intervalle der Checks unterscheiden sich daher von Flugzeugmuster zu Flugzeugmuster und auch teilweise von Airline zu Airline beträchtlich, je nach dem mit welchem Instandhaltungsprogramm gearbeitet wird. Die im Instandhaltungsprogramm angegebenen Intervalle sind jedoch strengstens einzuhalten, bei Überschreitung drohen Maßnahmen durch die Luftfahrtbehörde.

A-Check / Minor Check

Der A-Check ist ein Wartungsereignis mit routinemäßiger Überprüfung von technischen Systemen, die für den Flugbetrieb wichtig sind, sowie die gründliche Wartung der Kabine. Ein A-Check ist je nach Flugzeugtyp alle 250 bis 650 Flugstunden fällig, also etwa alle zwei Monate.

A-Checks werden am häufigsten durchgeführt, der Umfang und die „Eindringtiefe“ der durchzuführenden Arbeiten wird innerhalb einer Nacht (im Hangar) durchgeführt ohne das Flugzeug aus seinem Flugbetrieb zu nehmen.

B-Check

Der B-Check ist eine Ergänzung zum A-Check und findet in der Regel alle 3–5 Monate statt, also etwa alle 1000 Flugstunden. Diesen Check gibt es jedoch nur noch für die Flugzeugtypen Boeing 737-200 und Boeing 747-200.

Es werden Arbeiten durchgeführt, die tiefer in die Flugzeugzelle und die Systeme eingreifen. Die Dauer dieses Checks beträgt ca. 150 Arbeitsstunden, und das Flugzeug ist somit für mindestens 12 h aus dem Flugbetrieb genommen.

C-Check / Major Check

Unter C-Check versteht man die detaillierte Inspektion der Flugzeugstruktur und einen gründlichen Test der Systeme, teilweise Freilegung der Verkleidung für gründliche Überprüfungen. Ein C-Check findet je nach Flugzeugtyp alle 15 bis 18 Monate statt, das Flugzeug bleibt dafür ungefähr ein bis zwei Wochen im Hangar. Ein solcher C-Check umfasst ca. 5000 Mannstunden.

IL-Check

Tiefgehende Kontrolle aller Bauteile von Struktur, Rumpf und Flügeln. Überprüfung und gegebenenfalls Reparatur der Geräte (Elektronik, Hydraulik). Einbau von Produktverbesserungen des Herstellers, Komplettüberholung der Kabine. Ein IL-Check findet in der Regel alle 48 Monate statt.

D-Check

Der D-Check ist einer Grundüberholung gleichgestellt und ist das intensivste, längste und teuerste Wartungsereignis. Er findet etwa alle sechs bis zehn Jahre statt. (Bei einer 747-400 nach 55000 Flugstunden.) Das Flugzeug wird bis auf die Grundstruktur freigelegt und muss ggf. danach neu lackiert werden. Im Verlauf des D-Checks fallen 30.000 bis 50.000 Arbeitsstunden an. Ein D-Check dauert etwa vier bis sechs Wochen und kann mehrere Millionen Euro kosten.

MRO Consultants

Gerade kleinere Fluggesellschaften nutzen häufig die Dienste externer Consultants um ihre Interessen bei der Überholung des Fluggerätes oder ihrer Komponenten zu kontrollieren. Manche dieser Firmen agieren weltweit, z. B. Bureau Veritas, andere sind im Vergleich hierzu kleiner, aber speziell auf den Luftfahrtbereich spezialisiert, wie z. B. AeroStrategy.net, ansässig in London (UK), Ann Arbour (US), eine Management Beratung, die sich ganz auf den Bereich MRO spezialisiert hat sowie die Boutique Luftfahrtstrategieberatung ADAVCO in Deutschland.

Siehe auch

Aircraft On Ground (AOG)


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