Venne (Ostercappeln)

Venne (Ostercappeln)

Venne ist seit 1972 ein Ortsteil der Gemeinde Ostercappeln im Landkreis Osnabrück und gehörte zuvor zum Altkreis Wittlage.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In einer Urkunde des Jahres 1087 wurden Venne und seine Mühle erstmalig erwähnt. Die Bauerschaften Broxten, Niewedde und Vorwalde bildeten nicht nur das Kirchspiel Venne sondern auch die Vogtei Venne. Seit dem 19. Jahrhundert bis 1972 war Venne eine Samtgemeinde, zu der die drei Gemeinden Broxten, Niewedde und Vorwalde gehörten. Von 650 Einwohnern im Jahr 1650 stieg die Bevölkerung auf 2000 im Jahre 1848. Heute leben knapp 3000 Einwohner in Venne. Die erste Kirche entstand 1290; nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde das Kirchspiel Venne lutherisch. 1847 ersetzte die heutige, nach Plänen des Architekten Quaet-Faslem erbaute Walburgiskirche das Vorgängergebäude. Vennes Bevölkerung lebte überwiegend von der Landwirtschaft. Davon zeugen noch heute viele guterhaltene Fachwerkhöfe in landschaftlich reizvoller Lage. Über die Hälfte der Bevölkerung bestand aus Heuerleuten. Diese Bevölkerungsschicht bildete auch den Großteil der etwa 1500 Auswanderer, die Venne im 19. Jahrhundert Richtung Amerika verließen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm Venne eine große Zahl Flüchtlinge und Heimatvertriebene auf. 1950 betrug ihr Anteil an der Bevölkerung mehr als ein Viertel. Viele davon sind in Venne heimisch geworden. Anfang der 1960er Jahre wurde das erste Neubaugebiet, die Siedlung „Hiese“ ausgewiesen. In den 1970er Jahren kamen die Mühlenbachsiedlung und in den 1980er Jahren die Baugebiete „Auf dem Kampe“ und „In der Strothe“ hinzu. Durch den Zustrom von Aussiedlern wuchs Venne weiter. In den 1990er Jahren wurde das Baugebiet „Hedlage“ besiedelt, und seit dem Herbst 1999 entwickelte sich auch im jüngsten Baugebiet „Am Esch“ rege Bautätigkeit.

Wirtschaft

Wer heute nicht mehr in der Landwirtschaft tätig ist, die noch immer eine große Rolle spielt, findet Arbeit in der Firma Meyer zu Venne, der größten Eiswaffelfabrik Europas, beim 100-jährigen Bauunternehmen Schomaker, in einem der anderen vielen Handwerksbetriebe oder fährt als Pendler nach Osnabrück.

Vereinswesen

Ausgiebige Freizeitbeschäftigung finden die Venner in den über 30 Vereinen. Der größte, der Turn- und Sportverein Venne hat über 1.200 Mitglieder. Auch andere große Vereine wie der Schützenverein (600 Mitglieder) leisten wertvolle Jugendarbeit. Der Heimatpflege hat sich der Heimat- und Wanderverein Venne verschrieben.

Angebote für Touristen

Gebäude auf der Mühleninsel
Gebäude auf der Mühleninsel

Der 1973 gegründete „Heimat- und Wanderverein Venne“[1] unterhält die folgenden Einrichtungen:

  • 120 Kilometer Wanderwege im Bereich Venne, darunter der überörtliche „Birkenweg“,
  • zwei Schutzhütten,
  • den im Jahre 2000 grundlegend sanierten Aussichtsturm auf dem Venner Berg,
  • eine Kneipp´sche Wassertretanlage,
  • das Kulturdenkmal Kalkofen des Hofes Hollewedde,
  • zwei Museumsinseln mit einem Backhaus, einer Bleichhütte, zwei Remisen, einem Pferdestall und einer Schmiede (am Erntedankfest veranstaltet der Verein auf der Mühleninsel einen Dorfmarkt und Backtag),
  • das Kulturdenkmal Venner Mühle (in der Mühle hat der Heimat- und Wanderverein Venne e. V. außerdem ein Dorfmuseum zur Venner Geschichte eingerichtet; dort sind auch verschiedene Informationen über Venne erhältlich: Wanderweg-Prospekte, Mühlenprospekte, zwei Heimatbücher und verschiedene Heimathefte zur Venner Geschichte; Videofilme und eine Tonbildschau runden das Informationsangebot ab; der Heimat- und Wanderverein Venne e. V. beschäftigt sich neben dem Aufbau und der Unterhaltung der erwähnten Einrichtungen in zwei Arbeitskreisen auch intensiv mit der Dorfgeschichte; die Venner Mühle ist den ganzen Sommer über sonntags von 11 bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet).

Am Muttertag-Wochenende findet ein überregional bekanntes Folkfestival unter dem Namen Folkfrühling statt.

Am letzten Augustwochenende der ungeraden Jahre veranstalten die „Venner Alttraktorenfreunde“ auf dem Venner Berg ein großes Oldtimertreffen, wobei auch historische Baumaschinen im Einsatz gezeigt werden.

Weitere Termine im Kalender des „Heimat- und Wandervereins“ sind Rad- und Fußwanderungen, ein Grünkohlessen und ein Jahresabschlußessen mit Diavortrag. Bei vielen dieser Veranstaltungen tritt auch die vereinseigene Trachtengruppe auf.

Eisenzeithaus in Darpvenne

Im Rahmen des Ausstellungsprojekts Schnippenburg entstand in Darpvenne 2008 ein Eisenzeithaus.[2]

Einzelnachweise

  1. venne.de/HWV
  2. eisenzeithaus.de Eisenzeithaus Darpvenne (PDF-Datei; 1,04 MB)

Weblinks

52.3847222222228.1675

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